
Im Frühjahr 2020, zu Beginn der Pandemie, herrschte Verunsicherung. Menschen hielten Abstand. Neue Begriffe kursierten: Lockdown, Quarantäne, PCR-Tests. In diesen aufgeregten Tagen entstand die Rubrik "Der gute Morgen": Leserinnen und Leser hatten sich angesichts der sich überschlagenden Nachrichten mit dramatischen Häufungen von Todesfällen in Seniorenheimen, rasant steigenden Infizierungen und immer neuen Beschränkungen des öffentlichen Lebens auch Mut machende Nachrichten gewünscht. So baten wir Menschen aus allen gesellschaftlichen Bereichen der Region, uns positive Impulse zu schreiben. Die Serie wurde ein Erfolg und gab knapp zwei Monate lang täglich kleine Denkanstöße.
Eineinhalb Jahre später, in der vierten Welle, ist Corona massiv zurück in unserem Bewusstsein. Die Infektionszahlen sind rasant gestiegen, Krankenhäuser behandeln immer mehr Covid-Patientinnen und -Patienten, wieder gibt es Beschränkungen des öffentlichen Lebens – und das alles, obwohl es einen Impfstoff gibt.
Gerne hat diese Redaktion deshalb den Wunsch zahlreicher Leserinnen und Leser aufgegriffen und eine Neuauflage der Rubrik gestartet. "Der gute Morgen" ist wieder da – nun in Form eines Fragebogens.
Diesmal stellt sich der Würzburger Bischof Franz Jung (55) unseren 18 Fragen. Im Jahre 1992 empfing er in Rom die Priesterweihe, 2008 wurde er zum Generalvikar des Bistums Speyer ernannt. Papst Franziskus berief Franz Jung im Februar 2018 zum Bischof von Würzburg.
Mit zu den schönsten Momenten in diesem Jahr gehörten die herzlichen Begegnungen in überbordender Freude mit den Menschen in unserem Partnerbistum Mbinga in Tansania.
Das Bewusstsein für die weltweite Verantwortung aller für das Wohlergehen der einen Menschheit wird hoffentlich gestiegen sein.
Mein Wahlspruch "Die Hoffnung ist der Anker der Seele", der mich immer wieder daran erinnert, dass wir einen Halt im Leben haben, der weit über diese Welt hinausragt, und an dem wir uns immer neu ausrichten und aufrichten können, und der Jesus Christus heißt.
Dass die Welt verletzlicher ist als gedacht und dass es angesichts der Globalisierung keine lokalen Alleingänge mehr geben kann - im Übrigen auch nicht innerhalb Deutschlands.
Wie schnell ein Impfstoff gegen Corona entwickelt werden konnte, weil das öffentliche Interesse daran so groß war. Und umgekehrt: Dass einfach keine Impfstoffe entwickelt werden, wenn die Not der anderen niemanden wirklich interessiert; beispielsweise fehlt noch immer ein Impfstoff gegen Malaria, wie mir jetzt in Tansania wieder mit großem Erschrecken bewusst geworden ist.
Dass meine Eltern trotz aller Einschränkungen wohlauf sind und frohgemut.

Der Jesuit Friedrich Spee, der in der finsteren Zeit des Dreißigjährigen Krieges segensreich gewirkt hat, auch hier in Würzburg:
als Seelsorger und Kämpfer gegen den Hexenwahn und die Verschwörungstheorien seiner Zeit,
als begnadeter Dichter, dessen innige Advents- und Weihnachtslieder noch heute das Herz berühren,
als Streiter mit der kirchlichen Obrigkeit, die ihn nicht verstehen wollte,
als demütiger Krankenpfleger, der während der Pandemie der Pest sein Leben drangab, um andere zu retten.
Aus dem täglichen Gebet und der Feier der Eucharistie, die uns mit allen Menschen verbindet.
Dass der Besuch in unserem Partnerbistum Mbinga in Tansania aufgrund von Corona ein drittes Mal hätte verschoben werden müssen, was dort niemand mehr verstanden hätte.
"Machen Sie eine typische Handbewegung": Der tastende Griff nach der Maske in der Seitentasche des Sakkos ist Standard geworden.
Ich habe mir aufgrund der vielen Termine, die coronabedingt nachgeholt werden mussten, nicht genügend Zeit gegönnt zum Durchatmen und musste dann einmal fest auf die Bremse treten.
Bei der Beerdigung des Vaters eines guten Freundes.
Römerbrief Kapitel 10, Vers 38 bis 39: Denn ich bin gewiss: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Gewalten, weder Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.
Gelesen: Gaito Gasdanow: Nächtliche Wege. Vorgelesen beim Bundesvorlesetag: Emil und die Detektive.

Ein kräftiger Bergkäse und eine würzige Salami.
Im Poitou in Frankreich.
Jetzt im Advent das wunderbare Lied "Die Nacht ist vorgedrungen".
Bei den zahllosen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in unseren Gemeinden, die seit zwei Jahren unverdrossen mit Sorgfalt, Engagement und Liebe zum Gottesdienst und dessen Besuchern den Empfangsdienst wahrnehmen und die Kirchenbänke nach jeder Feier desinfizieren. Bei den Pflegekräften sowie bei den Ärztinnen und Ärzten, die jetzt schon wieder alles geben müssen. Bei dem Zugpersonal der Deutschen Bahn, das gefühlt 1000 Mal am Tag freundlich darauf hinweisen darf, bitte die Masken während der Fahrt aufzubehalten.