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Würzburg
Rückkehr nach 1300 Jahren: Pilger aus dem Bistum Würzburg folgen den Schädeln von Kilian, Kolonat und Totnan nach Irland
Bis Sonntag befinden sich Bischof Franz Jung, Generalvikar Jürgen Vorndran und etwa 100 Pilger auf der grünen Insel. Sie begleiten die Frankenapostel auf einem Heimatbesuch.
Die Reliquien der Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan sind erstmals nach Irland zurückgekehrt. In Maynooth im Bistum Dublin verehrten Gläubige die Reliquien am Mittwoch in der College Chapel.
Foto: Markus Hauck, POW | Die Reliquien der Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan sind erstmals nach Irland zurückgekehrt. In Maynooth im Bistum Dublin verehrten Gläubige die Reliquien am Mittwoch in der College Chapel.
Christine Jeske
 |  aktualisiert: 08.10.2024 02:46 Uhr

Die Häupter von Kilian, Kolonat und Totnan warteten bereits in Irland auf die Pilger aus dem Bistum Würzburg. Die Reliquien waren in einem Lkw vorausgereist. Etwa 100 Gläubige machten sich am Mittwochmorgen mit dem Flugzeug auf den Weg. Sie sind bis Sonntag auf der grünen Insel.

Begleitet werden sie von Bischof Franz Jung und Generalvikar Jürgen Vorndran. Es ist die erste Rückkehr der Frankenapostel in ihre irische Heimat nach über 1300 Jahren.

Pilgergruppe aus dem Bistum Würzburg besucht auch den Geburtsort Kilians in Irland

Stationen ihrer Reise sind Maynooth (Bistum Dublin), wo die Reliquien von den Pilgern begrüßt wurden. Nächstes Ziel ist Mullagh (Diözese Kilmore), der überlieferte Geburtsort des heiligen Kilians. Dort stehen eine Prozession mit den Schädeln der Frankenapostel zur Kirche auf dem Programm und ein Gottesdienst mit dem Würzburger Bischof und seinem irischen Amtskollegen Martin Hayes. Am Samstag werden die Reliquien in Cavan ankommen und dort ebenfalls mit einer Prozession in die Kathedrale gebracht.

Der Legende wurden die Frankenapostel im Jahr 689 in Würzburg ermordet. Demnach sind die Schädel der irischen Mönche Kilian, Kolonat und Totnan über 1300 Jahre alt. Reliquien sind für Gläubige wertvoll und unersetzbar.

Transport der Reliquien der Frankenapostel nach Irland durch eine Spezialfirma

"Wir schicken ein Kunstwerk auf Reisen", sagte Diözesankonservator und stellvertretender Kunstreferent Wolfgang Schneider im Juli in einem Gespräch mit dem Würzburger katholischen Sonntagblatt. Denn die Reliquien bleiben in ihrem mit Bergkristall geschmückten Schrein.

Bei einer liturgischen Feier am 26. September wurden die Reliquien der Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan aus dem Altar des Kiliansdoms in Würzburg genommen und für den Transport nach Irland verladen.
Foto: Markus Hauck, POW | Bei einer liturgischen Feier am 26. September wurden die Reliquien der Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan aus dem Altar des Kiliansdoms in Würzburg genommen und für den Transport nach Irland verladen.

Bereits eine Woche vor der Abreise der Pilger wurden Schädel und Schrein in Würzburg in einer liturgischen Feier aus dem Altar des Kiliansdoms genommen, in eine Klimakiste verpackt und in einen Lkw verladen. Den Angaben der Kölner Kunstspedition Roggendorf fine art zufolge sind die Fahrzeuge luftgefedert, temperiert und alarmgesichert.

Wichtig für den Transport ist laut Diözesankonservator Schneider: Die Temperatur sollte gleichbleibend sein, durch Schwankungen ändere sich die Luftfeuchtigkeit. Weiter informierte er, dass die Klimakiste stark gedämmt sei. So ändere sich das Klima darin, wenn überhaupt, nur sehr langsam.

