Mit einer Kundgebung auf dem Unteren Markt haben am Sonntag etwa 100 Menschen aus Würzburg ein gemeinsames Zeichen gegen Antisemitismus und Rassismus in Deutschland gesetzt. Nach den gewalttätigen Auseinandersetzungen im Nahost-Konflikt hatte die Deutsch-Israelische Gesellschaft Würzburg zu der Veranstaltung aufgerufen, an der in seiner Heimatstadt auch der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, teilnahm.
Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland erlebe gerade ein Déjà-vu, sagte Schuster: "Während wir uns Sorgen um Verwandte und Freunde in Israel machen, sind wir in Deutschland zugleich einer massiven Hetze ausgesetzt." Die Situation erinnere in fataler Weise an 2014, als es einen ähnlichen Konflikt zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation Hamas gegeben habe.
"Es reicht", betonte Schuster: "Schauen Sie nicht weg, entschuldigen Sie diesen Judenhass nicht. Wir erwarten, dass sich die Bürgerinnen und Bürger lautstark und zahlreich gegen diesen Antisemitismus stellen."
Auch Vertreter der beiden Kirchen vor Ort
Andrew Ullmann, FDP-Bundestagsabgeordneter und stellvertretender Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in Würzburg, forderte die Anwesenden ebenfalls auf, nicht wegzuschauen: "Wir stehen hier versammelt gegen Antisemitismus und Rassismus. Beides hat keinen Platz in Deutschland." Als Vertreter der beiden großen christlichen Kirchen sprachen der evangelische Stadtdekan Wenrich Slenczka und der katholische Weihbischof Ulrich Boom.
Zu den Teilnehmern der Kundgebung gehörten außerdem der Bundestagsabgeordnete Paul Lehrieder (CSU), der Landtagsabgeordnete Patrick Friedl (Grüne) und die Vorsitzende der Würzburg-SPD, Freya Altenhöner.
Bürgermeisterin Judith Jörg (CSU) sprach stellvertretend für Oberbürgermeister Christian Schuchardt und ein gutes Dutzend Stadträtinnen und Stadträte von Grünen, CSU und FDP/Bürgerforum. Der offen gezeigte Antisemitismus bei den anti-israelischen Demonstrationen in Deutschland erfordere einen Aufschrei aus der Zivilgesellschaft und eine klare Haltung des Staates, betonte Jörg: "Ich bedauere es und schäme mich, dass wir uns mehr als 70 Jahre nach dem Holocaust hier versammeln müssen, um unsere Solidarität mit Israel zu zeigen."
Auch nicht den Gaza Streifen und die Sinai Halbinsel
und ich fühle mich, pardon, irgendwo auch an die Geschichte mit dem Sudetenland erinnert. Beide Seiten haben der anderen über die Jahrhunderte kaum eine Schikane erspart, und als Deutschland den 2. Weltkrieg verloren hatte, machte die andere Seite "Nägel mit Köpfen".
Der Staat Israel und alle seine Bewohner, von Herrn Netanjahu bis zum Neugeborenen, müssen mMn dafür beten, dass sie nie das "Kriegsglück" (und die Unterstützung "des Westens") verlässt - und die Palästinenser dafür, dass sie nicht endgültig allgemein auf den Status einer unbefriedbaren Terrorbande abgewertet werden.
Ich kann von daher nur an alle(!!) appellieren, die Entscheidung nicht mit Gewalt, sondern in Verhandlungen zu suchen. Die anstehenden Herausforderungen an die gesamte(!!) Menschheit werden sich überhaupt nur gemeinsam bewältigen lassen. Bleibt zu hoffen, dass allerorten die Betonköpfe vom Ruder geschickt werden... aber da träume ich wohl mal wieder...
Man muss auch kritisieren dürfen, ohne zu allem Ja und Amen zu sagen, nur weil im Staat Israel eben das Judentum die vorherrschende Religion ist.
