
Die Frauen trauten ihren Ohren nicht: "Nein, sie sind zu früh dran", hieß es für die beiden Seniorinnen, nachdem sie lange in der Kälte gewartet hatten. Die Frauen wollten sich am Donnerstag bei der Impfsprechstunde in den Arkaden am Rathaus ihre dritte Impfung abholen, die sogenannte Booster-Impfung. Nachdem sie nach einer guten Stunde bzw. zwei Stunden Wartezeit bei herbstlichen Temperaturen an der Reihe waren, wurden sie wieder weggeschickt.
Das Problem der beiden über 70-jährigen Frauen: Sie waren zu früh dran
Für die Booster-Impfung empfiehlt das Bayerische Gesundheitsministerium einen Abstand von sechs Monaten zur Immunisierung. Das Problem der beiden 76- und 79-jährigen Frauen: Sie waren neun Tage beziehungsweise eine Woche zu früh dran.
Eine der beiden Betroffenen ist Helga Drenckhahn, die Ehefrau von Professor Dr. Detlev Drenckhahn. Er sei selbst Arzt, berichtet er am Telefon. Deswegen habe die Familie keinen Hausarzt, der die Impfung übernehmen könne. "Ich würde es selbst machen, wie bei der Grippeimpfung, aber ich bekomme diesen Impfstoff nicht, der enthält ja sieben Dosen, da würde ich einfach noch Leute einladen, aber das geht nicht", sagt er.
Mediziner: Der Impfschutz sinkt kontinuierlich und nicht schlagartig
"Das Problem ist, dass man sich lange anstellt, bis man dran kommt, und dann sagt jemand, 'Nö, das sind noch neun Tage'." Dabei sinke der Impfschutz doch kontinuierlich, nicht schlagartig nach sechs Monaten, weiß er. "Das ist doch ein Unding, die Leute sind zum Impfen da, da braucht man nur noch schnell reinzupieksen, und dann heißt es stattdessen: 'Kommen Sie in neun Tagen wieder und stellen sich nochmal an'", beklagt der Mediziner.
"Aus ärztlicher und persönlicher Sicht bedauere ich den Vorfall", antwortet Dr. Christoph Zander, einer der drei leitenden Ärzte der Impfzentren für Stadt und Landkreis Würzburg auf Anfrage dieser Redaktion. "Ich denke, dass gerade in der vulnerablen Altersgruppe der über 70-Jährigen ein flexiblerer Umgang mit der Impfabstandsgrenze notwendig ist." Er werde "in seinen (beschränkten) Möglichkeiten auf eine individuelle Handhabung des Impfabstandes bei älteren Personen drängen", schreibt Zander so in einer Mail.
Empfehlung: Abstand von sechs Monaten sollte eingehalten werden
Die Impfung selbst sei vom eingeteilten Arzt vorzunehmen und zu verantworten. Dieser lege letztlich auch fest, ob er eine Impfung vor Ablauf der sechs Monate durchführe, heißt es weiter. In den geschilderten Fällen wisse er leider nicht, ob die Verweigerung der Impfung bereits bei der Registrierung erfolgt sei – oder durch den Impfarzt, schreibt Zander dazu.
"Auch wenn ich persönlich eine sehr straffe Auslegung des Sechs-Monats-Abstands für nicht notwendig erachte, sollten sich die Menschen, die eine Booster-Impfung im Rahmen der mobilen Impfangebote möchten, zur Vermeidung solcher Missverständnisse an den Abstand halten", empfiehlt er. "Bei vermuteter früherer Berechtigung sollten sich diese Personen mit einer Anfrage an Ihren Hausarzt wenden", so Dr. Zander.
Das hat die Ehefrau von Dr. Drenckhahn nun getan, berichtet dieser: "Wir haben uns an den Hausarzt unseres Sohnes gewandt." Der habe im Dezember noch einen Termin frei gehabt.
Das Ende der Schlange war nicht zu sehen. Durchgefrohren bin ich unverrichteter Dinge wieder gegangen.
Danke für nichts.
Warum gehen Sie nicht zu Ihrem Hausarzt? Sie müssen nicht warten, er kennt sie schon seit Jahren und sie haben Vertrauen zu ihrem Hausarzt.
Die einen Reden von 6 Monaten nach der Impfung, andere 6 Monate nach Immunisierung
= 2 Wochen später.
auch im Fernsehen unterschiedlich: SWR sagt Impfung, WDR sagt Immunisierung.
Mein Hausarzt hat Impftermin 2.12. frei, geht aber nicht, Immunisierung ist ab 10.12. möglich. Nächster Termin ab Mitte Januar.
Impfzentrum MSP sagt: Ihre 6 Monate sind am 26.11. rum, sie können ab 27.11 einen Onlinetermin buchen. 1.12. gebucht.
Warum einfach wenn es auch kompliziert geht?
„Es ist nicht bekannt, ab welchem Wert von einem ausreichenden Schutz vor der Erkrankung ausgegangen werden kann. Es ist daher auch nicht empfohlen, vor der Verabreichung der (Auffrisch-)Impfung mittels serologischer Antikörpertestung zu prüfen, ob weiterhin ein Schutz vor COVID-19 besteht. Sicherheitsbedenken für eine (Auffrisch-)Impfung bei noch bestehender Immunität gibt es nicht.“
Quelle: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/gesamt.html
Mal abgesehen davon: ich glaube nicht, dass die Labore die Kapazitäten haben um von allen Impfwilligen mindestens eine Bestimmung der AK durchzuführen.
im Bericht steht dann aber doch dass es sich eigentlich ganz einfach anhört...
6 Monate warten und dann gibt es die nächste Impfung...
aber wenn man sich natürlich für was besseres hält...
Hatte Bekannten, der wartete 6 Stunden und wurde dann heimgeschickt, da der passende Impfstoff leer war. Beim nächsten Termin war er 1h vor Beginn da und wartete dann 2h.
Das ist eine Zumutung!
Zwar hat diese jetzt lt. dem Main Post Artikel beim Hausarzt ihres Sohnes einen Termin im Dezember bekommen, aber wie man ersehen kann ist dann die 6 Monats Frist gewahrt.
Fristen und Vorgaben sind für alle dazu da eingehalten zu werden. Der Beruf des Ehemannes (Professor) ist für den Sachverhalt total unerheblich denn vor dem Gesetz (Verordnungen etc.) sind wir ja gemäß unserer Verfassung alle gleich.
Frist gewahrt? Nein überschritten da ja nur ein paar Tage fehlten! Wenn schon genaue Termineinhaltung dann bitte ganz genau!