In Maynooth im Bistum Dublin wird in einer Hauskapelle des Priesterseminars der Reliquienschrein mit den Schädeln von Kilian, Kolonat und Totnan aus der Klimakiste genommen und dann in ein Tragegestell montiert.
Foto: Markus Hauck, POW | In Maynooth im Bistum Dublin wird in einer Hauskapelle des Priesterseminars der Reliquienschrein mit den Schädeln von Kilian, Kolonat und Totnan aus der Klimakiste genommen und dann in ein Tragegestell montiert.
Die Reliquien der Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan wurden in der College Chapel in Maynooth im Bistum Dublin am Mittwoch von Hunderten Gläubigen verehrt.
Foto: Markus Hauck, POW | Die Reliquien der Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan wurden in der College Chapel in Maynooth im Bistum Dublin am Mittwoch von Hunderten Gläubigen verehrt.

Echtheit der Reliquien von Kilian, Kolonat und Totnan ist nicht relevant

Mit der Reise der Reliquien in deren Heimat komme das Bistum Würzburg einem Wunsch nach, der von irischer Seite schon seit zehn Jahren mehrfach geäußert worden sei, so Generalvikar Vorndran.

Es ist vor allem der Glaube, der ausschlaggebend für die Geschichte und Bedeutung der Frankenapostel ist. Die Legende ist hinreichend bekannt. Kilian soll als Missionar das Christentum nach Würzburg gebracht haben. Frankenherzog Gozbert soll von ihm getauft worden sein.

Stein des Anstoßes: Gozbert war mit der Frau seines Bruders verheiratet: Geilana. Kilian verlangte die Trennung dieser aus christlicher Sicht unzulässigen Verbindung. Geilana ließ daraufhin Kilian und seine Begleiter ermorden, in einem Pferdestall verscharren, mit dem Evangeliar, das Kilian gerade las.

Historisch gesehen gibt es einige Ungereimtheiten und Zweifel. Diözesankonservator Wolfgang Schneider erklärte im Sonntagsblatt: "Ob es sich um die echten Reliquien handelt, ist nach katholischer Überzeugung nicht relevant." Es ändere nichts an der frommen Zuwendung zu einer Reliquie.

Die Schädel von Kilian, Kolonat und Totnan in einer Archivaufnahme aus dem Jahr 1949. So sah damals der Reliquienschrein der Frankenapostel aus.
Foto: Walter Röder | Die Schädel von Kilian, Kolonat und Totnan in einer Archivaufnahme aus dem Jahr 1949. So sah damals der Reliquienschrein der Frankenapostel aus.

Die Live-Übertragung des Gottesdienstes in Cavan beginnt am Samstag, 5. Oktober, um 12.45 Uhr im Internet: www.kilmorediocese.ie/st-kilians-relics-live-feed/

 
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  • Klaus Fiederling
    die ersten beiden Komentare wie ich so merke, haben mit Kirche anscheinend überhaupt nichts am Hut. Relieqienverehrung ist das eine - ein übertriebener Kult, da pflichte ich ihnen bei, ist das andere. Es muß nicht sein in heutigen Zeiten unnötiges Geld aus dem Fenster geschmissen zu werden. Gerade wenn überall sonst der Rotstift angesetzt wird. Sollten sich unsere jetzigen Oberhäupter oder Kirchenfürsten mal überlegen.
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  • Peter Koch
    Was für ein tolles Beispiel für den Aberglauben in der katholischen Kirche.
    Für die Kosten dieser Aktion hätte man doch sicher eine Kita komplett renovieren können. Aber nein, die Verehrung morscher Knochen von fragwürdiger Herkunft geht vor.
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  • Klaus Fiederling
    Sie sprechen nur von Kosten werter Herr Koch, haben Sie konkrete Zahlen? Dann bitte auf den Tisch legen oder aber lieber Schweigen um zu Sein, als Reden um nicht zu Sein!
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  • Inge Deufert
    Finde nur ich es sehr befremdlich, so viel Geld für den Transport von " Historisch gesehen gibt es einige Ungereimtheiten und Zweifel."Ob es sich um die echten Reliquien handelt, ist nach katholischer Überzeugung nicht relevant."" Es ändere nichts an der frommen Zuwendung zu einer Reliquie." Schädeln auszugeben. Was alleine der Spezialtransport gekostet haben wird...
    Dieser Reliquienkult ist so weit aus der Zeit gefallen und so eine "Reise" nur merkwürdig.
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  • Eberhard Grötsch
    ???
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  • Martin Dobat
    Bitte legitime Begründung hinzufügen.
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