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WÜRZBURG
Demo für bessere Luft
Der Schwerlastverkehr am Stadtring Süd rollt nach wie vor.
Foto: Thomas Obermeier | Der Schwerlastverkehr am Stadtring Süd rollt nach wie vor.
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 27.04.2023 06:08 Uhr

Mit einer Demo Ende März wollen engagierte Bürger durchsetzen, dass weniger Lastwagen auf dem Stadtring fahren. Ihr Vorwurf: Die Stadt tut zu wenig, um die Luft in Würzburg zu verbessern.

Luftschadstoffe schaden der Gesundheit der Würzburger

In Würzburg werden die Grenzwerte von Stickoxid und Feinstaub immer wieder überschritten. „Wir müssen auf Missstände hinweisen“, erklärt Manfred Neuner von der Bürgerinitiative „Brummis weg vom Stadtring“. „Die desaströse Verkehrssituation in Würzburg und den Vororten ist das Resultat einer jahrzehntelang verfehlten Verkehrspolitik.“

Diese Verkehrspolitik gefährde nicht nur die Gesundheit der Menschen in Stadt und Umland, sondern habe auch zur Vorrangstellung wirtschaftlicher Aspekte, zur Dominanz des motorisierten Individualverkehrs und zur Vernachlässigung des ÖPNV, der Radfahrer und Fußgänger geführt.

Die Bürgerinitiativen „Brummis weg vom Stadtring“ und „B19 Verkehrsberuhigung und Ortsumgehung Unterpleichfeld – Bergtheim – Opferbaum – Eßleben“ wollen dies ändern. Sie fordern eine Verschärfung des Lkw-Verbots auf dem Stadtring.

Bürgerinitiativen fordern schärferes Lkw-Verbot

Damit spürbar weniger Verkehr dort rollt, muss laut BI das seit 2016 geltende Durchfahrtsverbot für Lastwagen auch für den Lieferverkehr in und aus dem Landkreis gelten. Weitere Forderungen: ein generelles Nachtfahrverbot für LKW, wirksamere Kontrollen und ein Einbeziehen von Stadtring und Nordtangente in die Umweltzone, deren Einführung die Stadt geplant hat.

Unter dem Motto „Gemeinsam für ein lebenswertes Würzburg und sein Umland“ haben die Bürgerinitiativen jetzt eine gemeinsame Homepage (www.durchatmen.bayern.de) erstellt. Sie soll als Plattform zur fundierten Information, zum Gedankenaustausch und zur aktiven Mitarbeit dienen.

Bei einem ersten Treffen im November wurde die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und Initiativen voran gebracht. Jetzt gibt es für alle interessierten Mitstreiter ein zweites Treffen: am Donnerstag, 25. Januar, ab 19 Uhr im Hotel Franziskaner am Franziskanerplatz in Würzburg.

Bis Sonntag belastete Straßen melden

Bis zu diesem Sonntag, 21. Januar, gibt es noch eine andere Möglichkeit sich für bessere Luft in Würzburg zu engagieren: Die Deutsche Umwelthilfe will im Februar an 500 bisher nicht untersuchten Orten und Stadtteilen in Deutschland die Luftqualität messen.

Das amtliche Messnetz für Feinstaub und Stickoxid sei „löchrig wie Schweizer Käse“ begründet die Umweltorganisation ihre Aktion. „Viele hunderttausend Menschen, die an stark befahrenen Straßen wohnen, in die Kita oder zur Schule gehen, leiden unter dem Dieselabgasgift“. Die Luft werde durch Verkehr nicht nur in Stuttgart, München oder Berlin verpestet.

Bürger können belastete Orte noch bis zum 21. Januar der Stiftung melden. Unter den gemeldeten Straßenabschnitten werden dann 500 für die Messung ausgewählt. Infos gibt es bei der Deutschen Umweltstiftung unter „Decke auf, wo Atmen krank macht“: www.deutscheumweltstiftung.de.

 
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  • kej0018@aol.com
    @matthiasr
    Wenn die Luftverschmutzung im Bundesdurchnitt etwas zurückgegangen ist, bedeutet das noch lange nicht, daß Würzburg ein Luftkurort ist. Stellen Sie sich doch bitte mal schnuppernd eine Stunde an die Nordtangente oder in die Höchberger Straße - es gibt noch endlos mehr Beispiele - wenn es auf der A3 mal wieder gekracht hat.

    Aber auch der Normalzustand ist bedenklich genug, LKW Fahrerr, die die Autobahn grundsätzlich über die Stadt abkürzen und mangels Kontrolle nur selten erwischt werden, Busfahrer, die endlos lange den Motor laufen lassen, damit es die Gäste beim Eintreffen kuschelig warm haben, Taxifahrer, die nicht wissen, daß es Standheizungen gibt, Paketzusteller, die beim Ausliefern grundsätzlich den Motor anlassen etc. pp. Alles nicht zulässig aber gängige Praxis, da nichts dagegen unternommen wird.
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  • matthiasr
    Stellten Sie sich noch vor 20 Jahren an den Ring, war der Schnuppergenuss mit Sicherheit verhängnisvoller!

    Das bewährte Sankt Floriansprinzip verhindert halt auch eine sinnvolle Umfahrung der Stadt.

    Zumindest für den reinen innerstädtischen Lieferverkehr sollte sich in den kommenden Jahren durch die Elektromobilität einiges tun.
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  • matthiasr
    Hysterie bringt Klicks!

    Fakten leider nicht: https://www.umweltbundesamt.de/themen/luft/daten-karten/entwicklung-der-luftqualitaet
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