Professor Thorsten Bley ist am Würzburger Uniklinikum der Mann für Unstimmigkeiten. Bley ist Leiter der Radiologie, der Abteilung, die sich auf die Durchleuchtung teils winziger Details im Körper spezialisiert hat. Risse, Sprünge, Tumore – Abweichungen eben, die einen feinen Sinn für Nuancen und gleichzeitig einen Blick fürs große Ganze erfordern.
"Radiologie ist Detektivarbeit", sagt Thorsten Bley über die Technologie, die er auch nach vielen Jahren im Beruf noch immer bewundert. Dabei sind die besten Momente für ihn jene, an denen die Technik nichts finden kann. Das sind die Momente, in denen der Mediziner mit strahlendem Gesicht und hochgestreckten Daumen auf seine Patienten zulaufen kann. "Um die Anspannung wegen des Verdachts auf Krebs zu brechen", wie er sagt.
800 000 Euro für neue Röntgenmaschinen
Davor braucht es aber Detektivarbeit. Thorsten Bley sagt von sich selbst, dass er mit einer sensiblen Wahrnehmung durchs Leben geht: "Wenn ich Zaunlatten mit minimal abweichender Farbe sehe, dann springt mir das sofort ins Auge." Seine Arbeit fühle sich für ihn ein bisschen an wie Suchbilder, sagt er. Nach dem Motto: "Finde den Fehler."
Diese Suchbilder liefern moderne Maschinen, die hochauflösende Scans und 3D-Videos von Körpern, Organen und Gliedmaßen machen. Der Chef der Radiologie der Uniklinik ist stolz auf die Maschinen, die ihm und seinem Team für die Diagnosen zur Verfügung stehen. "Wir haben hier in Würzburg das Beste, was es auf dem Markt gibt." Erst kürzlich habe das Uniklinikum rund 800 000 Euro in neue Röntgenmaschinen investiert.
Welche Alltagsgegenstände wurden geröntgt?
Der Vorteil der neuen Geräte: Beliebige Objekte werden mithilfe beweglicher Teile innerhalb von Millisekunden gescannt und sind sofort zwei- oder dreidimensional auf einem Bildschirm zu sehen. Patienten mit Schmerzen müssten dafür nicht mehr extra in einen Kernspintomografen gehievt werden, sagt der Radiologe.
"Röntgenstrahlung wird aber längst nicht nur in der Medizin eingesetzt", sagt Thorsten Bley. Fastfood-Restaurants würden damit etwa ihre Chicken Wings auf unerwünschte Knochenreste untersuchen, Werkstätten untersuchen damit elektronische Gegenstände auf Schäden.
Für unsere kleine Foto-Geschichte hat Bley mit seinem Team in der Radiologie der Uniklinik Alltagsobjekte gescannt: 13 Dinge, die die allermeisten kennen. Einige davon sind leicht zu erraten, andere erfordern etwas Grübelei. Manchmal helfen – ganz im Sinne des Radiologen – kleine Details bei der Lösung und manchmal gibt vielleicht eher das große Ganze Aufschluss.