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Würzburg
Corona: Warum über Ostern nicht geimpft wurde und wer die Reihenfolge festlegt
Die Impfzentren laufen reibungslos, aber Anlass für Sonderschichten sieht deren Leiter Michael Dröse deshalb nicht. Dafür kommen die Impfungen in Hausarztpraxen in Fahrt.
Zu den rund 9500 Impfdosen, die den Impfzentren in Würzburg und Giebelstadt in dieser Woche zur Verfügung standen, kommen über 1600 Impfungen hinzu, die inzwischen in Hausarztpraxen in Stadt und Landkreis Würzburg verabreicht wurden.
Foto: Daniel Peter | Zu den rund 9500 Impfdosen, die den Impfzentren in Würzburg und Giebelstadt in dieser Woche zur Verfügung standen, kommen über 1600 Impfungen hinzu, die inzwischen in Hausarztpraxen in Stadt und Landkreis Würzburg ...
Gerhard Meißner
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:01 Uhr

Entgegen der Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, dass auch über die Feiertage geimpft werde, blieben die Impfzentren in Würzburg und Giebelstadt über Ostern geschlossen. Die Begründung ist einfach: Die verfügbaren Impfdosen waren fast vollständig verimpft, ein kleiner Rest für die kommende Woche fest verplant. Für Michael Dröse, einem der beiden Leiter der Impfzentren, ist das ein gutes Zeichen für den reibungslosen Ablauf in den Zentren. 

In Würzburg werden derzeit täglich rund 1000 Impfungen verabreicht, berichtet Dröse, in Giebelstadt 600. Gegenwärtig arbeiten die Zentren von Montag bis Samstag jeweils von 11 bis 19 Uhr im Einschichtbetrieb. "Es gibt innerhalb dieser Zeit kaum jemanden, der einen Termin nicht wahrnehmen kann", so Dröse. "Mit dem, was wir im Moment an Personal und Impfstoff haben, kommen wir mit diesen Öffnungszeiten gut zurecht." Dabei ließe sich die Zahl der täglichen Impfungen noch um 400 bis 500 steigern. Und man stehe in den Startlöchern, um die Kapazität weiter zu erhöhen, wenn mehr Impfstoff zur Verfügung steht.

9570 Impfstoffdosen wurden in dieser Woche an die beiden Impfzentren geliefert, in der kommenden werden es voraussichtlich 9086 sein. Gleichzeitig hätten auch die Impfungen bei den Hausärzten Fahrt aufgenommen. Die Impfzentren seien darin zwar nicht involviert, die Zahlen, die Michael Dröse vorliegen, stimmen ihn aber zufrieden. Seit vergangener Karwoche bis einschließlich Mittwoch seien von den Hausarztpraxen in Stadt und Landkreis insgesamt 1647 Corona-Impfungen dokumentiert worden, davon rund 1000 alleine am Mittwoch. Ein Zeichen, dass die Beteiligung der Hausärzte nach der kurzen Einarbeitungsphase merklich an Tempo gewinne und weiter zur Entlastung der Impfzentren beiträgt. "Das ist nichts, was uns fehlt, sondern das kommt oben drauf", so Dröse.

Beim Hausarzt Geimpfte sollten ihre Registrierung stornieren

Einen kleinen Pferdefuß hat die Impfung durch die Hausärzte aus Sicht der Impfzentren dennoch. Die Impfungen werden nämlich - zumindest noch nicht - in die zentrale bayerische Impfsoftware übernommen. An jeden, der sich bereits über die Software registriert hat und nun vom Hausarzt geimpft wurde, richtet Dröse deshalb den Appell, seine Registrierung oder einen bereits zugeteilten Impftermin selbstständig zu stornieren. "Leider sind wir nicht in der Lage, solche Fälle herauszufiltern", so Dröse.

Die Gefahr, dass wegen nicht wahrgenommener Termine Impfstoff ungenutzt bleibt, bestehe allerdings nicht. "Wir sind da tatsächlich stolz darauf, dass noch keine einzige Impfstoffdosis verworfen werden musste, weil am Ende des Tages das Ablaufdatum verstrichen wäre oder der Impfstoff zu lange in der Spritze aufgezogen war", sagt Michael Dröse.

"Wir sind da tatsächlich stolz darauf, dass noch keine einzige Impfstoffdosis verworfen werden musste."
Michael Dröse, Leiter der Impfzentren

Die Fläschchen, in denen der Impfstoff geliefert wird, die sogenannten Vials, enthalten je nach Hersteller zwischen sechs und zehn einzelne Dosen. "Wir impfen immer ganze Vials und reden deshalb höchstens von einer Handvoll Impfdosen, die am Ende des Tages noch übrig sind", so Dröse. Bislang seien diese bevorzugt an Mitarbeiter der Teststrecken und Impfzentren oder an Angehörige der Rettungsdienste verimpft worden, die zur höchsten Priorisierungsgruppe gehören und kurzfristig greifbar waren.

