Die neue Mainlände in Eibelstadt hat deutlich Gestalt angenommen. Das Wunschprojekt der Bürger aus dem ISEK-Verfahren soll zu Beginn der Sommerferien fertig sein. Einheimische und Rad-Touristen bekommen einen neuen Lieblingsplatz am Main – und Eibelstadt neben den Häfen des Wassersportclubs und des Yachthafens Lewandowski einen dritten Anlandeplatz für Schiffe.
Der Main schwappt bereits einladend an den Kies- und Sandstrand der Eibelstadter Bucht. Fertige Blockstufen laden zum Sitzen ein. Sie ziehen sich allerdings mitten durch die Baustelle. Fünf Firmen sind diese Woche gleichzeitig auf dem Areal zwischen der B 13-Unterführung zum Maintor-Vorplatz und dem Parkplatz am Landschaftssee beschäftigt. Während an den Spundwänden für den Schiffskai und zur Badebucht noch tiefe Löcher klaffen, sind die Wege im acht Hektar großen Areal bereits fertig angelegt. Gärtner pflanzen Ulmen, Erlen und Eichen. Die Pappeln kommen im Herbst dazu. 50 Bäume werden es insgesamt sein, mindestens zehn Jahre alt, dazu Wildsträucher für die Böschung zum Mainradweg hin. Dieser bleibt wo er ist. Wer zügig weiter fahren will, wird dies auch können.
Attraktive Badebucht
Die anderen erwartet ein Spiel- und Erholungsgelände, das vom Naturdenkmal kommend mit einer Feuchtwiese in den aktiven Bereich überleitet. Robinienstämme und Muschelkalkquader sind die Basis für einen Naturspielplatz, der als Kletter-, Schaukel- und Balancier-Parcours der Fitness dient und eine Anlage für alle Altersklassen ist.
Eine solche Badebucht, ist Bürgermeister Markus Schenk überzeugt, gibt es weit und breit nicht. Zur Badebucht war sie geworden, indem das Ufer um etwa 1,5 Meter abgeböscht und eine doppelte Spundwand für die Schiffsanlegestelle eingebaut wurde. Die Personenschifffahrt soll hier Halt machen können – was gemütlich von den dahinter angelegten Mainterrassen aus zu beobachten sein wird.
Wiesengelände für Picknick und Spiel
Blockstufen als Raumteiler und Sitzgelegenheit bilden den Übergang vom Strand zur Wiese, die auch Festwiese sein darf für das Sonnwendfeuer oder das Wiesenfest. Im Hintergrund bei den Pappeln am Premium-Radweg, der hier ein weiteres Plus an Infrastruktur erhält, soll es einen Kiosk und auch Toiletten geben. Von hier ist zudem die Zufahrt zur Slipanlage gegeben für das Feuerwehrboot, für Kanuten und Standup-Paddler. Ein Entwässerungsrohr der B 13 war bei den Bauarbeiten unerwartet zu Tage getreten und musste integriert werden.
Das Wiesengelände für Picknick und Spiel zieht sich noch bis zum Bachsgraben, der einen neuen, breiteren Auslauf bekommen hat. Alte Wegsteine wurden hier verbaut, die überraschend am alten Dreschplatz zu Tage traten. Es sind zumeist Muschelkalksteine, perfekt für den Trockenmauerbau – aber auch zur Stabilisierung des Strands im Untergrund. Auch Weidenbüsche konnten bei der Neugestaltung wieder verwendet werden, so Schenk zu der Baustelle, auf der seit Anfang Oktober gearbeitet wird.
1,4 Mio Euro waren ursprünglich für das Projekt veranschlagt. Es erwiesen sich aber die Spundwände mit fast 500 000 Euro schon deutlich über der Kalkulation. Eibelstadt darf allerdings mit erheblichen Zuschüssen rechnen, nachdem das Projekt 2017 für das Städebau-Förderprogramm "Zukunft Stadtgrün" ausgewählt wurde. Schenk, der mit 820 000 Euro an Zuschüssen rechnet: "Das sind nur eine Handvoll in Unterfranken". Wesentlich dürfte dafür auch die Barrierefreiheit im Wegekonzept und die Hochwasserfestigkeit gewesen sein, die sich unter anderem in hochwertig verbauten Fallschutzmatten für den Spielplatz zeigen. ISEK-Begleitung und Mainlände-Planung lagen bei den Münchner Stadtplanern Mahl Gebhard Konzepte.
