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Würzburg
Diskussion um Transport von Reliquien der Frankenapostel: Wer zahlte für die Pilgerreise nach Irland?
Die Häupter von Kilian, Kolonat und Totnan sind wohlbehalten zurück. Leser interessierten sich für die Kosten der Pilgerreise. Die Redaktion hat beim Bistum Würzburg nachgefragt.
Die Reliquien der Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan kehrten nach 1300 Jahren für einen Besuch in ihre Heimat nach Irland zurück. Eine Station war die College Chapel in Maynooth im Bistum Dublin.
Foto: Markus Hauck, POW | Die Reliquien der Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan kehrten nach 1300 Jahren für einen Besuch in ihre Heimat nach Irland zurück. Eine Station war die College Chapel in Maynooth im Bistum Dublin.
Christine Jeske
 |  aktualisiert: 27.10.2024 02:29 Uhr

Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Pilgerreise nach Irland war es laut dem Würzburger Bischof Franz Jung ein den Glauben bestärkendes Ereignis. Mehr als 1300 Jahre nach ihrem Tod wurden die Schädel der drei Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan erstmals in ihre irische Heimat gebracht. Aufwendig wurden die Reliquien in ihrem mit Bergkristall geschmückten Schrein transportiert. Einige Leserinnen und Leser hinterfragten daraufhin den finanziellen Aufwand.

"Für die Kosten dieser Aktion hätte man doch sicher eine Kita komplett renovieren können", heißt es etwa von einem Kommentator. Andere fragten: "Hat die Reise das Bistum Würzburg bezahlt?"

Bistum und Förderkreise gewährten Zuschuss

Letzteres ist nicht der Fall. Auf Nachfrage informiert Bistumssprecher Bernhard Schweßinger: "Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Pilgerreise nach Irland haben den Reisepreis der vom Bayerischen Pilgerbüro veranstalteten Pilgerreise selbst getragen." Im beigefügten Flyer des Reiseanbieters steht: "Der Preis pro Person im Doppelzimmer beträgt ab/bis Frankfurt 1095 Euro."

Nur in einem Punkt hat das Bistum Geld in die Hand genommen: Für Jugendliche und junge Erwachsene, die noch in der Ausbildung oder Studium stehen beziehungsweise ehrenamtlich vor Ort in der Diözese Würzburg engagiert sind, sei ein Zuschuss gewährt worden – von Bistum und verschiedenen Förderkreisen.

Bistum zahlte nicht für Reliquientransport

Auch die sicher hohen Kosten für den Spezialtransport der Reliquien per Lkw auf dem Landweg nach Irland schlägt nicht auf der Ausgabenseite des Bistums Würzburg auf. Diese habe "der Cavan County Council (Bezirk/Grafschaft Cavan) vollumfänglich übernommen", sagt Schweßinger. Wie teuer der Transport war, dazu macht der Bistumssprecher keine Angaben.

An der viertägigen Pilgerreise Anfang Oktober hatten laut Angaben des Bistums über 100 Menschen teilgenommen. Inzwischen sind die Reliquien sicher nach Franken zurückgekehrt.

 
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  • Paul Zeitler
    ... und auf die Idee das Geld für Bedürftige im irischen Bezirk auszugeben, ist dann wohl niemand gekommen? Ist dieser Gedanke denn wirklich so irrelevant und abwegig, Herr Prinz? Ich dachte das Hauptgeschäft der Kirche ist notleidenden Menschen zu helfen, anstatt vermeintliche Knochenreste teuer in der Welt herumzufahren.
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  • Patrick Rettner
    Welche Kriterien müssen eigentlich erfüllt sein, damit aus einer Störung der Totenruhe eine Pilgerfahrt wird?
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  • Paul Zeitler
    Das trifft den Nagel auf den Kopf. Wer wäre denn hier prädistiniert eine ernsthafte Klarstellung aufzuzeigen? Oder treffen hier zwei stillschweigend geduldete Welten von Staat und Kirche aufeinander, die unantastbar sind?
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  • Paul Zeitler
    Es sollte doch nicht um die Frage gehen, wer hat bezahlt... fraglich ist, ob dieser Kostenaufwand überhaupt erklärbar ist und warum darf man diese Kosten eigentlich nicht wissen...?
    Der Hinweis auf die Renovierung des Kindergartens ist sicher nicht abwegig!
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  • Walther Prinz
    Das „Hauptgeschäft“ der Kirche ist es doch nicht, Kindergärten zu betreiben (eigentlich eine staatliche Aufgabe), sondern den Glauben zu verkünden. Des Weiteren hätte der irische Bezirk, der die Transportkosten übernommen hat, garantiert keinen deutschen Kirchenkindergarten mit dem Geld renoviert. Insofern halte ich derartige Fragen für völlig irrelevant und ja, auch abwegig.
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