Inzwischen hätten die Impfzentren über die zentrale Software aber auch Zugriff auf Impfwillige, die als nächste einen Termin erhalten würden. "Die Mitarbeiter rufen dann an und fragen, wer kurzfristig ins Impfzentrum kommen kann." Es gebe also keine separate Liste, die neben der Software geführt werde.

Die Impfreihenfolge innerhalb der zweithöchsten Priorisierungsgruppe, die im Moment an der Reihe ist, gab in den vergangenen Tagen verschiedentlich Anlass zu kritischen Nachfragen, etwa seitens Mitarbeiterinnen in Kinderbetreuungseinrichtungen. Wie Michael Dröse betont, haben die lokalen Impfzentren keinen Einfluss auf die Reihenfolge der Terminvergabe. Diese wird von der zentralen Software festgelegt und bemisst sich nach einem Punktesystem, in dem das Alter, mögliche Vorerkrankungen und berufliche Risiken gewichtet und bewertet werden.

Kein Einfluss auf Impfreihenfolge

"Da sind wir auch sehr dankbar, dass wir nicht entscheiden müssen, ob die 42-jährige Mitarbeiterin einer Kinderbetreuungseinrichtung einem 35-jährigen Grundschullehrer mit Vorerkrankungen vorgezogen wird", sagt Michael Dröse. "Wir können auch keine Berufsgruppe der anderen vorziehen, die in der gleichen Priorisierung ist." Wenn, dann müsse dazu die Impfverordnung - und damit die Software - geändert werden.

Obwohl die Impfzentren in Bayern, gemessen an der Bevölkerungszahl, gleichmäßig mit Impfstoff versorgt werden, entstand bei manchen Bürgern der Eindruck, dass die zweithöchste Priorisierungsgruppe in Stadt und Landkreis Würzburg später an die Reihe kam als andernorts in Unterfranken. Das bestätigen auch Anfragen an die Redaktion. Eine Erklärung dafür sieht Thomas Kühner, der als Vertreter der Stadt gemeinsam mit Michael Dröse die Impfzentren leitet, in der hohen Zahl von Mitarbeitern in der Medizin und in Pflegeeinrichtungen, die der höchsten Priorität angehören und deshalb bevorzugt ein Impfangebot erhalten haben.

 
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  • klafie
    1600 in einem tag ...weitere 100 tage sind im stadt-und landkreis immer aber erst 160.000 menschen geimpft. man kann nur hoffen dass endlich die hausarztpraxen sich voll ins zeug legen können, mein vater bekam z. b. heute den bescheid, dass er am nächsten freitag geimpft werden soll. hoffentlich sind da auch noch genug impfdosen vorrätig, nicht dass es wieder wegen knappheit oder irgendeines anderen fehlers die impfungen nicht vorgenommen werden können. oder wie heute in den nachrichten zu hören war, jeden tag 1 % der bevölkerung, entspräche bei ca.82 000 000 einwohnern
    um die 800 000 pro tag dann müssten wir, wenn es klappt, in 100 tagen durchgeimpft sein. wäre eine wunderbare vorstellung, wenn es denn auch klappen würde und genügend impfstoff vorrätig ist und an feiertagen auch oder wochenenden geimpft werden würde!
    zu schön um wahr zu sein!
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  • poetry2000@web.de
    Wenn doch die Software die Impfreihenfolge festlegt und man auch nach der gesetzliche. Impfreihenfolge ausdrücklich in Prio 2 ist, auch die Nachweise dafür hat, warum muss man sich dann auf der Talavera vor den zwei Anmeldedamen rechtfertigen? Warum wird man gradezu als Impfvordrängler beschimpft? Warum wird einem mehrmals gesagt, man wäre ja nur wegen eines Softwarefehlers heute hier? Es ist eine bodenlose Frechheit, dass die Angestellten dort offensichtlich die Verordnung nicht kennen! Ich habe mich sehr schlecht gefühlt und überlege, die 2. Impfung sausen zu lassen um nicht nochmals die Demütigung dort ertragen zu müssen.
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  • roxy@
    Was Ihnen auf der Talavera passiert ist, kann ich nicht kommentieren. Aber Ihr Hinweis auf eine "nochmalige Demütigung" ist künstliche Aufregung. Denn bei der zweiten Impfung wird nichts mehr geprüft, sondern Sie bringen einfach Ihre "Dokumentation der Erstimpfung"mit.
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  • zwrecht@aol.com
    war gerade im Bad Neustädter Impfzentrum zu meinem Impftermin - Priorisierung II, da die knapp 90jährige Mutter im Haushalt daheim mit verpflegt wird. Biotech-ach wie toll. Nach etwas über einer halben Stunde Anstehen zum Anmelden die Frage: "Wo ist Ihr Nachweis?" Ich: welcher Nachweis? "Der für die Priorisierung!" - ich: Wo soll ich den herhaben? "Na vom medizinischen Dienst oder so" - Ich: ich beantrage doch keinen medizinischen Dienst, dafür dass ich die knapp 90jährige demente Mutter in meinem Haushalt füttere oder Tabletten gebe! - Na dann nicht.... Einmal Biontech zum Wegwerfen ? Wir habens ja....Ich geh zum Hausarzt!
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  • ba.stark@web.de
    Man muss schon wissen, was man tut. Im Anmeldeprotal steht nach der Personendateneingabe folgender wörtlicher Hinweis:

    "Ja, ich habe zur Kenntnis genommen, dass ich zu allen Angaben einen Nachweis (z.B. Lichtbildausweis, Nachweis des Arbeitgebers oder Nachweis der Risikofaktoren / Vorerkrankungen) zum Impftermin im Impfzentrum vorweisen muss."

