zurück
WÜRZBURG
Ein neuer Eingang zur Innenstadt
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 26.04.2023 23:20 Uhr

Da heißt es immer in der Stadt geht nichts voran und dann das: Seit einigen Tagen nämlich buddeln in der Kaiserstraße Bauarbeiter mit Schaufeln und Minibaggern, die Umgestaltung des bahnhofseitigen Stadteingangs hat begonnen. Bis November 2017, also rechtzeitig zur Landesgartenschau 2018, soll die Maßnahme abgeschlossen sein, sagt Wolfgang Weier, Geschäftsführer des Stadtmarketingvereins „Würzburg macht Spaß“ (WümS). Der Verein hat das Quartiersmanagement für die Kaiserstraße übernommen.

Die Um- und Neugestaltung wird in drei Etappen geschehen, immer so, dass das Einkaufen in der belebten Geschäftsstraße so wenig wie möglich beeinträchtigt wird, erläuterte Weier beim Pressegespräch. Begonnen wird in diesem Jahr mit der Sanierung der Abwasserentsorgung. Rund 100 Jahre hat der große Kanal in der Mitte der Straße, in dem zwei Männer nebeneinander gehen können, auf dem Buckel.

Der ist aber in Ordnung, saniert werden müssen nur die jeweiligen Hausanschlüsse. Zum Teil, indem von den Kellern aus die Kanäle für die neuen Rohre gebohrt werden, rund 20 aber auch ganz „normal“ mittels Baugruben auf der Straße. Da soll es aber nie mehr als zwei gleichzeitig geben. Zwei mal drei Meter groß und sechs bis sieben Meter tief, die jeweils zwei bis drei Wochen geöffnet sein sollen, um den Weg zu den betroffenen Geschäften nicht zu lange zu erschweren.

Freistaat zahlt die Hälfte

An vier Stellen dabei: Die Spezialisten der Kampfmittelräumung, denn viermal wurde bei der Sondierung Metall im Untergrund angezeigt. „Das kann aber auch ein Gullideckel aus der Nachkriegszeit oder ein vergessener Hammer eines Bauarbeiters sein“, weiß Weier. Aber sicher ist dann doch lieber sicher. An weiteren fünf Baugruben haben die Archäologen vom Landesamt für Denkmalschutz in Schloss Seehof bei Bamberg Interesse angemeldet. „Wobei hier bis ins 18. Jahrhundert eigentlich nur Äcker waren“, wundert sich der WümS-Geschäftsführer.

2016 dann werden auf beiden Seiten der Straße in jeweils 25 Meter langen Abschnitten Leerrohre für Telekom, Kabel Deutschland und die Mainfrankennetze in die Straße gelegt. Je nach Baufortschritt bekommt dann auch die Straßenbahn in den Sommerfeien 2016 oder 2017 stadteinwärts ein neues Bett und neue Geleise. Weil dafür die Kaiserstraße nur einspurig befahrbar sein wird, muss dies zwingend in den Ferien, in denen weniger Bahnen fahren, gemacht werden.

Zuletzt wird die Straße eine neue Oberfläche bekommen. Bei einer Versammlung im Juli vergangen Jahres hatten sich die Anlieger für die um 300 000 Euro teurere Variante mit Granit entschieden, berichtet Weier. So wird die Aufwertung der Straße nun mit 2,3 Millionen Euro veranschlagt. Die eine Hälfte komme als Zuschuss vom Freistaat Bayern, die andere Hälfte werde anteilig auf die Anlieger umgelegt, erläuterte Weier weiter. In welcher Ausführung das Pflaster verlegt wird, müsse der Stadtrat noch festlegen, ein Muster werde dann im Bereich Kaiserstraße gezeigt.

Gestaltet wird die Straßenoberfläche niveaugleich und barrierefrei, mit einem sogenannten taktilen Streifen für die Nutzer von Blindenstöcken und einem Lichtband im Boden, aber ohne Laternenpfähle. Denn die warme und leicht gelbliche Beleuchtung soll künftig in luftiger Höhe an Drahtseilen zwischen den Gebäuden aufgehängt sein.

Baugrubenfrei bleiben laut WümS-Geschäftsführer Weier die einkaufsrelevanten Tage wie der Valentinstag, der Mantelsonntag, das Stadtfest und die Vorweihnachtszeit.

Wer sich selbst über den Baufortschritt informieren möchte, kann dies auf einer Facebookseite tun: www.facebook.com/kaiserstr.wue.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Ernst Lauterbach
Bauarbeiter
Deutsche Telekom AG
Kabel Deutschland
Landesgartenschau 2018
Wolfgang Weier
Würzburg macht Spaß
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • rebnik
    und dann das: na, was gibt es hier anderes zu sagen als Na endlich!!! Für eine Stadt, die so viel auf sich hält wie Würzburg kommt das reichlich spät, aber halt besser spät als nie.

    Genauso der Hauptbahnhof. Der sieht jetzt zumindest innen und abgesehen von der Gleisunterführung modern und schick aus, das ist toll, aber das hätte man vielleicht schon vor zwanzig Jahren machen sollen, als Würzburg an das ICE-Netz angeschlossen wurde.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten