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Würzburg/München
CSU öffnet Tür für Ex-Grüne Claudia Stamm: So reagiert die Partei auf die Aussage von Barbara Stamms Tochter
Kehrt Claudia Stamm als CSU-Kandidatin in die Politik zurück? Während die Ambitionen der 52-Jährigen die CSU freuen, gibt man sich bei den Grünen schmallippig.
Ein Foto aus dem Jahr 2018: Claudia Stamm bei einer Rede im Bayerischen Landtag. Damals war die frühere Grünen-Politikerin schon fraktionslose Abgeordnete.
Foto: Lino Mirgeler, dpa | Ein Foto aus dem Jahr 2018: Claudia Stamm bei einer Rede im Bayerischen Landtag. Damals war die frühere Grünen-Politikerin schon fraktionslose Abgeordnete.
Benjamin Stahl
 und  Henry Stern
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:53 Uhr

Dass die Ex-Grüne Claudia Stamm im Interview mit dieser Redaktion mit einer Rückkehr in die Politik liebäugelt und sich dabei ein Engagement für die CSU vorstellen kann, lässt etliche in der Partei ihrer verstorbenen Mutter Barbara Stamm aufhorchen: Die Tür, so scheint es am Donnerstag, ist für die 52-Jährige offen. "Wir freuen uns über jeden, der bei uns mitmachen will", sagt etwa der unterfränkische CSU-Bezirksvorsitzende Steffen Vogel. "Es ist doch schön, wenn die Claudia sich uns da wieder so annähert", findet er.

Auch CSU-Generalsekretär Martin Huber zeigt sich erstaunlich offen. "Ich kenne Claudia Stamm schon lange und weiß, dass sie beherzt und überzeugt Politik macht. Wir freuen uns über jeden, der unsere Werte teilt und sich für die CSU einbringen möchte", teilt er auf Nachfrage mit. Konkret sollte sich Claudia Stamm bei einem CSU-Einstieg aber nicht an die Parteizentrale in München wenden, rät Huber: "Ob oder wie sich Claudia Stamm engagieren könnte, müssten die Parteigremien vor Ort mit ihr besprechen."

Was der Name Stamm der CSU in Würzburg bringen könnte

Bei der Würzburger CSU wäre man zu einem solchen Gespräch offenbar bereit: "Viele in der Würzburger CSU kennen Claudia seit Kindertagen und haben sich mit ihr immer persönlich verbunden gefühlt, unabhängig von unterschiedlichen politischen Ansichten", sagt die Würzburger CSU-Kreischefin Christine Bötsch. "Wir schätzen ihre Konsequenz und Hartnäckigkeit, für ihre Überzeugungen einzustehen, ebenso wie ihre Mutter dies tat." Zumindest in der Sozial- und Gleichstellungspolitik sei Claudia Stamm von der CSU nie allzu weit entfernt gewesen.

"Ob dies ausreichen würde für eine gute und stabile Verbindung, das kann ich nicht beurteilen", schränkt Bötsch allerdings ein. Dass die CSU zumindest in Würzburg vom Namen Stamm profitieren könnte, dürfe aber kein Kriterium für eine mögliche Zusammenarbeit sein, sagt Bötsch: "In einer Partei sollte es darum gehen, gemeinsam für politische Überzeugungen einzustehen und Angebote zu machen, die den Nutzen für die Wählerinnen und Wähler im Fokus haben, nicht etwa für die Partei." sie.

Die Würzburger CSU-Spitze: Christine Bötsch und Wolfgang Roth
Foto: Johannes Kiefer | Die Würzburger CSU-Spitze: Christine Bötsch und Wolfgang Roth

Ein bekannter Name könne in der Politik zwar ein Türöffner sein, räumt Wolfgang Roth, Vorsitzender der Würzburger CSU-Stadtratsfraktion, ein. Allerdings sei Politik "ein Mannschaftsspiel", bei dem es darauf ankomme, "für die Bürger und besonders die eigenen Wähler für das beste Ergebnis zu streiten". Inwiefern Claudia Stamm dabei das Team der CSU verstärken könnte - "das kann ich nicht beurteilen", sagt Roth. Während Barbara Stamm "für uns alle ein Vorbild" gewesen sei, mit der er "ein sehr gutes, persönliches und enges Verhältnis, besonders auch in den letzten Wochen vor ihrem Tod" gehabt habe, kenne er ihre Tochter Claudia "leider noch nicht so gut". Letztendlich entscheide über eine Kandidatur ohnehin nicht die politische Spitze eines Kreisverbands. Die Entscheidung sei Aufgabe der Delegierten.

CSU in Unterfranken: Plätze auf den Listen für Landtagswahl vergeben 

"Claudia Stamm müsste bei einem Orts- oder Kreisverband andocken, wenn sie da rein will", sagt CSU-Bezirkschef Vogel - und gibt zu Bedenken, dass die 52-Jährige schon seit vielen Jahren nicht mehr in Unterfranken, sondern in München lebt. Die Plätze auf den CSU-Listen für die Landtags- und Bezirkstagswahlen im Oktober seien ohnehin bereits vergeben. "Und die nächste Kommunalwahl ist erst 2026", sagt Vogel. Sollte sich Claudia Stamm auf dem Weg dahin für die CSU entscheiden, dann wäre dies "zwar überraschend, aber auch zu begrüßen", meint Vogel.

Bayerische Grüne wünschen Ex-Parteifreundin "alles Gute"

Und was sagen zu dem Thema die Grünen, die Partei, für die Claudia Stamm bis zu ihrem Austritt im März 2017 immerhin fast acht Jahre im Landtag saß? Bei der Trennung war zwischen der Würzburgerin und den bayerischen Grünen viel Porzellan zerbrochen worden. Gekittet scheint dieser Bruch noch längst nicht. So gab Stamm der Ex-Partei im Interview mit dieser Redaktion mit: "Von grüner Politik, wegen der ich eingetreten bin, ist nichts mehr da." Entsprechend kühl und knapp reagiert Bayerns Grünen-Chef Thomas von Sarnowski auf den Flirt mit der CSU. "Wir wünschen Claudia Stamm alles Gute für ihr kommunalpolitisches Engagement."

 
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  • ToDietz@web.de
    Da wissen manche bestimmt heute schon wo sie ihr Kreuz nicht machen werden.
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  • ToDietz@web.de
    Vielleicht nächstes Jahr in Aachen "Wider den tierischen Ernst"?
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  • forstnig
    Ich kann die ganzen Kommentare nicht verstehen, lasst doch Frau Stamm selbst entscheiden was für sie gut ist und welche Partei ihr am sympathischsten ist. Das sie bei den Grünen ausgestiegen ist, war bestimmt mit Wohlbedacht und Überlegung geschehen. Vielleicht hat sie ja vor Jahren schon geahnt was aus dieser Sekten Partei wird. Man siehe ja die Grünen in der Regierung, ein Desaster nach dem anderen
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  • Littlejoe
    So ist es. Einige sind ob der teilweise Unfähigkeit der grünen und roten Jünger in der Regierung ständig in Alarmstufe rot und schiessen gegen alles und jeden der nicht deren Mainstream zustimmt. Egal ob richtig oder falsch, Hauptsache Feuer frei.
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  • Mila
    Was Frau Stamm tun oder lassen möchte geht keinem was an, es ist ihre eigene Entscheidung wie sie ihren weiteren politischen Weg gehen möchte. Sie muss die Wähler überzeugen. An den Kommentaren sieht man wieder mal deutlich, wie intolerant unsere Gesellschaft geworden ist. Für sich alle Rosinen heraus picken und alle anderen sollen den kläglichen Rest bekommen.
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  • katja.hopf.handy@gmx.de
    Mein Gott, das GEJAMMER von den Kommentatoren kann ich nicht mehr lesen. Heutzutage meckert jeder über die Partei, über die Politiker, aber selbst etwas tun, das will niemand...schämt euch!
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  • Barbara
    wieder mal ein typisches Beispiel von " Vetternwirtschaft"!
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  • gebsch.albrecht@web.de
    'Vetternwirtschaft' bedeutet etwas anderes. Da schustert bei Lebzeiten ein 'Vetter' dem Anderen ein Amt, einen Auftrag, ein Geschäft zu.
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  • Faustus
    "Von grüner Politik, wegen der ich eingetreten bin, ist nichts mehr da." Claudia Stamm hat die Grünen 2017 verlassen, weil nicht sie Nachfolgerin von Margarete Bause als Fraktionsvorsitzende wurde sondern Katharina Schulze.
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  • evi.schmitt@gmx.de
    Wenn Claudia Stamm zur CSU finden sollte, dann kann sie für die Grünen schon mal die Betten ausschüttlen, denn die wollen mit der CSU ja unbedingt "in die Kiste".
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  • Rirarutsch
    Was ihr bei den Grünen fehlte (und offensichtlich auch bei MUT) will Frau Stamm jetzt bei der CSU finden? Das ist so ziemlich das Lustigste, was ich seit Langem gehört habe.

    Sie hat MUT mitgegründet, die Partei, die sich vor allem für „soziale Gerechtigkeit, gesellschaftliche Vielfalt, eine menschenwürdige Asylpolitik, Friedenspolitik und ökologische Nachhaltigkeit“ einsetzt. https://www.partei-mut.de/

    Und diese Schwerpunkte sieht Frau Stamm jetzt auf einmal bei der CSU?!?!?

    Wer so eine 180 Grad Wende hinlegt, ist unglaubwürdig, hat kein Rückgrat und dem kann es nicht um Inhalte gehen.
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  • Bürgerlehrling
    Als Gründe für ihren Austritt bei den Grünen 2017 nannte Stamm damals "Nachgiebigkeit im Streit um sichere Herkunftsländer oder den fehlenden Protest gegen Aufrüstung." Dann will sie in eine Partei eintreten, die politisch eher für das Gegenteil stehen? Was sollen die Grünen dazu sagen? So etwas macht doch sprachlos, da offenbar nicht parteiprogrammatische Inhalte Motive von Stamm waren, sondern vermutlich die Möglichkeit sich mit ihrem Namen bei der CSU besser zu platzieren. Für die Grünen ist sie kein Verlust.
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  • manfred-englert@hotmail.de
    Schon mal was von "Saulus zu Paulus" vernommen? Machen Sie sich mal schlau
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  • Arcus
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  • rolandroesch@web.de
    Es ist halt die sicherste und beste Altersversorgung in Deutschland
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  • ralfestenfeld@aol.com
    Wenn Frau Stamm jr. formuliert, dass "von grüner Politik, wegen der sie eingetreten ist, nichts mehr da" ist, dann frage ich ich mich, WO sie denn bei der CSU diese finden will.
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