    Man kommt nur weiter, wenn man davor ein Häkchen gesetzt und unten auf "Bestätigen" gedrückt hat.

    Also, was soll das Rungeheule. Haben 1000e andere Leute auch kapiert und gemacht. Und verfallen tut da nix vom Impfstoff, da wird einfach der nächste auf der Liste angerufen, dass der kurzfristig kommen soll. Steht im Übrigen oben im Text. Lesen + Verstehen hilft. Aber Hauptsache mal über den dämlichen Staat abgemotzt....
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  • zwrecht@aol.com
    "Ja, ich habe zur Kenntnis genommen, dass ich zu allen Angaben einen Nachweis (z.B. Lichtbildausweis, Nachweis des Arbeitgebers oder Nachweis der Risikofaktoren / Vorerkrankungen) zum Impftermin im Impfzentrum vorweisen muss." Der Nachweis steht im Perso ! Die Anschrift (seit Geburt!) ist mit der der Priorisierungstufe I identisch. Vorgestern war das mobile Impfteam zum 2ten Male in meinem Haus und hat die demente, inmobile, knapp 90jährige Mutter geimpft! Wie weisen Sie den Kontakt nach ? Es steht nirgendwo wie der Nachweis durchzuführen ist- einen Nachweis über die Haushaltszugehörigkeit gibts nicht-außer man glaubt dem Personalausweis. Daher auch der Hinweis: man solle sich das vom medizinischen Dienst bestätigen lassen. Da muss man also einen Antrag auf einen Antrag stellen? Ein Witz.
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  • maler-joster@freenet.de
    Wenn sie ihre Mutter pflegen haben sie doch sie sie doch bestimmt in eine pflegestufe einordnen lassen?bzw sie sich als Pflegeperson eintragen lassen? Diesen schrieb einfach kurz vorlegen und schon funktioniert das ohne Probleme...
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  • zwrecht@aol.com
    "Wenn sie ihre Mutter pflegen haben sie doch sie sie doch bestimmt in eine pflegestufe einordnen lassen? bzw sie sich als Pflegeperson eintragen lassen? Diesen schrieb einfach kurz vorlegen und schon funktioniert das ohne Probleme" ... da steht meine Frau drinnen....man kann bei der Priorisierung zwei Kontakte angeben. Wir haben nur mich angegeben, da meine Frau beruflich bedingt schon geimpft ist.
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  • zwrecht@aol.com
    Meine Ergänzung zur Corona-Impf-Organisation: Deutschland stirbt nicht an CORONA, Deutschland stirbt an seiner Bürokratie ! Und wer auf Priorisierungsstufe II landet, weil er Kontaktperson von Priorisierung I ist, also Angehörigen im Haushalt hat, die nicht im Altersheim leben: demente, alte knapp 90 Jahre alte Muttis oder Vatis, der kann sich das vom medizinischen Dienst bestätigen lassen. Lt. Herrn Google, dauert das schon gerne mal ein zwei Monate....oder gehen Sie doch gleich zum Hausarzt...der braucht dem Personalausweis nicht zu glauben, dass sie nur zufällig die gleiche Anschrift wie ihre demente Mutti mit Pflegestufe haben und daher Kontakt im gleichen Haushalt haben, sondern der weiss das. Und wenn sie sich in der Warteschlange vor den Leuten wegen des fehlenden Nachweises rechtfertigen müssen, dann kommt man sich vor, wie einer der an der Kasse die Taschen entleeren muss, um zu kontrollieren, dass sich da auch nichts verdächtiges drinnen befindet. Zum schämen das Ganze.
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  • georg-ries@web.de
    eben in den Nachrichten...
    Die Hausärzte bekommen ab 19.04. weniger als die Hälfte des angekündigten Impfstoffs. Weisung aus Berlin. Anscheinend klappts bei den Hausärzten zu gut. Eine Unverschämtheit! traurig
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  • jebusara@web.de
    Bei einer so gefährlichen Pandemie in der unzählige Existenzen geopfert werden um sie zu bekämpfen, Menschen in Angst und Schrecken versetzt werden und in Depressionen verfallen, Kinder durch die vielen Massnahmen und Schulausfälle für ihr Leben gezeichnet sind - wird tagelang nicht geimpft?
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