Über 130 Veranstaltungen werden von mehr als 70 Organisatoren in Würzburg auf die Beine gestellt. Wie das trotz Corona gelingt? Es ist die dritte Wuerzburg Web Week, bei der sich vom 12. bis zum 19. Oktober alles um das Thema Digitalisierung dreht.
Die beiden Initiatoren der Veranstaltunsgreihe sind Ute Mündlein und Gunther Schunk. Die 43-jährige freie Beraterin und Veranstaltungsorganisatorin und der 53-jährige Kommunikationschef der Vogel Communications Group und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Würzburg AG sprechen im Interview über Chancen für Schüler, virtuelle Weinproben und warum Mainfranken Lust auf Digitalisierung hat.
Gunther Schunk: Definitiv ja, das zeigt zum einen das Feedback, das wir von Leuten aus der Region erhalten, die sich schon auf die kommende Ausgabe freuen. Zum anderen konnten wir auch dieses Jahr wieder zahlreiche neue Veranstalter gewinnen, die gerne ihr Wissen teilen wollen. Das Bedürfnis nach Austausch rund um das Thema Digitalisierung ist groß. Wir merken das in den Gesprächen, dass immer mehr Leute die Wuerzburg Web Week kennen und anderen davon begeistert erzählen.
Ute Mündlein: In der Tat haben wir durch den Corona-Effekt rund 80 Prozent Online-Events. Das heißt aber auch: Circa 20 Prozent der Veranstaltungen finden live statt, wobei es sich dabei um Klein- und Kleinstveranstaltung mit fünf bis 25 Teilnehmern handelt.
Schunk: Die Bandbreite der Themen und Formate ist größer und kreativer denn je. Erstmals haben wir eine virtuelle "Weinprobe". Beim Vortrag "IoT Kultkampagne Like a Bosch" zeigt Andreas Ernst, Geschäftsführer von Deutschlands führender Kreativ- und Kommunikationsagentur Jung von Matt aus Hamburg, wie sie für Bosch eine ebenso "aufmerksamkeitsstarke wie geniale" Imagekampagne für das Internet der Dinge entwickelt haben. Ein sehr interessanter Bereich ist das Thema „Digital Health“ zu dem das Universitätsklinikum gleich mehrere Veranstaltungen anbietet. Am besten stöbert man im Internet unter www.wueww.de einfach mal durch das Programm.
Mündlein: Auf keinen Fall. Die Wuerzburg Web Week spiegelt die große Bandbreite des Themas Digitalisierung wider, die alle Lebensbereiche betrifft. Wir haben Veranstaltungen für Schüler, zum Beispiel ein CoderDojo. Wir haben aber auch ein vom Würzburger Netzwerk zur Förderung der Medienkompetenz organisiertes Event zum Thema Digitaler Nachlass. Unsere Empfehlung: Schauen Sie ins Programm. Keine Sorge, es ist für jeden etwas dabei.
Schunk: Alleine die Tatsache, dass wir selbst in diesen Zeiten an acht Tagen über 130 Termine anbieten können, sagt eigentlich schon alles: Mainfranken hat Lust auf das Thema Digitalisierung, wie es ein Sponsor treffend nach der letzten Web Week formuliert hat. Spannend ist auch, dass wir nicht nur in Würzburg Leute und Unternehmen mobilisieren können, sondern dass mit Würth Industrie Service uns ein in Bad Mergentheim ansässiges Unternehmen unterstützt, ebenso wie Wittenstein aus Igersheim/Harthausen, Bosch Rexroth aus Lohr oder die Stadt Haßfurt mit einer Veranstaltung zum Thema Digitalisierung der Ritterkapelle dabei ist. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass sich die Stadt Würzburg schon seit einiger Zeit intensiv mit dem Thema Smart City beschäftigt, von Bürgerbeteiligung und bürgerfreundlichem Service bis hin zu Verkehrssteuerung und Klimaschutz – um mit digitalen Mitteln die Lebensqualität in unserer Stadt zu verbessern. Auch das ist ein wichtiges Digitalisierungsfeld, das uns alle angeht. Hier kann die Web Week helfen, Digitalisierung besser zu verstehen und besser zu nutzen. Damit steigt in der Region Mainfranken die Digitalisierungskompetenz.
Was ist die Wuerzburg Web Week?
In einer früheren Fassung des Interviews waren die Antworten den Gesprächspartnern teilweise nicht korrekt zugeordnet. Dies wurde korrigiert.