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Würzburg
Debatte um Priorisierung der PCR-Tests: Was kommt für Würzburg?
Die Kapazitäten zur Auswertung von PCR-Tests werden knapper. Wie der Verantwortliche fürs Testmanagement die Lage in der Region Würzburg sieht und was sich ändern könnte.
Wegen der sprunghaft steigenden Infektionszahlen reichen die derzeitigen Kapazitäten für die besonders genauen PCR-Tests oft nicht mehr aus. 
Foto: dpa/Julian Stratenschulte | Wegen der sprunghaft steigenden Infektionszahlen reichen die derzeitigen Kapazitäten für die besonders genauen PCR-Tests oft nicht mehr aus. 
Katja Glatzer
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:00 Uhr

Wegen der Omikron-Variante schießen die Corona-Zahlen in die Höhe und viele Labore stoßen beim Auswerten der sichereren PCR-Tests an ihre Grenzen. Deshalb haben sich Bund und Länder auf eine Priorisierung für PCR-Tests geeinigt. Das heißt, dass Menschen bevorzugt werden, die zur Corona-Risikogruppe zählen oder im Gesundheits- und Pflegewesen arbeiten. Bei allen anderen soll zukünftig ein positiver Antigen-Schnelltest mit einem weiteren Schnelltest bestätigt werden.

Wie und wann genau die neue Regel auf bayerischer Ebene umgesetzt werden soll, dazu gebe es noch keine Angaben seitens der Staatsregierung, erklärt Paul Justice vom Würzburger Testmanagement auf Nachfrage. Im Zweifel halte er eine Priorisierung von vulnerablen Gruppen aber für sinnvoll: "Man kann davon ausgehen, dass die Zeiträume zwischen Probeneingang im Labor und der Befundmitteilung kürzer sein werden, wenn priorisiert wird."

Auch in der Region Würzburg sei es aufgrund von Laborüberlastungen in den vergangenen Wochen zu zeitlichen Verzögerungen bei der Mitteilung der Befunde gekommen. Da habe es leider auch mal drei bis vier Tage gedauert, bis ein Ergebnis vorlag. 

PCR-Tests: Aktuell hat sich die Situation in Würzburg entspannt  

Aktuell habe sich die Situation für das Testzentrum Talavera und die vom Gesundheitsamt beauftragten privaten Betreiber aber deutlich entspannt. "Die Befunde liegen in der Regel nach 24 Stunden vor", sagt er. Etwa 1200 PCR-Tests pro Tag werden allein auf der Talavera gemacht. Laut Justice werden die gesammelten Proben der beauftragten Stellen Contime, Posthalle, Talavera und Ochsenfurt an das Großlabor Eurofins in Ebersberg bei München geliefert. "Mit dem Labor haben wir hervorragende Erfahrungen gemacht", lobt er.

Paul Justice, verantwortlich für das Testmanagement am Landratsamt Würzburg.
Foto: Patty Varasano | Paul Justice, verantwortlich für das Testmanagement am Landratsamt Würzburg.

Dass, wie aktuell in Nordrhein-Westfalen, bald die Pooltests in Kitas und Grundschulen wegen zu geringer Laborkapazitäten auf dem Prüfstand stehen werden, hält Justice für eher unwahrscheinlich. "Gerade die Pool-Tests sind ja ressourcenschonend. Hier können bis zu 25 Proben in einem Pool analysiert werden. Es ist definitiv sinnvoll das aufrechtzuerhalten."

Vor einigen Wochen erst wurde vom bayerischen Gesundheitsministerium in Würzburg ein Labor der ArminLabs GmbH (Augsburg) speziell für die Schultestungen in der Region Unterfranken eingerichtet. Als eine der wenigen Kommunen in Unterfranken haben Stadt und Landkreis auch das Förderprogamm "PCR-Pool-Tests für Kitas" geschaffen, das nun sogar bis einschließlich August verlängert wurde, so der Verantwortliche fürs Testmanagement weiter. Pool-Tests könnten auch in anderen Bereichen sinnvoll angewandt werden, findet Justice.    

Ein PCR-Testlabor. 
Foto: dpa/Bernd Weißbrod | Ein PCR-Testlabor. 

Unverständnis der GEW: Lehrkräfte und Erzieher sollten auch priorisiert werden

Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) zeigt indes ihr Unverständnis über die Politik, die bisher Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrkräfte in der Priorisierung außen vorlässt.  Auf PCR-Tests zu verzichten, reduziere den Infektionsschutz bei steigenden Fallzahlen, heißt es in einer Mitteilung. 

Und weiter: "Mit Blick auf die große Zahl tagtäglicher Kontakte, die Lehrkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher meist in Innenräumen haben, ist es notwendig, dass auch diese Berufsgruppen bei den PCR-Tests priorisiert werden." Jörg Nellen, Geschäftsführer des Bezirksverbandes Unterfranken der
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft mit Sitz in Würzburg, schließt sich den Ausführungen an. Zudem wirbt er – gerade bei den derzeitigen Inzidenzen – für eine höhere Impfquote.    

Würzburger Kita: PCR-Test als sicherste Methode   

Von der Kita "Unsere Liebe Frau" im Würzburger Frauenland heißt es auf Nachfrage: "Wir würden es im Team sehr begrüßen, wenn es auch für Erzieher und Lehrer weiterhin die Möglichkeit gibt, einen PCR-Test zu machen." Zwar sei das komplette Personal geboostert und würde bei Kontakt mit einer infizierten Person nicht in Quarantäne geschickt, "dennoch wollen wir es auf jeden Fall vermeiden, dass unsere Kinder Gefahr laufen sich mit Omikron anzustecken", so die Leiterin Andrea Zoller. Und da sei der PCR-Test die sicherste Methode.   

 
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