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WÜRZBURG/OCHSENFURT
Die Linke schickt Simone Barrientos ins Rennen
Der Kreisverband der Linken kürte die Verlegerin Simone Barrientos zur Direktkandidatin für die Bundestagswahl.
Foto: Die Linke | Der Kreisverband der Linken kürte die Verlegerin Simone Barrientos zur Direktkandidatin für die Bundestagswahl.
Holger Welsch
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:05 Uhr

Simone Barrientos tritt für Die Linke im Wahlkreis Würzburg bei der Bundestagswahl im September als Direktkandidatin an. Dies teilt der Kreisverband Würzburg der Linkspartei in einer Presseerklärung mit.

Demnach hätten die Genossinen und Genossen „mit großer Mehrheit“ für Barrientos gestimmt. Die 53-Jährige, die seit über zwei Jahren in Ochsenfurt lebt, ist in der Flüchtlingsarbeit und in der Kulturpolitik aktiv. Zudem gehört die Verlegerin seit 2014 dem Landesvorstand der Linken an. Die Würzburger Genossen hoffen, dass sie von ihrer Partei für einen der vorderen Plätze auf der Landesliste nominiert wird.

Opfer von Schwerkriminialität unterstützen

Barrientos wurde in Zusammenhang mit dem Würzburger Axt-Attentat von einer größeren Öffentlichkeit wahrgenommen. So war sie Gast in der Münchner Runde des Bayerischen Fernsehens. Laut Mitteilung forderte sie dort als einzige Teilnehmerin eine Gesetzesinitiative, um Opfer von Schwerkriminalität bei Spätfolgen zu unterstützen. Ihr sei es zu verdanken, „dass weder Rechtspopulisten noch Rechtsradikale das Verbrechen ausschlachten konnten“, schreibt die Linkspartei weiter.

Barrientos ist seit vielen Jahren als Verlegerin und Kulturschaffende bekannt. In ihrem „Kulturmaschinen“- Verlag bringt sie unter anderem das belletristische Gesamtwerk Franz Josef Degenhardts heraus sowie Bücher von Hermann Kant oder Leonhard F. Seidl. Barrientos tritt zudem mit Texten ihrer Autoren, aber auch mit Rezitationen von Heinrich Heine oder Rosa Luxemburg auf.

Kunst und Kultur seien in der Lage, humanistische und damit politische Werte zu transportieren, erklärt Barrientos. Deshalb brauche Kunst nicht nur Freiheit, sondern auch Förderung. Wer ständig den Geldhahn abdreht, schade der Kultur. Und ohne sie gehe „der Gesellschaft der Grundkonsens verloren“. Im Bundestag will sich die Linke-Vertreterin neben der Kulturpolitik auch für Migrantenrechte und soziale Gerechtigkeit einsetzen.

Die „Verarmungspolitik“ beenden Simone Barrientos stammt aus der DDR, aufgewachsen in Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern). Ihre Mutter war Tänzerin beim Staatlichen Folklore-Ensemble, ihr Vater Hochseekapitän aus Jugoslawien. Gelernt hat Barrientos Betriebs-Elektrikerin bei der Reichsbahn. Seit dreißig Jahren ist sie aber vor allem im Kulturbereich aktiv. Sie hat unter anderem für ZDF-Produktionen gearbeitet und für Radio „Multikulti“ aus dem Spanischen gedolmetscht.

Simone Barrientos freut sich über das klare Votum ihrer Genossinnen und Genossen. Sie werde sich für die Beendigung der „Verarmungspolitik“, gegen Rassismus und die „inhumane Abschiebe-Politik“ einsetzen, wird in der Mitteilung angekündigt.

 
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