Die Enkeltrick-Betrüger sind vor Weihnachten besonders eifrig unterwegs. Jetzt wurde nach Polizeiangaben im Landkreis Würzburg eine ältere Dame um 20.000 Euro betrogen.
Zudem warnt die Kripo vor einer neuen Methode der Betrüger. Dabei ruft ein vermeintlicher Verwandter an. Fliegt dieser Schwindel auf, meldet sich kurze Zeit später ein angeblicher Polizist und bittet um Hilfe bei der Fahndung nach den Betrügern. Die unterfränkische Polizei weiß von Dutzenden solcher Versuche seit vergangener Woche.
Am Freitagvormittag übergab eine 73-Jährige nach einem Anruf ihrer angeblichen Nichte 20.000 Euro an einen bislang Unbekannten. Erst rief eine bisher unbekannte Frau bei der Seniorin an und gab sich als deren Verwandte aus, die dringend Geld für den Kauf einer Wohnung benötigen würde.
Zu spät Verdacht geschöpft
Deshalb begab sich die Dame zu einem Geldinstitut, hob ihr Erspartes ab und übergab es in einem Café an einen Unbekannten. Erst auf dem Heimweg kam der Frau aus dem Landkreis Würzburg die Geschichte komisch vor. Sie begann bei ihrer Verwandtschaft nachzufragen. Hierbei stellte sich heraus, dass sie Betrügern zum Opfer gefallen war.
Die Kriminalpolizei Würzburg warnt: Wird der erste Betrugsversuch vom Angerufenen erkannt, meldet sich kurze Zeit später ein angeblicher Polizeibeamter, der vorgibt, den Enkeltrickbetrügern auf der Spur zu sein. Dann soll der Angerufene der Polizei Geld und Wertsachen übergeben. Einzelne Geschädigte haben den doppelten Betrugsversuch an der gleichen Stimme des Anrufers erkannt. Viele fallen jedoch dem zweiten Betrugsversuch zum Opfer.
Als Erfinder der "Enkeltrick"-Masche gilt Arkadiusz L., Spitzname „Hoss“. Er sitzt in Polen in Untersuchungshaft. Österreich hat sich (bisher vergeblich) um die Auslieferung des Mannes bemüht, der im deutschsprachigen Raum für Schäden in Höhe von über einer Milliarde Euro verantwortlich sein soll.
Senioren immer besser aufgeklärt
Aufklärungskampagnen greifen bei Senioren laut Polizei immer besser. Häufig bleibt es inzwischen beim Versuch – auch deshalb, weil aufmerksame Mitarbeiter der Banken sensibilisiert sind. Bei der Wahl der Opfer orientieren sich die Täter gezielt an Vornamen, die auf ältere Jahrgänge schließen lassen, wie Erna, Klara, Hedwig, Josef, Alfred. Gefährdete Opfer sind häufig ältere, vereinsamte, schwerhörige, seheingeschränkte sowie demente Menschen.
Die Nürnberger hängen keinen - sie hätten ihn denn!
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