Das "blaue Auge", mit dem die Stadt aufgrund staatlicher Hilfen finanziell durch die Corona-Krise kommt, ist noch ein Stück kleiner geworden: Im Vergleich zu dem kürzlich im Hauptausschuss vorgestellten Nachtragshaushalt 2020 müssen rund 900 000 Euro weniger aus den Rücklagen entnommen werden. Der Stadtrat hat den Corona-Haushalt am Donnerstag einstimmig verabschiedet.
Ausfälle bei der Umsatzsteuer werden den Kommunen voll erstattet
Wie berichtet, rechnet die Kämmerei mit corona-bedingten Mindereinnahmen von rund 20 Millionen Euro bei der Gewerbesteuer, von denen aber fast 17 Millionen durch das kommunale Hilfspaket von Bund und Freistaat ersetzt werden. Die staatliche Hilfe "soll noch im Dezember an uns überwiesen werden", teilte Kämmerei-Leiterin Monika Hecht mit.
Seit der Präsentation der Zahlen eine Woche zuvor im Hauptausschuss ist eine weitere Entlastung dazugekommen: Die Ausfälle beim Anteil an der Umsatzsteuer wird den Kommunen voll ausgeglichen, so dass sich dieser Einnahmeposten um 1,6 Millionen Euro erhöht hat. Auf der Ausgabenseite stehen unter anderem vier Millionen Euro, mit denen der städtischen Tochter WVV ihre Einnahmenverluste im ÖPNV durch die Corona-Krise ausgeglichen werden.
OB: Multifunktionsarena ist ein bedeutendes Projekt
Da ist es hilfreich, dass der städtische Zuschuss in Höhe von 5,5 Millionen Euro für den Bau der geplanten Multifunktionsarena an der Grombühlbrücke in diesem Jahr nicht ausgezahlt werden muss, weil das Projekt sich als Folge der Pandemie verzögert hat. Oberbürgermeister Christian Schuchardt gab auf Nachfrage aus den Reihen des Stadtrats ein klares Bekenntnis für die Arena ab: "Das ist ein bedeutsames Projekt, das 2021 und in den Folgejahren im Haushalt wieder auftauchen wird."
Kämmerer Robert Scheller hatte sich bereits im Hauptausschuss ähnlich geäußert: Es sei eine große Chance für die Stadt, "wenn es gelingt, in Würzburg die vielleicht erste corona-sichere Veranstaltungshalle in Europa zu bauen."
Auch die Mehrheit der Stadtratsfraktionen steht weiterhin hinter dem Projekt – mit Ausnahme der ÖDP, die die geplante städtische Unterstützung für zu hoch hält: "Das können wir uns nicht leisten", so ÖDP-Stadtrat Raimund Binder im Hauptausschuss.
Um einen ausgeglichenen Nachtragshaushalt auf die Beine zu stellen, ist eine Kreditneuaufnahme in Höhe von 7,3 Millionen Euro erforderlich, außerdem schrumpfen die Rücklagen von 45,3 auf 34,6 Millionen Euro. In den kommenden beiden Jahren sind nach aktuellem Stand weitere Entnahmen aus der Rücklage in Höhe von 19,3 Millionen Euro geplant: "Ich sehe 2021 und 2022 als schwierige Jahre an. Daher wird sich das wahrscheinlich nicht vermeiden lassen", erläuterte Monika Hecht.
...in einer Halle von 500-700 Zuschauern nur 50-70 gleichzeitig reindürften
gerade in der heutigen (Jetzt-Zeit) deren "Corona -Ausgang" vollkommen unklar ist, sollte man vorsichtiger Planen. " Spare in der Zeit, dann hast du in der Not !" ist ein ganz weiser Spruch, der seit Jahrhunderten auf die uneinsehbaren "Wirrnisse des Lebens" in finanzieller Hinsicht abstellt. Wunsch und Wirklichkeit ....... verblenden oft.
Davon kann auch ein Ratsgremium und Andere befallen sein ...........