
Es ist das Unwirkliche in diesen Tagen: das schönste Frühlingswetter, das man sich denken kann, und eine Stadt, die mitten in der Woche an vielen Stellen wie ausgestorben wirkt. Die Auswirkungen der Corona-Krise haben auch Würzburg fest im Griff, das ist spätestens seit der Wochenmitte im Straßenbild nicht zu übersehen. Die beliebten Einkaufsmeilen Domstraße, Schönbornstraße und Eichhornstraße wirken wie an einem Sonntagvormittag, viele Geschäfte haben geschlossen. In den Nebenstraßen gibt es Parkplätze zuhauf.
Nur wenige Tage zuvor, am Sonntag, hatten sich manche Würzburger noch nicht an die Vorsichtsregeln gehalten. Brückenschoppen und Gewimmel auf der Alten Mainbrücke hatten vor allem in den Sozialen Netzwerken für teils heftige Empörung gesorgt. Doch mit jedem Tag dieser Woche scheint die Kernbotschaft dieser Tage tiefer ins Bewusstsein der Menschen vorzudringen: Abstand halten!
Am Donnerstag waren auch die Sonnenplätze am Mainkai schon weniger bevölkert als noch kurz zuvor. Frühling hin oder her: Eine Stadt macht dicht, weil es nicht anders geht.
War erfreulich zu sehen, dass heute die z. B. in Hätzfeld die Leute vor dem Bäcker brav in Schlange auf dem Gehsteig warteten - mit dem enstspr. oder zumindest versuchten Abstand zueinander. Nur in einer Apotheke "grätschte" eine Seniorin in die Lücke zwischen den zwei Wartenden, wurde aber zurückgepfiffen.