In Deutschland werden seit 2012 immer mehr Kinder geboren - und auch in Unterfranken war das vergangene Jahr ein fruchtbares. Wie eine Umfrage der Redaktion unter unter den acht größten Geburtskliniken der Region ergab, ist die Zahl der hier Neugeborenen 2019 wieder gestiegen, um zweieinhalb Prozent auf 10 606.
Etwas mehr Jungs als Mädchen
Nach vorliegenden Auswertungen von fünf der befragten Kliniken waren die neugeborenen Jungs 2019 gegenüber den Mädchen leicht in der Überzahl. Besonders beliebte Namen waren Emilia, Mia und Leonie sowie Emil, Leon und Felix.
Neue Geburtenrekorde vermelden die Würzburger Uniklinik, das Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt, das Rhön-Klinikum Bad Neustadt und das Klinikum Aschaffenburg. Dieses liegt als Einzelklinik mit 2425 Babys unterfrankenweit erneut an der Spitze.
In Würzburg liefern sich traditionell die Missio-Klinik, seit 2017 mit dem Juliusspital fusioniert zum Klinikum Würzburg Mitte, und die Uniklinik einen Geburtenwettlauf. Trotz eines Minus hat das Missio mit 2194 Neugeborenen im dritten Jahr in Folge die Nase vorn - doch die Uniklinik zog mit 2165 Kindern fast gleich.
Deutschlandweiter Trend zu mehr Geburten
Für Michael Schwab, gynäkologischer Oberarzt an der Uniklinik, kommt in der Rekordzahl der deutschlandweite Trend zu mehr Geburten zum Ausdruck. Vor einigen Jahren waren Verlagerungen zu beobachten, weil kleinere Geburtskliniken wie Lohr, Karlstadt oder Werneck geschlossen haben. "Aber hier gab es zuletzt keine Bewegung mehr", sagt der Oberarzt. Gut jedes dritte Kind kommt an der Uniklinik per Kaiserschnitt zur Welt. In kleineren Häusern liegt der Anteil laut Schwab teils deutlich höher.
Am Leopoldina in Schweinfurt fühlt man sich durch den neuerlichen Rekord bestätigt: Als Perinatalzentrum der Versorgungsstufe 1 könne man Eltern größtmögliche Sicherheit bieten, nicht zuletzt bei Frühgeborenen, sagen Chefarzt Michael Weigel und leitende Hebamme Ramona Kühlmann.
Besondere "Trends" wurden in den Geburtskliniken zuletzt nicht beobachtet. Offenbar sind aber Wassergeburten nicht mehr so gefragt wie in der Vergangenheit. Dafür wird generell mehr Wert auf eine individuelle Geburtshaltung gelegt. Gynäkologe Schwab: "Die Mütter kommen mit klaren Vorstellungen und meist gut vorbereitet zu uns." Nur bei Migranten mit schlechten Deutsch-Kenntnissen sei eine optimale Begleitung nicht immer einfach.
An der Uniklinik freut man sich über den wachsenden Zuspruch der werdenden Mütter - trotz der räumlichen Begrenztheit in der alten Frauenklinik. Schon jetzt fiebert man dem Neubau eines Frauen-Mutter-Kind-Zentrums entgegen.
An Grenzen stößt man hier wie in anderen Geburtseinrichtungen auch bei der wertvollen Betreuung durch Hebammen. Es gibt zu wenige von ihnen. Zuletzt machte das Schweinfurter St.Josef-Krankenhaus Schlagzeilen, weil wegen Personalnot der Kreißsaal zwischen Weihnachten und Neujahr geschlossen werden musste.
"Hebamme ist ein toller Beruf"
Katharina Henkelmann ist als Hebamme seit 34 Jahren an dieser Klinik tätig. 749 Kinder kamen in St.Josef im vergangenen Jahr gesund zur Welt, trotz des zweiten Rückgangs in Folge hat die Einrichtung einen guten Ruf. "Frauen haben ein Recht, von Hebammen begleitet zu werden", findet die erfahrene Geburtshelferin. Doch sie rechnet damit, dass sich der personelle Engpass noch verschärft.
Dass die Akademisierung des "schönen Berufes Hebamme" hilft, glaubt Henkelmann nicht. Sie sieht Politik und Gesetzgeber gefordert: Wie in Polen oder Frankreich sollte jede ausgebildete Hebamme zunächst einige Pflichtjahre in einem Kreißsaal absolvieren müssen, um Erfahrung zu sammeln. Als freiberufliche Hebamme an der Klinik Kitzinger Land fordert auch Christina Rudolf weitere Initiativen, um den Berufsstand zu stärken. Das Wissen dürfe nicht verloren gehen, "das ist ein toller, abwechslungsreicher Beruf."
keine Kinder mehr in diese "Welt" setzen
Norbert Blüm
Wenn Schröder und Lafontaine nicht die ersten auf die zu erwartende Altersentwicklung reagierenden zaghaften Korrekturen Kohl's hinweggefegt hätten (womit sie letztlich die Wahl gewannen) wäre einiges damals nicht gar so arg aus dem Ruder gelaufen (dass Lafontaine dann nach wenigen Monaten das Handtuch warf, weil er bereits nach kürzester Zeit merkte, das so nicht geht, wie er meinte kann man im nachhinein nur als "Strafe auf den Fuß" bezeichnen; o.k. hat mit dem Thema "Rente aber aber nur am Rande zu tun, passt aber hier wieder mal so trefflich).
Die Überfrachtung der Rentenversicherung mit allen möglichen fremden Leistungen spielt hier natürlich auch mit, hat aber mit Blüm nix mehr zu tun; nach bekannter Pflege des Alt-68-er Feindbildes bleibt er aber wohl noch ein paar Jahre der der Buhmann, die Zeit wird aber bald auch über dieses Vorurteil ihren gnädigen Mantel des Vergessens breiten.