Entgegen der Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, dass auch über die Feiertage geimpft werde, blieben die Impfzentren in Würzburg und Giebelstadt über Ostern geschlossen. Die Begründung ist einfach: Die verfügbaren Impfdosen waren fast vollständig verimpft, ein kleiner Rest für die kommende Woche fest verplant. Für Michael Dröse, einem der beiden Leiter der Impfzentren, ist das ein gutes Zeichen für den reibungslosen Ablauf in den Zentren.
In Würzburg werden derzeit täglich rund 1000 Impfungen verabreicht, berichtet Dröse, in Giebelstadt 600. Gegenwärtig arbeiten die Zentren von Montag bis Samstag jeweils von 11 bis 19 Uhr im Einschichtbetrieb. "Es gibt innerhalb dieser Zeit kaum jemanden, der einen Termin nicht wahrnehmen kann", so Dröse. "Mit dem, was wir im Moment an Personal und Impfstoff haben, kommen wir mit diesen Öffnungszeiten gut zurecht." Dabei ließe sich die Zahl der täglichen Impfungen noch um 400 bis 500 steigern. Und man stehe in den Startlöchern, um die Kapazität weiter zu erhöhen, wenn mehr Impfstoff zur Verfügung steht.
9570 Impfstoffdosen wurden in dieser Woche an die beiden Impfzentren geliefert, in der kommenden werden es voraussichtlich 9086 sein. Gleichzeitig hätten auch die Impfungen bei den Hausärzten Fahrt aufgenommen. Die Impfzentren seien darin zwar nicht involviert, die Zahlen, die Michael Dröse vorliegen, stimmen ihn aber zufrieden. Seit vergangener Karwoche bis einschließlich Mittwoch seien von den Hausarztpraxen in Stadt und Landkreis insgesamt 1647 Corona-Impfungen dokumentiert worden, davon rund 1000 alleine am Mittwoch. Ein Zeichen, dass die Beteiligung der Hausärzte nach der kurzen Einarbeitungsphase merklich an Tempo gewinne und weiter zur Entlastung der Impfzentren beiträgt. "Das ist nichts, was uns fehlt, sondern das kommt oben drauf", so Dröse.
Beim Hausarzt Geimpfte sollten ihre Registrierung stornieren
Einen kleinen Pferdefuß hat die Impfung durch die Hausärzte aus Sicht der Impfzentren dennoch. Die Impfungen werden nämlich - zumindest noch nicht - in die zentrale bayerische Impfsoftware übernommen. An jeden, der sich bereits über die Software registriert hat und nun vom Hausarzt geimpft wurde, richtet Dröse deshalb den Appell, seine Registrierung oder einen bereits zugeteilten Impftermin selbstständig zu stornieren. "Leider sind wir nicht in der Lage, solche Fälle herauszufiltern", so Dröse.
Die Gefahr, dass wegen nicht wahrgenommener Termine Impfstoff ungenutzt bleibt, bestehe allerdings nicht. "Wir sind da tatsächlich stolz darauf, dass noch keine einzige Impfstoffdosis verworfen werden musste, weil am Ende des Tages das Ablaufdatum verstrichen wäre oder der Impfstoff zu lange in der Spritze aufgezogen war", sagt Michael Dröse.
Die Fläschchen, in denen der Impfstoff geliefert wird, die sogenannten Vials, enthalten je nach Hersteller zwischen sechs und zehn einzelne Dosen. "Wir impfen immer ganze Vials und reden deshalb höchstens von einer Handvoll Impfdosen, die am Ende des Tages noch übrig sind", so Dröse. Bislang seien diese bevorzugt an Mitarbeiter der Teststrecken und Impfzentren oder an Angehörige der Rettungsdienste verimpft worden, die zur höchsten Priorisierungsgruppe gehören und kurzfristig greifbar waren.
Inzwischen hätten die Impfzentren über die zentrale Software aber auch Zugriff auf Impfwillige, die als nächste einen Termin erhalten würden. "Die Mitarbeiter rufen dann an und fragen, wer kurzfristig ins Impfzentrum kommen kann." Es gebe also keine separate Liste, die neben der Software geführt werde.
Die Impfreihenfolge innerhalb der zweithöchsten Priorisierungsgruppe, die im Moment an der Reihe ist, gab in den vergangenen Tagen verschiedentlich Anlass zu kritischen Nachfragen, etwa seitens Mitarbeiterinnen in Kinderbetreuungseinrichtungen. Wie Michael Dröse betont, haben die lokalen Impfzentren keinen Einfluss auf die Reihenfolge der Terminvergabe. Diese wird von der zentralen Software festgelegt und bemisst sich nach einem Punktesystem, in dem das Alter, mögliche Vorerkrankungen und berufliche Risiken gewichtet und bewertet werden.
Kein Einfluss auf Impfreihenfolge
"Da sind wir auch sehr dankbar, dass wir nicht entscheiden müssen, ob die 42-jährige Mitarbeiterin einer Kinderbetreuungseinrichtung einem 35-jährigen Grundschullehrer mit Vorerkrankungen vorgezogen wird", sagt Michael Dröse. "Wir können auch keine Berufsgruppe der anderen vorziehen, die in der gleichen Priorisierung ist." Wenn, dann müsse dazu die Impfverordnung - und damit die Software - geändert werden.
Obwohl die Impfzentren in Bayern, gemessen an der Bevölkerungszahl, gleichmäßig mit Impfstoff versorgt werden, entstand bei manchen Bürgern der Eindruck, dass die zweithöchste Priorisierungsgruppe in Stadt und Landkreis Würzburg später an die Reihe kam als andernorts in Unterfranken. Das bestätigen auch Anfragen an die Redaktion. Eine Erklärung dafür sieht Thomas Kühner, der als Vertreter der Stadt gemeinsam mit Michael Dröse die Impfzentren leitet, in der hohen Zahl von Mitarbeitern in der Medizin und in Pflegeeinrichtungen, die der höchsten Priorität angehören und deshalb bevorzugt ein Impfangebot erhalten haben.
um die 800 000 pro tag dann müssten wir, wenn es klappt, in 100 tagen durchgeimpft sein. wäre eine wunderbare vorstellung, wenn es denn auch klappen würde und genügend impfstoff vorrätig ist und an feiertagen auch oder wochenenden geimpft werden würde!
zu schön um wahr zu sein!
"Ja, ich habe zur Kenntnis genommen, dass ich zu allen Angaben einen Nachweis (z.B. Lichtbildausweis, Nachweis des Arbeitgebers oder Nachweis der Risikofaktoren / Vorerkrankungen) zum Impftermin im Impfzentrum vorweisen muss."
Man kommt nur weiter, wenn man davor ein Häkchen gesetzt und unten auf "Bestätigen" gedrückt hat.
Also, was soll das Rungeheule. Haben 1000e andere Leute auch kapiert und gemacht. Und verfallen tut da nix vom Impfstoff, da wird einfach der nächste auf der Liste angerufen, dass der kurzfristig kommen soll. Steht im Übrigen oben im Text. Lesen + Verstehen hilft. Aber Hauptsache mal über den dämlichen Staat abgemotzt....
Die Hausärzte bekommen ab 19.04. weniger als die Hälfte des angekündigten Impfstoffs. Weisung aus Berlin. Anscheinend klappts bei den Hausärzten zu gut. Eine Unverschämtheit!