![Ob Regen, Schnee, oder Sturm: Jeden Tag macht sich Heinz vom Heuchelhof auf den Weg in die Innenstadt, um die Obdachlosenzeitung zu verkaufen. Ob Regen, Schnee, oder Sturm: Jeden Tag macht sich Heinz vom Heuchelhof auf den Weg in die Innenstadt, um die Obdachlosenzeitung zu verkaufen. ](/storage/image/5/3/1/3/8543135_app-article-teaser-large_1Bs6nF_gRR2c2.jpg)
„Die Obdachlosenzeitung“ – der laute Ruf wiederholt sich in unregelmäßigen Abständen. Seine Stimme ist unverkennbar. Fußgänger senken den Blick, hasten vorbei. Die Hektik der Vorweihnachtszeit ist deutlich zu spüren. Eltern erledigen die letzten Zukäufe für das Christkind, Kinder schauen mit großen Augen durch die Fensterscheiben der Spielzeugläden. Ein kleine Junge stürmt vorbei, drückt seine Nase an das Schaufenster des Würzburger Kaufhofs. „Schau Mama, das wünsch' ich mir vom Christkind“, ruft er einer elegant gekleideten Frau zu und zeigt auf ein großes Raumschiff aus Legobausteinen. Nur wenige Meter nebenan sitzt Heinz auf seinem Klapphocker. Die Zeit und Hoffnung, auch etwas zu Weihnachten zu bekommen, ist für den Mann, der seinen Nachnamen nicht nennen möchte, schon lange vorbei. Sein einziger Wunsch, sagt er, sei mehr Achtsamkeit. „Die Menschen laufen vorbei und ignorieren mich.“ So schlimm wie dieses Jahr sei es noch nie gewesen.
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