Es hat nicht gereicht. In einer Rundmail hat Philo Holland vom Förderverein Hochschulsport der Universität jetzt Projektfreunde und Unterstützer darüber informiert, dass die erste Phase eines Crowdfunding-Projektes für ein neues Boothaus der Uni-Ruderer in Zusammenarbeit mit der VR-Bank das gesteckte Ziel nicht erreicht hat. Anstatt der erwarteten 25 000 Euro konnten nur 6620 Euro eingesammelt werden. Das Geld geht deshalb zurück an die Unterstützer.
Marodes Bootshaus kann nicht mehr saniert werden
Wie bereits berichtet, ist das aus den 1950er Jahren stammende Bootshaus der studentischen Uni-Ruderer an der Mergentheimer Straße so marode, dass es nicht einmal mehr saniert werden kann. Um die 114 Jahre lange Tradition des Rudersports an der Würzburger Universität erhalten zu können, muss es abgerissen und neu gebaut werden.
Die Kosten für einen Neubau hatten Jochen Henzel und Philo Holland vom Förderverein vor wenigen Wochen auf rund eine Million Euro beziffert. Weil die Universität aber andere Aufgaben zu stemmen hat und dieses Geld nicht zur Verfügung stellen kann, wurde zur Finanzierung die Idee eines Crowdfunding-Projektes geboren.
Der Begriff Crowdfunding kommt aus dem Englischen und bedeutet nichts anders als eine Schwarm- oder Gruppenfinanzierung, bei der viele Einzelpersonen als Kapitalgeber wirken. Auf diese Weise wurden zum Beispiel die Stuhlpatenschaften für die Neubaukirche und die Buchpatenschaften der Universitätsbibliothek von den Alumni der Hochschule finanziert.
Bereits am 30. April fiel deshalb der offizielle Startschuss dieser Crowdfunding-Aktion. Das Ziel war, bis zum 24. Juli um 12 Uhr zunächst 25 000 Euro auf regionaler Ebene zu sammeln. Anschließend sollten zwei weitere Phasen folgen, in denen auf nationaler und schließlich auf internationaler Ebene das Geld zusammengebracht werden sollte.
Im Wintersemester will man sich neu sortieren
"Da das Sommersemester zu Ende geht, werden wir uns in den nächsten Monaten wieder treffen, um die Ergebnisse und Inputs im Detail zu überprüfen und über weitere Schritte zu entscheiden", schreibt Holland jetzt. Man habe während der zurückliegenden Kampagne genau herausfinden können, welche Annahmen, Herausforderungen, Bedürfnisse und Situationen die Interessengruppen haben, schreibt er weiter. "Jetzt wissen wir genau, was zu tun ist und wie wir kommunizieren müssen, um unser Ziel zu erreichen", erklärte Holland in seiner Rundmail.
Nicht mehr dabei sein wird dann Jochen Henzel. Er habe aus persönlichen Gründen seinen Rückzug angekündigt, so Holland. Dennoch würden seine Energie, sein Geist und seine Entschlossenheit bei allen zukünftigen Bemühungen ewig Bestand haben, schreibt Holland.
Förderverein blickt zuversichtlich in die Zukunft
Er blickt zuversichtlich in die Zukunft und beendet seine Nachricht mit dem Satz eines unbekannten Athleten: "Nur weil ich meinen ersten Wettkampf verloren habe, bedeutet das nicht, dass ich meine gesamte sportliche Karriere wegwerfen sollte."