Am 4. Oktober, nur einen Tag nach Beginn der Rübenverarbeitung, kam es in der Zuckerfabrik in Ochsenfurt zu einem Brand. Teile der Produktionsanlagen wurden dabei zerstört. Fünf Wochen lang haben die Reparaturarbeiten gedauert. Seit dieser Woche dampft der Fabrikkamin wieder.
Ausgebrochen ist der Brand in einem der großen gasbefeuerten Drehrohröfen, in denen die ausgelaugten Rübenschnitzel getrocknet werden. Dort sei es beim Anfahren der Anlage zu einer Verstopfung gekommen, so Südzucker-Sprecher Dominik Risser. Dadurch kam es zu einer lokalen Überhitzung, die den Brand auslöste. In der Folge wurde die Schnitzeltrocknung außer Betrieb gesetzt. Die weithin sichtbare Dampfsäule über dem Fabrikschlot erlosch.
Das Feuer hatte auf die Pelletierungsanlage übergegriffen
Störungen in der Schnitzeltrocknung kommen gelegentlich vor und können in der Regel schnell behoben werden. In diesem Fall setzte sich das Feuer jedoch in die angrenzende Anlage fort, in der die Trockenschnitzel zu Pellets verpresst werden. Die lange Reparaturzeit sei darauf zurückzuführen, dass viele Elektrokabel beschädigt wurden und die Installation deshalb zu großen Teilen erneuert werden musste, so der Konzernsprecher weiter.
Einige Schäden konnten nur provisorisch behoben werden, sodass nach Ende der Kampagne noch Restarbeiten anstehen. Auch eine beschädigte Bandbrücke soll dann ersetzt werden. Die genaue Schadenshöhe lasse sich bisher noch nicht beziffern. Zunächst war von einem höheren sechsstelligen Betrag die Rede.
Die Zuckerproduktion konnte nach dem Brand weiterlaufen
Rübenverarbeitung und Zuckerproduktion waren von dem Feuer nicht betroffen, sodass das Werk weiterarbeiten konnte, wenn auch zunächst mit reduzierter Leistung. Normalerweise werden täglich rund 15.000 Tonnen Rüben verarbeitet. Die Trockenschnitzel werden üblicherweise an Futtermittelhersteller zu Beimischung in Viehfutter verkauft. Während der Reparaturdauer wurden die Schnitzel in feuchtem Zustand an Viehhalter und Biogasanlagen in der Region abgegeben.
Wie Sprecher Dominik Risser betont, verfüge die Anlage bereits über umfangreiche Brandschutz- und Löschvorkehrungen, von denen einige bereits erweitert wurden. Ob weitere Installationen nötig sind, werde derzeit geprüft. "Dessen ungeachtet hat der letzte Vorfall wieder einmal gezeigt, dass das Werk über eine sehr leistungsfähige Werkfeuerwehr verfügt", so Risser weiter.