zurück
Würzburg
Die neue Masche der Enkeltrick-Betrüger
Ältere Frau aus dem Landkreis Würzburg wurde um 20.000 Euro betrogen. Die Täter arbeiten inzwischen mit kombiniertem Trick und geben sich am Telefon als Polizisten aus.
Eindringliche Warnung: Mit Kampagnen wie dieser warnt die Polizei vor Betrügern, die sich als Ordnungshüter ausgeben. 
Foto: Martin Gerten, dpa | Eindringliche Warnung: Mit Kampagnen wie dieser warnt die Polizei vor Betrügern, die sich als Ordnungshüter ausgeben. 
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:07 Uhr

Die Enkeltrick-Betrüger sind vor Weihnachten besonders eifrig unterwegs. Jetzt wurde nach Polizeiangaben im Landkreis Würzburg eine ältere Dame um 20.000 Euro betrogen. 

Zudem warnt die Kripo vor einer neuen Methode der Betrüger. Dabei ruft ein vermeintlicher Verwandter an. Fliegt dieser Schwindel auf, meldet sich kurze Zeit später ein angeblicher Polizist und bittet um Hilfe bei der Fahndung nach den Betrügern. Die unterfränkische Polizei weiß von Dutzenden solcher Versuche seit vergangener Woche.

Am Freitagvormittag übergab eine 73-Jährige nach einem Anruf ihrer angeblichen Nichte 20.000 Euro an einen bislang Unbekannten. Erst rief eine bisher unbekannte Frau bei der Seniorin an und gab sich als deren Verwandte aus, die dringend Geld für den Kauf einer Wohnung benötigen würde.

Zu spät Verdacht geschöpft

Deshalb begab sich die Dame zu einem Geldinstitut, hob ihr Erspartes ab und übergab es in einem Café an einen Unbekannten. Erst auf dem Heimweg kam der Frau aus dem Landkreis Würzburg die Geschichte komisch vor. Sie begann bei ihrer Verwandtschaft nachzufragen. Hierbei stellte sich heraus, dass sie Betrügern zum Opfer gefallen war.

Die Kriminalpolizei Würzburg warnt: Wird der erste Betrugsversuch vom Angerufenen erkannt, meldet sich kurze Zeit später ein angeblicher Polizeibeamter, der vorgibt, den Enkeltrickbetrügern auf der Spur zu sein. Dann soll der Angerufene der Polizei Geld und Wertsachen übergeben. Einzelne Geschädigte haben den doppelten Betrugsversuch an der gleichen Stimme des Anrufers erkannt. Viele fallen jedoch dem zweiten Betrugsversuch zum Opfer.

Als Erfinder der "Enkeltrick"-Masche gilt Arkadiusz L., Spitzname „Hoss“. Er sitzt in Polen in Untersuchungshaft. Österreich hat sich (bisher vergeblich) um die Auslieferung des Mannes bemüht, der im deutschsprachigen Raum für Schäden in Höhe von über einer Milliarde Euro verantwortlich sein soll.

Senioren immer besser aufgeklärt

Aufklärungskampagnen greifen bei Senioren laut Polizei immer besser. Häufig bleibt es inzwischen beim Versuch – auch deshalb, weil aufmerksame Mitarbeiter der Banken sensibilisiert sind. Bei der Wahl der Opfer orientieren sich die Täter gezielt an Vornamen, die auf ältere Jahrgänge schließen lassen, wie Erna, Klara, Hedwig, Josef, Alfred. Gefährdete Opfer sind häufig ältere, vereinsamte, schwerhörige, seheingeschränkte sowie demente Menschen.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Manfred Schweidler
Betrüger
Fahndungen
Geschädigte
Kriminalpolizei
Polizei
Polizeiangaben
Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte
Polizistinnen und Polizisten
Schäden und Verluste
Untersuchungshaft
Verbrecher und Kriminelle
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • jhuller@gmx.de
    ... der Lage, ein paar Anrufe zurück zu verfolgen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • lausdeandl@yahoo.de
    Das würde mit richterlicher Anordnung schon gehen, aber wenn der Anrufer irgendwo im außereuropäischen Ausland sitzt, gilt der Nürnberger Spruch von Eppelein von Gailingen:

    Die Nürnberger hängen keinen - sie hätten ihn denn!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • jhuller@gmx.de
    Na dann hoffen wir mal, dass die Terroristen von innerhalb Deutschlands anrufen, sonst hätten wir ja unsere Privatsphäre völlig umsonst aufgegeben.

    Merken Sie was?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • jhuller@gmx.de
    Soviel zum Thema Vorratsdaten Speicherung: da werden zwar unbedarfte Bürger Ausgeschnüffler, aber man ist nicht
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • michael-kreissig@mailbox.org
    Der erste Impuls ist ja wirklich:"Wie kann man nur". Der zweite ist aber: "Hoffentlich gibt es keine Masche, auf die ich reinfalle, wenn ich alt bin" und dann die Anderen sagen: "Wie kann man nur".
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • jutta.noether@web.de
    Eigentlich sollte das ja inzwischen kaum noch möglich sein, das Barabheben in der Bank... Welche Bank hat denn überhaupt noch eine Kasse?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • ebayeins@t-online.de
    Sie sind für die Kommentarfunktion gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten