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EIBELSTADT
Ergebnisse aus der Bürgerwerkstatt wurden vorgestellt
Eibelstadt im Herbst: Eine Fragebogen-Aktion ergab, dass die Bürger das Kleinstadt-Flair schätzen und die Parkplatz-Situation kritisieren.
Foto: EBERHARD OTT | Eibelstadt im Herbst: Eine Fragebogen-Aktion ergab, dass die Bürger das Kleinstadt-Flair schätzen und die Parkplatz-Situation kritisieren.
Claudia Schuhmann
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:02 Uhr

Vor fast genau einem Jahr fand im Eibelstadter Schützenhaus die erste Bürgerwerkstatt zum integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) statt.

Jetzt waren Mitarbeiter des mit der Durchführung beauftagten Planungsbüros erneut in Eibelstadt zu Gast. Diesmal stellten sie die Ergebnisse aus Bestandsanalyse und Haushaltsbefragungen vor, die die Grundlage für einen Konzeptentwurf werden sollen.

Ein Stadtplaner hat es nicht leicht. Konfrontiert mit nicht anders als widersprüchlich zu nennenden Bürgerwünschen muss er Ideen entwickeln, die den Vorstellungen möglichst Vieler gerecht werden. So hat sich bei Befragungen unter den Eibelstadtern herausgestellt, dass sich etliche von ihnen im Altort mehr Parkplätze wünschen. Gleichzeitig aber werden parkende Autos in diesem historischen Bereich als störend empfunden.

Mehr Sicherheit für Fußgänger

Ähnlich sieht es beim Thema Fußgänger aus. Sichere Bereiche für Fußgänger werden allgemein gewünscht. Zu ihren Gunsten Bereiche für den Fahrzeugverkehr zu sperren, können sich die Bürger aber nicht vorstellen. Die Beispiele zeigen: Die Verkehrs- und Parksituation in der Altstadt ist eines der Schwerpunktthemen beim ISEK. Von großem Interesse für die Eibelstadter sind außerdem ein Bürgerhaus sowie die Gestaltung der Mainlände als Freizeitbereich.

1500 Fragebögen wurden verteilt. Davon seien 211 zurückgekommen, sagte Andrea Gebhard vom Büro Mahl-Gebhard-Konzepte aus München. Das entspreche einem Rücklauf von 14 Prozent, was ein guter Wert sei. Normal seien zehn Prozent. Von den Eibelstadtern wollten die Planer zunächst wissen, was als positiv und negativ empfunden wird. Die Bürger mögen demnach an ihrer Stadt vor allem die Lage mit der Nähe zu Würzburg und gleichzeitiger guter Erreichbarkeit der Natur.

Bürger lieben das Kleinstadtflair

Sie schätzen das Kleinstadtflair, loben die Betreuungsmöglichkeiten für Kinder und die Nahversorgung. Weniger gut kommt die Aufenthaltsqualität im Altort weg, und die schon geschilderte Verkehrssituation. Interesse an einem Mietparkhaus besteht bei den Altortbewohnern trotzdem nicht. Ein großes Defizit sehen die Einwohner im Bereich der Gastronomie. Hier habe sich die Situation verschlechtert, meinen die Bürger. Deshalb soll zu dem Thema ein eigener Arbeitskreis gebildet werden.

Bürgermeister Markus Schenk kann die schlechte Meinung der Eibelstadter nicht teilen, und Stadtrat Edmund Haas widerspricht ihr in einem Schreiben an Schenk und an die Redaktion vehement. Seine Ehefrau ist Betreiberin des Weinforums. Haas weist auf das teils hochwertige gastronomische Angebot hin, über das Eibelstadt seiner Meinung nach verfügt. Dass die Gastronomie als Problemfeld definiert wurde, empfindet Haas für das Image der Stadt als negativ und für die Gastronomen gar als geschäftsschädigend.

Aus dem alten Bauhof könnte das Bürgerhaus werden

Aber das Thema wird nur eines unter vielen sein, die in drei Vertiefungsbereichen bearbeitet werden sollen. Diese sind die Förderung der Baukultur und die Belebung der Altstadt, das Weiterbauen der Stadt im Kontext und die Gestaltung der Mainlände als Erholungs- und Naturraum. Einige Einzelthemen aus dem ersten Bereich sprach Architekt Kurt Werner an. So soll neben der Hauptstraße auch die Maingasse als zentraler Zugang zum Main neu gestaltet werden.

Die teils offenen Höfe im Altort könnten mit ortstypischen Hoftoren wieder geschlossen werden, die die Bewohner nach Wunsch öffnen können. Das jetzt noch als Bauhof genutzte Gebäude eignet sich Werner zufolge gut, um das vielfach gewünschte Bürgerhaus darin unterzubringen.

Drei weitere Workshops sind geplant

Zum Bereich „Die Stadt im Kontext weiterentwickeln“ zeigte Andrea Gebhard Möglichkeiten auf. So wird die Umgestaltung der Würzburger Straße mit einer schmaleren Fahrbahn dazu gehören wie auch der Ausbau des Rundwegs entlang der Stadtmauer. In Betracht kommt auch der Bau eines Parkdecks hinter dem Schützenheim. Beim Thema Mainlände stehen Möglichkeiten für sicheres Baden und Schwimmen im Fluss ganz oben auf der Tagesordnung. Außerdem könnte die Christbaumplantage, die den Blick auf den Fluss versperrt, etwas gelichtet werden.

Auch der Schrottplatz stört das Idyll ein wenig.

Im Frühjahr 2017 möchte das Büro seine Rahmenplanung vorstellen. Bis dahin sollen noch drei Workshops mit den Bürgern stattfinden. Gefördert werden die Projekte im Rahmen der Städtebauförderung. Als erstes soll übrigens die Mainlände in Angriff genommen werden, für die bereits Fördermittel beantragt wurden.

 
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