Es wird Frühling, auf den Baustellen in der Stadt beginnen die Maschinen wieder zu brummen. Eine der größeren Baustellen im Stadtgebiet ist dabei die Sanierung der Kaiserstraße. Seit April 2015 wird dort gegraben und gebaut, fertig gestellt sein soll das rund 5,4 Millionen Euro teuere neue Eingangstor zur Innenstadt rechtzeitig zur Landesgartenschau Ende März 2018.
Derzeit wird aber schon in Bereichen der Straße, in denen die Arbeiten am Untergrund abgeschlossen sind, der endgültige Straßenbelag aus hochwertigen Granitplatten verlegt. Dafür hatten sich die Anlieger in einer Versammlung im Juli 2014 ausgesprochen, auch wenn das die Kosten für die Aufwertung um 300 000 Euro auf rund 2,3 Millionen Euro verteuerte. Denn immerhin müssen die Anlieger die Hälfte dieses Betrages anteilig aus eigener Tasche berappen. Die andere Hälfte werde über einen Zuschuss des Freistaates finanziert, hieß es damals.
Erste Rate für die Umgestaltung der Kaiserstraße.
So wird es sie freuen, dass die Regierung von Unterfranken der Stadt Würzburg nun aus dem Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ einen Zuschuss in Höhe von 1,5 Millionen Euro bewilligt hat, wie es jetzt in einer Pressemitteilung der Regierung heißt. Diese Mittel seien als erste Rate für die Umgestaltung der Kaiserstraße vorgesehen.
Diese Fördersumme entspreche bei zuwendungsfähigen Kosten von 2,5 Millionen Euro einer Förderung von 60 Prozent. Die Zuwendung werde je zur Hälfte vom Bund und aus dem vom Bayerischen Landtag beschlossenen Bayerischen Staatshaushalt durch das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr bereitgestellt, so die Mitteilung.
Von den veranschlagten Gesamtkosten der Maßnahme von rund 5,4 Millionen Euro konnten rund 2,8 Millionen Euro als zuwendungsfähig anerkannt und der Stadt für die Maßnahme ein Zuschuss von 1 689 000 Euro in Aussicht gestellt werden, schreibt Johannes Hardenacke, Pressesprecher der Regierung von Unterfranken.
Der ursprüngliche repräsentative Charakter ist nicht mehr gegeben.
Der ursprünglich repräsentative Charakter und die Großzügigkeit der Kaiserstraße als bedeutendes städtebauliches Verbindungselement zwischen Bahnhof und Innenstadt sei nicht mehr gegeben, heißt es in der Begründung des Zuschusses. Auch im Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept für die Innenstadt würden funktionale und gestalterische Defizite in der Kaiserstraße festgestellt. Die Stadt Würzburg gestalte deshalb zur Steigerung ihrer Attraktivität diese im Stadtgefüge wichtige Straße um, so die Mitteilung.
Festgestellte Mängel sollen durch Schaffung von mehr Flächen für Fußgänger, die Einrichtung von Bereichen für Geschäftsauslagen, Fußgänger, Straßenbahn und Stadtmöblierung sowie die Neugestaltung der Oberflächen und der Straßenbeleuchtung beseitigt werden. Gleichzeitig soll die Straße soweit wie möglich barrierefrei werden, dies mit Rücksicht auf Senioren, Familien mit Kindern sowie Menschen mit Beeinträchtigungen.
Mit taktilem Streifen für die Nutzer von Blindenstöcken.
Laut Planungen der Stadt wird die Straßenoberfläche künftig so auch niveaugleich und barrierefrei gestaltet, mit einem sogenannten taktilen Streifen für die Nutzer von Blindenstöcken und einem Lichtband im Boden, aber ohne Laternenpfähle. Die warme und leicht gelbliche Beleuchtung soll künftig in luftiger Höhe an Drahtseilen zwischen den Gebäuden aufgehängt sein, so die Pläne.
Die Kaiserstraße solle nach Umgestaltung und Aufwertung eine entscheidende städtebauliche und gestalterische Lücke vom Bahnhof zur Innenstadt schließen und wieder zum Flanieren und Verweilen einladen, heißt es weiter von der Regierung. Es werde die Revitalisierung und Aufwertung der Einzelhandelslage, die Stärkung der Verweilqualität sowie eine Erhöhung der Passantenfrequenz, bei gleichzeitiger Verringerung der Geschwindigkeit, erwartet.
Wer sich selbst über den Baufortschritt informieren möchte, kann dies auf einer Facebookseite tun: www.facebook.com/kaiserstr.wue