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WÜRZBURG
Brummi-Stopp auf dem Stadtring Süd
Lieferverkehr oder nicht? Ab sofort dürfen Laster über 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht den Stadtring Süd nicht mehr im Transitverkehr passieren.
Foto: Thomas Obermeier | Lieferverkehr oder nicht? Ab sofort dürfen Laster über 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht den Stadtring Süd nicht mehr im Transitverkehr passieren.
Ernst Jerg
Ernst Jerg
 |  aktualisiert: 25.05.2016 03:26 Uhr

Was lange währt: am 3. Mai hat die Stadt Würzburg eine verkehrsrechtliche Anordnung erlassen, die Lastern über 3,5 Tonnen die Fahrt über den Stadtring Süd verbietet. Seit Mai 2015 gibt es schon einen Stadtratsbeschluss. Doch es mussten noch viele Gutachten eingeholt werden, bis es endlich so weit war.

Stadtbaurat Christian Baumgart hatte noch im Januar dieses Jahres die Stadträte in einer Sitzung vor einem Beschluss gewarnt: er sei nicht sicher, ob die Anordnung einer Sperrung rechtlich halten würde, da noch einige dieser Gutachten fehlen würden. Trotzdem hatten die Kommunalpolitiker sich einstimmig für die Brummi-Sperrung ausgesprochen. Die Umsetzung sollte bis zum 1. Februar erfolgen. Doch es dauerte noch bis Anfang Mai.

Diese langen Umsetzungsphasen in der Stadtverwaltung hatte die Bürgerinitiative „Brummis weg vom Stadtring“ schon immer massiv kritisiert. Wozu, so deren Einwände, fordere man immer mehr Gutachten an und verzögere so die Einführung des Lasterfahrverbotes? Schließlich gehe es doch um die Gesundheit der Würzburger Bürger, sagte der BI-Sprecher Michael Imhof.

Doch nun ist das Durchfahrverbot endgültig in Kraft, hatte Baumgart den Stadträten in einer Sitzung vorgestellt. Um es auch bekannt zu machen, sei geplant, diese Anordnung der Stadt auch in den öffentlichen Medien bekannt zu machen. Für die Betroffenen wie Gewerbebetriebe und Speditionen solle es zusätzliche Informationen auf der Internetseite der Stadt Würzburg geben. Dafür wolle man sich auch mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) kurzschließen.

Für den Lieferverkehr über 3,5 Tonnen ist die Durchfahrt frei. Baumgart erläuterte den Räten, was sich hinter dem Begriff Lieferverkehr verbirgt: Das ist der Verkehr, zu oder von in Würzburg oder im Landkreis liegenden Betrieben oder Lieferanschriften. Unter diesen Begriff fallen neben dem privaten und gewerblichen An- und Abtransport von Waren und Gütern auch Lkw-Fahrten für Dienst- und Handwerksfahrten und für Bau- und Montagefahrzeuge.

Nicht vom neuen Durchfahrtverbot betroffen sind Fahrzeuge von Betrieben, die in Würzburg oder im Landkreis ihren Firmensitz haben und Wohnmobile.

30 zusätzliche Sperrschilder und Hinweise an den jeweiligen Zufahrten zum Stadtring Süd sollen nun seit der vergangenen Woche komplett aufgestellt sein. Und auch die Autobahndirektion Nordbayern habe das Aufstellen der notwendigen Vorhinweise für die Lasterfahrer auf das neue Verbot am Stadtring nach Baumgarts Informationen mittlerweile angeordnet. Auf der Autobahn A 3 stehen die Schilder wohl schon, auf der A 7 sollen sie noch in Kürze folgen.

Jetzt kann auch die Würzburger Polizei tätig werden. Wenn die kontrolliert, werden laut Baumgart die Abfahrtsrampen im Knotenbereich der Siebold- und Zeppelinstraße für den Verkehr komplett gesperrt. Notwendig wird das, um die kontrollierenden Beamten vor Autos zu schützen. Für Autofahrer bedeutet das zwangsläufige Umwege: Richtung Norden bis zur Kreuzung Rottendorfer Straße und Richtung Süden bis zur Abfahrt Randersackerer Straße.

Bis zum Jahresende will Baumgart Verkehrszählungen machen lassen, um die Wirksamkeit der Sperrung überprüfen zu können. Und die werden dann im Stadtrat vorgestellt.

Für Manfred Neuner, ebenfalls Sprecher der Bürgerinitiative „Brummis weg vom Stadtring“, war diese Sperrung für die Gesundheit der Würzburger nur der erste Schritt. Das hatte er schon Ende Januar bekräftigt. Seiner Ansicht nach müsse das Gesamtbündel so aussehen: auch der Stadtring Nord sei extrem schadstoffbelastet und müsse ebenfalls für Laster gesperrt werden; das Verbot müsse effektiv kontrolliert und eine Umweltzone für den Stadtring eingeführt und die Tempo-30-Zonen ausgeweitet werden.

 
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  • H. S.
    Erst baut man eine Abkürzung zwischen zwei Autobahnen, dann wundert man sich, wenn sie befahren wird. Der Stadtring Grombühl war als Entlastung des Haugerring gedacht, um von der B19 in Richtung KAR zu kommen. Unser "just-in-time"-Mentalität braucht LkW, die nicht nur auf Autobahnen fahren, sondern auch die Betrieb anfahren dürfen. Oder ist die nächste Aktion "Jeder laden und Supermarkt raus auf die Wiese an den BAB-Zubringer?
    Nun werden sich die umliegenden Straßen und Dörfer freuen über den verstärkten Verkehr. 30tonner wurden ja bereits in der Sanderau gesichtet. Einseitigkeit hat noch nie geholfen, gemeinsam leben und leben lassen.
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