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Würzburg
Corona: Was der CT-Wert beim Test wirklich aussagt
Corona-positiv, aber nicht ansteckend? Bei der Omikron-Variante gar nicht so selten. Aufschluss über die Infektiosität kann der CT-Wert beim Test geben. Aber Vorsicht ist geboten.
Eine Labormitarbeiterin bereitet PCR-Tests vor. Immer wird dabei auch der so genannte CT-Wert ermittelt, er gilt als Richtwert für die Corona-Infektiosität von Betroffenen.
Foto: Bernd Weißbrod, dpa | Eine Labormitarbeiterin bereitet PCR-Tests vor. Immer wird dabei auch der so genannte CT-Wert ermittelt, er gilt als Richtwert für die Corona-Infektiosität von Betroffenen.
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:46 Uhr

Er wird unter Corona-Betroffenen heiß diskutiert, jeder  PCR-Test weist ihn aus: den "CT-Wert", der die Ansteckungsgefahr der positiv getesteten Person beziffern soll. Denn nicht jeder und jede Infizierte ist gleich ansteckend. Doch es gibt viele Fragezeichen, was der Wert wirklich bedeutet. Die wichtigsten Antworten.

Corona-Infektion: Was ist der CT-Wert eigentlich?

Die Abkürzung "CT" steht für das englische "cycle threshold" (Zyklus-Schwelle). Der CT-Wert gibt an, wie viele Messzyklen innerhalb einer PCR-Probe nötig waren, um das Coronavirus nachzuweisen. Bei jeder Wiederholung wird die zu Testbeginn vorhandene DNA verdoppelt. Brauchte es viele Runden für einen Nachweis, ist der CT-Wert hoch und die Viruslast eher gering. Konnte das Coronavirus bereits mit weniger Messzyklen festgestellt werden, ist der Wert niedriger und die Viruslast größer.

Was bedeutet der CT-Wert für die Corona-Ansteckungsgefahr?

Der CT-Wert gibt also Aufschluss über die Virenmenge bei einem positiven Corona-Test – und damit auch über die Infektiosität. Je niedriger der CT-Wert, desto größer in der Regel die Viruslast und damit auch die Ansteckungsgefahr, die von der getesteten Person ausgeht. Je höher der CT-Wert, desto geringer ist die Infektiosität. Aber: Der CT-Wert hängt von weiteren Faktoren ab. "Man kann keinesfalls seinen CT-Wert anschauen und dann genau abschätzen, wie infektiös man ist", warnt Mikrobiologe Prof. Oliver Kurzai von der Uni Würzburg.

CT-Wert: Welche Rolle spielt der Zeitpunkt des PCR-Tests?

Eine erhebliche. Beim CT-Wert sollte der Infektionsverlauf berücksichtigt werden, mahnt der Experte. "In der frühen Phase der Infektion kann ein hoher CT-Wert vorliegen, wenn gerade die Virusbildung besonders stark zunimmt. Hier besteht eine hohe Infektiosität." Ist die Infektion am Abklingen, sollte ab einem CT-Wert von mehr als 30 keine Infektiosität mehr vorliegen. "Idealerweise muss das aber jedes Labor für jeden Test nochmal anhand von Eichproben überprüfen", sagt Kurzai.

Wie verlässlich ist der CT-Wert?

Er ist nur ein Richtwert, und das Bundesgesundheitsministerium warnt: "Der CT-Wert ist kein präziser Messwert für die Viruslast, er kann je nach genutzter Methode von Labor zu Labor schwanken." Es handele sich zudem um eine Momentaufnahme, die individuell beurteilt werden müsse. Mikrobiologe Kurzai verweist auf mögliche Einflussfaktoren: War der Abstrich gut oder schlecht? Hat die Probe beim Transport gelitten? Das SARS-CoV2-Virus enthält nur RNA – sie muss vor der Laboruntersuchung in DNA umgewandelt werden. Wie gut hat das geklappt? Der CT-Wert ist also nicht bei jedem Test gleich aussagekräftig.

Kann ich mich mit einem bestimmten CT-Wert aus der Isolation freitesten?

Das Robert Koch-Institut (RKI) stuft die Viruslast bei einem CT-Wert über 30 als niedrig ein, bei einem CT-Wert über 35 als sehr niedrig. Nach RKI-Vorgaben können sich Infizierte nach sieben Tagen aus der Isolation freitesten, wenn sie 48 Stunden keine Symptome mehr hatten. Selbst mit einem positiven PCR-Test ist ein Freitesten möglich, wenn gleichzeitig der CT-Wert über der Schwelle von 30 liegt. Dies gilt allerdings nur für selbst Infizierte, nicht für Kontaktpersonen in Quarantäne.

Gibt es einen CT-Wert auch bei Antigen-Schnelltests?

Nein, der Wert wird nur bei Proben festgestellt, die im Labor ausgewertet werden.

 
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