Wobei ich bei der Komplexität des Themas im Grunde auf keiner Seite stehen kann, da ich Gewalt von keiner Seite gutheiße. Allerdings ist Israel aufgrund seiner Macht als Staat mehr in der Verantwortung eine Lösung zu finden die für beide Seiten akzeptabel ist und nicht mit weiteren Siedlungsgründungen und Repressalien den Konflikt immer neu anzuheizen!
Ich unterscheide für mich zwischen einer Religion (dem Judentum) und einer politischen Institution (dem Staat Israel).
Solidarität mit den Opfern ja. Auf beiden Seiten.
Was hat die UN Israel als Staatsfläche zugesprochen - was hat Israel seitdem dazu erobert und besetzt (und hält es bis heute besetzt!)
Wo hat Israel im eigenen Land palästinensische Familien von heute auf morgen enteignet- ohne Besitzausgleich und ohne Möglichkeit, sich zu wehren?
Wie viele Siedlungen von radikalen Siedlern gibt es im Westjordanland, die da nichts zu suchen haben?
Israel ist ein Staat, dem Sicherheit und Frieden zustehen und was ich ihm von Herzen wünsche - aber nicht auf Kosten anderer!
"Eine besondere Verantwortung haben dabei wir, die Medien... Es ist Teil unserer Verantwortung in dieser Republik, Antisemitismus als solchen zu benennen. Wer ihn verschweigt, übersieht oder als legitimen Ausdruck der Meinungsfreiheit verharmlost, verrät viel mehr als nur die Ideale des Journalismus. Er verrät die Wurzeln unserer Demokratie."
UND auch die klare Benennung des Klientels gehört meiner Meinung nach dazu!
https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/burda-vorstand-welte-wer-antisemitismus-verschweigt-verraet-die-ideale-des-journ-764110
Schindler erklärte, warum die Politik diesmal nicht zur Tagesordnung übergehen darf: „Diese Menschen missachten unsere Gastfreundschaft in zweierlei Hinsicht. Einerseits, indem sie Straftaten begehen – Beleidigung, Bedrohung, Aberkennung des Existenzrechts von Israel. Und in zweiter Hinsicht, indem sie gegen unseren gesellschaftspolitischen Grundkonsens verstoßen, nämlich dass auf deutschem Boden keine antisemitische Hetze stattfinden darf.“
Schindlers brisante Forderung: „Es reicht nicht, dass wir diese Tatsache offen ansprechen. Wir müssen auch diejenigen, die unsere Gastfreundschaft hier missbrauchen, außer Landes bringen.“
Quelle: https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/ex-bnd-chef-ueber-judenhasser-unbelehrbare-ausser-landes-bringen-76408860.bild.html
Staat und Religion sollte man auch streng trennen. Offenbar gelingt dies aber weder den propalästinensischen Demonstranten noch den Vetretern des Zentralrats der Juden. Da braucht man sich nicht wundern wenn sich die Situation ständig aufschaukelt.
Ich verstehe persönlich weder die eine noch die andere Seite!
Konflikte sollten dort ausgetragen und gelöst werden wo sie entstehen. Eigentlich ist es eine Sauerei wenn die Probleme die Israel und Palästina miteinander haben in europäische Gastländer getragen werden. Das betrifft nicht nur Deutschland sondern auch viele andere europäische Länder.
Wenn ich vor einigen Jahren oder sagen wir in den letzten Jahren gegen die demonstriert hätte, welche da gestern in vielen Städten gegen Israel und die Juden auf die Straße gegangen sind, dann wäre ich als rechts und ausländerfeindlich bezeichnet worden.
Ginge ich jetzt heute auf die Straße, um gegen diese Leute zu demonstrieren, dann wäre ich ein "guter" und wäre schön fast automatisch gegen Rassismus etc.
Alles etwas seltsam.
Woher kommt dieser Sinneswandel?
Sowas von auf den Punkt gebracht!
Es wird so gedreht, wie man es braucht. Und die Medien spielen mit. Mal gespannt, wie das weitergeht.