WLAN-freie Zone zur Entschleunigung
Bei all dem zu erwartenden Trubel stechen zwei Maßnahmen zur Entschleunigung der Besucher hervor: eine Aussichtsplattform zur Naturbeobachtung am Naturdenkmal Altarm – auf den Fundamenten des früheren Sprungturmes am Bubelesbad – und das fehlende WLAN-Netz. Die Infrastruktur ist für drei Access Points angelegt, sagt der Bürgermeister, aber man wolle es erst einmal als Internet-freie-Zone versuchen.
Um die historische, von der B 13 eingeschränkte Verbindung zwischen Mainlände, Maintor-Vorplatz und Altstadt zu stärken, soll in einem zweiten Bauabschnitt zusammen mit einem Parkraum-Konzept auch dieser Bereich neu gestaltet werden. Er soll Radtouristen neugierig machen auf die Stadt.
Wenn er so dolle entschleunigen will: Wie sieht's an der Bundesstraße nebendran aus? Lärm stresst wirklich. Aber so was von. Und der BM: Nix getan. Stattdessen kommt Reifen- und Bremsabrieb in die Badebucht. Supi!
Der BM biegt (mal wieder) die Tatsachen so hin, wie's ihm gerade passt:
Ständig Bäume fällen und dann Neupflanzungen preisen, die frühestens in ein paar Jahrzehnten soweit sind … wenn sie's überleben, was ja oft genug nicht geklappt hat.
Irre viel Geld in die Hand nehmen, Schulden aufbauen, für Objekte, die nicht in die Umgebung passen.
Trotz der vielen Kohle grottige Planungen, deren Fehler jeden Bürger nochmal jede Menge Geld kosten.
Ach ja: Die Fördergelder werden übrigens auch von Bürgern bezahlt.
Erfreulich, wenn die junge Generation (vermute ich – bitte nicht böse sein, wenn das nicht passt oder nicht gern gehört wird) kritisch hinschaut, selbst überlegt und nachfragt.
Auch hier wieder: Massive Planungsfehler, die das Ergebnis beeinträchtigen und die Kosten stark in die Höhe treiben.
Kein Schatten durch große Bäume (gefällt). Kein Lärmschutz. Keine Gastronomieanbindung („kommt irgendwann“). Straßenentwässerung in die Badebucht.
Der Hinweis auf die Fördergelder ist bei diesen Plankosten und dann noch immensen Kostensteigerungen unverschämt.
Ok, das Ergebnis ist schon eine peinliche Watschn für den amtierenden Kandidaten gegen einen Ortsneuling. Aber am Ende hat's halt doch nicht gereicht.
Die Dreistigkeit, mit der Bürger hinters Licht geführt werden, funktioniert ja doch. Klappt ja auch in USA. BM und Trump haben schon viel gemeinsam. Nur kann der eine noch mehr Schaden anrichten.
Manchmal frag ich mich, ob der BM irgendwann böse von nem Baum gefallen ist, oder warum sonst haut er die überall um und lässt sie vertrocknen (Turnhalle, Schule, Kita, Mainufer)?
Aber schattig wird das erst für die nächste Generation. Das ist gut, so vorauszudenken. Aber das ist kein Grund, die alten Bäume zu fällen, die für die jetzige und die nächste Generation da gewesen wären.
Ja, er hat diese Kritik verdient.
Nein, nicht nur er, sondern auch der Stadtrat.
Allesamt zu bürgerfern, zu undurchsichtig.
Und wenn man dann durchschaut, was passiert, dann ist das oft nicht schön: Die Kostenentwicklungen, die Auftragsvergaben.