Die Zellerauer Filiale des Schreibwarenladens "Bunstift" schließt nach 18 Jahren. Hier werden nicht nur Schreibwaren und Geschenkartikel verkauft, sondern auch Postprodukte und Dienstleistungen der Postbank angeboten, wie Christopher Haas auf Anfrage der Redaktion berichtet. Er betreibt die Postagentur im Buntstift.
Die Postbank habe diese Dienstleistungen in den letzten Jahren bereits schrittweise gekürzt. Nun habe sie Buntstift aufgefordert, die Dienstleistungen an zwei der fünf Filialen gänzlich einzustellen. "Das war der Punkt, an dem der Entschluss fiel, die Filiale in der Zellerau zu schließen", sagt Haas. Das offizielle Ende sei am 31. Mai 2024.
Schwächung des Unternehmens durch die Corona-Pandemie?
Seit der Pandemie haben sich laut Haas die Einnahmen des Ladens zusehends Richtung Post- und Bankdienstleistungen verlagert. "Durch die Corona-Verordnungen" sei das Nebengeschäft, der Schreibwarenhandel, "zugrunde gegangen." Haas sagt: "Das war einfach keine Atmosphäre, in der man gemütlich durch ein Geschäft schlendert. Die Leute wollten ihre Post wegbringen und dann schnell wieder raus."
Steigende Personal- und Nebenkosten seien seitdem eine zusätzliche Belastung. Nach dem Aus der Postbank würde sich das Geschäft in der Zellerau "einfach nicht mehr rentieren".
Eine neue Postagentur werde der Inhaber der Lotto-Annahmestelle eröffnen, welche sich gegenüber des Schreibwarenladens befindet, sagt Haas. "Die Post bleibt der Zellerau erhalten, nur an anderer Stelle." Finanzdienstleistungen seien hier dann allerdings nicht mehr möglich.
In den Bunstift-Filialen in der Altstadt, im Frauenland, in Heidingsfeld und Volkach sollen die Postservices laut Haas erhalten bleiben. In der Filiale in Heidingsfeld werde die Möglichkeit, Ein-, Auszahlungen und Überweisungen am Verkaufstresen zu tätigen, zum 30. April eingestellt.
Was geschieht mit dem Rundgebäude in der Würzburger Zellerau?
Das Gebäude am Zellerauer "Marktplatz" ist Eigentum der Stadt Würzburg. Für eine Neuvermietung ist das Immobilienmanagement der Stadt Würzburg zuständig, wie eine aktuelle Anfrage im Würzburger Stadtrat ergeben hat. Das Gebäude am "Marktplatz" sei ein "besonderer" Ort im Stadtteil Zellerau, sagt Raimund Binder von der ÖDP, der die Anfrage im Stadtrat gestellt hat.
"Durch eine sinnvolle Gestaltung von Ortszentren können Identifikationsorte für Bürger geschaffen werden", sagt Binder im Gespräch mit der Redaktion. Er könne sich vorstellen, dass hier in einer Kooperation von Bürgerverein und Quartiersmanagement ein Familienstützpunkt entsteht.
Die Pressestellte der Stadt Würzburg teilt auf Anfrage der Redaktion mit, dass die Stadt derzeit Gespräche mit dem Fachbereich Kultur sowie mit Interessentinnen und Interessenten aus dem Gastrobereich führe. Eine mögliche Idee sei eine Pop-Up-Austellungsfläche.
Transparenzhinweis: In einer vorherigen Version des Artikels wurde behauptet, Raimund Binder sei Vorsitzender des Bürgervereins Zellerau. Dem ist nicht richtig. Vorsitzende des Bürgervereins ist Karin Stiegler. Raimund Binder sitzt im Beirat des Vereins. Die Angabe wurde in dem Artikel geändert.