
Bereits in der vergangenen Woche hatten in Würzburg rund 400 Menschen aus der "Querdenker"-Szene gegen die aktuelle Corona-Politik von Bund und Ländern demonstriert, an diesem Mittwoch versammelten sich nun laut Polizeiangaben erneut rund 100 Menschen zu einer unangemeldeten Demonstration auf dem Würzburger Marktplatz. Nach Schätzung dieser Redaktion waren es jedoch deutlich mehr. Zugleich gab es eine Gegendemo der Grünen Jugend mit etwa 100 Teilnehmenden, so Maximilian Basser, Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken.
Für den Mittwoch hatte eine Initiative namens "Bürger-Stehen-Auf Würzburg" bei der Stadt eine Versammlung, bei der gegen eine vermeintliche "Unverhältnismäßigkeit der Corona-Maßnahmen" sowie gegen eine mögliche Impfpflicht demonstriert werden sollte, mit 150 Teilnehmenden angemeldet. Das Rathaus hatte den Veranstaltern daraufhin die Mainwiesen als Versammlungsort zugewiesen.
Stadt Würzburg: Ursprüngliche "Querdenker"-Pläne spontan abgesagt
Die Mainwiesen blieben allerdings leer. Die Versammlung war nach Angaben von Christian Weiß, Pressesprecher der Stadt Würzburg, am Mittwochnachmittag von den Veranstaltern "aus organisatorischen Gründen" abgesagt worden. Bereits im Vorfeld war indes auf der Internetseite von "Eltern stehen auf Würzburg" und in Chats des Online-Nachrichtendienstes Telegram zu einer Versammlung um 18 Uhr auf dem Unteren Markt aufgerufen worden. Dort war angeregt worden, sich zu einem "Spaziergang" zu treffen. Auch beim Aufmarsch von 1200 "Querdenkern" auf dem Marktplatz in Schweinfurt am Sonntagabend war von einem "spontanen Spaziergang" gesprochen worden.

Gegen die "Querdenker"-Veranstaltung hatte sich bereits im Vorfeld Protest geregt. Die Grüne Jugend Würzburg hatte bei der Stadt eine Gegendemonstration mit 25 Teilnehmenden unter dem Motto "Impfen heißt Solidarität" angemeldet, die am frühen Abend auf dem Unteren Markt stattfand. Gekommen waren allerdings deutlich mehr Menschen.
Grüne Jugend Würzburg will auf Relevanz von Impfungen aufmerksam machen
Im Vorfeld war in Würzburger Antifa-Kreisen sowie im Umfeld der Linken- und Grünen-Stadtratsfraktion für die Versammlung mobilisiert worden. Gekommen waren unter anderem die "Omas gegen rechts", eine Vereinigung von Seniorinnen und Senioren, die sich gegen antidemokratische Strömungen einsetzt. Sie machten unter dem Motto "Omas lassen impfen" auf sich aufmerksam.
Samuel Kuhn, Leiter der Gegenversammlung, erklärt den Anlass für den Protest gegen die Würzburger "Querdenker" wie folgt: "Damit wollen wir darauf aufmerksam machen, dass es sehr wichtig ist, sich impfen zu lassen. Nebenbei verhindern wir, dass 'Querdenken Würzburg' beziehungsweise 'Eltern stehen auf Würzburg' hier eine Demo durchführen können."
Bereits gegen 17 Uhr versammelten sich erste Personen, die mutmaßlich dem "Querdenker"-Spektrum zuzuordnen sind, vor der Marienkapelle. Zuvor war auf Telegram dazu aufgerufen worden. Stefan Gessner, Dompfarrer in Würzburg und zuständig für die Marienkapelle, äußerte sich dazu gegenüber dieser Redaktion. "Bischof Franz und die Diözese bitten darum, sich impfen zu lassen und dies als Dienst am Nächsten, als Einsatz für das Leben der Menschen zu sehen."
Hitziges Zusammentreffen und Wortgefechte am Oberen Markt
Um 18 Uhr versammelten sich dann wie erwartet zahlreiche "Querdenker" auf dem Marktplatz. Auf Nachfrage war die Rede von einem spontanen Spaziergang. Die Gegendemonstration reagierte darauf mit Sprechchören wie "Ihr könnt nach Hause gehen". Nach einigen Minuten setzte die Versammlung der "Querdenker" sich dann vom Markt in Richtung Juliuspromenade in Bewegung. Die Gegendemonstration zog nach, einige Teilnehmende blockierten daraufhin den "Spaziergang" in Seitengassen, woraufhin dieser sich orientierungslos wieder in Richtung Markt bewegte.
Auf Höhe des Oberen Marktes kam es erneut zu einer Blockade und zu Auseinandersetzungen zwischen den Demonstrierenden sowie zu hitzigen Diskussionen. Polizeikräfte trennten die Parteien, konnten jedoch nicht verhindern, dass es immer wieder zu Vermischungen der Teilnehmenden kam. Gegen 19.15 Uhr hatte die Polizei die zwei Lager dann erneut getrennt, die Situation beruhigte sich. Über etwaige Zwischenfälle bei den Demonstrationen machte die Polizei zunächst keine Angaben.
Diese Impf- und Maskenverweigerer sind nur ein paar wenige wirre Hanseln und terrorisieren und gefährden uns alle!
Eine gesellschaftliche Plage jagt die Nächste.
Hätte auch von mir sein können ...
Haarspalter könnten allerdings unterschiedliche politische Motive reklamieren.
so hier im Bericht der Main-Post.
Haben die Verantwortlichen denn denn auch von jedem dieser Leerdenker-Sekte ein Bußgeld in Höhe von 280 Euro kassiert bzw. werden dies noch tun?
Es kann nicht sein, dass man einem jungen Mann, der letztes Jahr hier in Würzburg aus Solidarität zu den A 49 Ausbau Gegner (diese soll zwischen Kassel und Gießen neu gebaut werden) im Ringpark einen Baum besetzt hat, diese Summe in Rechnung gestellt hat, auch, weil seine Demonstration "unangemeldet" war.
Über diesen Fall wurde gerade ja in den letzten Tagen hier in der Main-Post berichtet.
Auch wenn ich selbst kein Freund dieser Aktion bin bzw. war, so muss doch dann auch hier in dem Fall mit den Leerdenker-Sektierern gehandelt werden, denn sonst hat das Ganze ein Geschmäckle.
Einen einzelnen bittet man zur Kasse, aber eine ganze Gruppe lässt man (womöglich) laufen, nur weil man sich an denen "nicht die Finger verbrennen" will.
Geht´s noch!?
Bevor die MP nochmal recherchieren soll, sollten Sie den Bericht nochmal lesen. 😉
Da steht nirgends, dass die Grüne Jugend und die Omas gegen Rechts zur Antifa gehören.
Somit verstehe ich auch die "likes" zu ihrem Kommentar nicht.
Und weiter unten in der Berichterstattung steht auch nichts davon, dass die Antifa und "Oma gegen rechts" auch nur irgendwie zusammen gehören.
(Richtig) Lesen bildet ...