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Würzburg/Schweinfurt
Corona-Kontrollen der Polizei: Auffällig viele gefälschte Impfpässe in Unterfranken
Die Corona-Regeln fordern die Polizei in Bayern. 37 000 Kontrollen gab es seit Mitte November. In Unterfranken fällt ein Delikt besonders auf. Warum der Innenminister harte Strafen ankündigt.
Die Polizei kontrolliert derzeit verstärkt die Einhaltung der Corona-Regeln.
Foto: Robert Michael, dpa | Die Polizei kontrolliert derzeit verstärkt die Einhaltung der Corona-Regeln.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:53 Uhr

Allein die Polizei in Bayern hat innerhalb von gut zwei Wochen 2895 Verstöße gegen die Corona-Regeln geahndet, 139 waren es in Unterfranken. Laut Innenminister Joachim Herrmann (CSU) wurden bei über 37 000 Kontrollen außerdem 1780 falsche Nachweise sichergestellt: 1500 gefälschte Impfpässe und 280 manipulierte Testergebnisse.

Impfpass-Fälscher am Untermain

Unterfranken scheint bei diesem Delikt eine Hochburg zu sein: 355 Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf gefälschte Impfpässe sind allein hier in der Region eingeleitet worden, berichtet das Polizeipräsidium. Zuletzt durchsuchte die Kriminalpolizei Aschaffenburg sieben Wohnungen am bayerischen Untermain, um Impfpass-Fälschern auf die Spur zu kommen.

Seit dem 11. November gelten in Bayern wegen der außer Kontrolle geratenen Corona-Pandemie wieder strengere Maßnahmen. Der Minister sagte zwar, dass die Regeln weitgehend eingehalten würden, kündigte aber dennoch eine Intensivierung der Überprüfungen an. Angesichts hoher Inzidenzen und aggressiver Virusvarianten könnten bereits "wenige Unbelehrbare" große Infektionslawinen lostreten. Herrmann: "Diejenigen, die den Ernst der Lage noch nicht erkannt haben, müssen mit harten Strafen rechnen."

Polizei kassiert Verwarnungsgelder

Der Minister betonte in einer Pressemitteilung, dass Verstöße unangenehme Folgen haben können: "Neben empfindlichen Bußgeldern mit Regelsätzen bis zu 5000 Euro können für Betreiber die Konsequenzen bis zur vorübergehenden Schließung von Betrieben und Einrichtungen reichen." In manchen Fällen werde die Polizei ein Verwarnungsgeld in Höhe von 55 Euro unmittelbar vor Ort erheben. "Das ist ein schnell wirksamer und zudem unbürokratischer Denkzettel", erläuterte Herrmann.

Bei den knapp 2900 Anzeigen im Freistaat geht es in 2000 Fällen um Verstöße gegen die 2G- oder 3G-Regeln beim Zugang zu bestimmten Bereichen. Besucher und Kunden seien gleichermaßen auffällig geworden wie Betreiber und Beschäftigte. 900-mal schritt die Polizei wegen Missachtung der Maskenpflicht ein. Wie sich die 139 geahndeten Verstöße in Unterfranken verteilen, konnte das Polizeipräsidium am Dienstag nicht sagen. Drastische Eingriffe wie Betriebsschließungen seien aber nicht notwendig gewesen, sagte Sprecher Maximilian Basser. Über eventuelle Bußgelder müssen die Ordnungsämter bei den Städten und Landratsämtern entscheiden.  

Polizei kontrolliert auch im Personenverkehr

Wie der Minister weiter erläuterte, sehen die Konzepte der bayerischen Polizei systematische und möglichst flächendeckende Kontrollen vor. Dabei würden die Polizeidienststellen vor Ort von Einheiten der Bereitschaftspolizei unterstützt. Bei Gaststätten- und Betriebskontrollen leiste die Polizei den Kreisverwaltungsbehörden bei anlasslose Kontrollen Vollzugshilfe. Unterstützung bekämen auch die Verkehrsunternehmen, bei der Kontrolle von 3G-Regeln im öffentlichen Personenverkehr. Hier seien weitere Schwerpunktaktionen geplant.  

 
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  • G. K.
    Hm … vielleicht kommt der beste Vorschlag gegen den Missbrauch ja von den Querdenkern selbst?

    Einfach direkt mit der Impfung einen Chip in den Arm … 😉
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  • J. H.
    Wer mit einem (gut) gefälschten gelben Impfpass in die Apotheke geht, um sich seinen digitalen Impfnachweis ausdrucken zu lassen, hat relativ leichtes Spiel. Mangels eines zentralen Impfregisters, oder zumindest mangels Zugriff darauf durch den Apotheker, werden dort alle persönlichen Daten von Hand erneut eingegeben und der benötigte QR Code erzeugt. So wird aus einem falschen Impfpass ein echter digitaler Impfnachweis.

    Das Problem: wie genau kann ein Apotheker mit dem ihm zur Verfügung stehenden Mitteln einen gefälschten Impfpass von einem echten unterscheiden?

    Andere Länder, wie Frankreich oder Italien, haben das Problem nicht annähernd so stark. Dort wurde von Anfang an jeder Geimpfte zentral registriert. Liegt kein Eintrag dort vor, kann der geneigte Impfverweigerer mit seinem falschen gelben Heftchen solange winken, wie er möchte, er wird keinen digitalen Impfnachweis erhalten.

    In unserer bürokratieverseuchten, digital unterentwickelten Republik offenbar nicht machbar.
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  • A. H.
    Ich bin mir sicher, da sind noch mehr falsche Impfpässe und Testergebnisse unterwegs. All diese Leute sollten hart bestraft werden, denn 1. ist es ein Betrug und 2. ist das sogar eine Art "versuchter Totschlag", denn mit dieser Fälscherei riskiere ich das Leben anderer z.B. Altersheim, Klinikbesuche, etc.
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  • R. B.
    Die Lösung wäre auch für Bayern so einfach. Nur noch QR-Code für Nachweis gültig und nicht mehr das gelbe Heft.
    Siehe BAWÜ:
    https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/gelber-impfpass-reicht-kuenftig-nicht-mehr-aus/
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  • T. R.
    Mittlerweile werde auch gültige QR Codes im Internet verkauft!
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  • R. B.
    Die gefälschten Impfzertifikate erhalten Sie per QR-Code aus dem Internet. Hiervon sind laut den Ermittlungsbehörden tausende im Umlauf, welche kaum erkennbar sind. Diese gefälschten Zertifikate erhält man für ca.300 € - 500 € sowohl in Deutschland als auch in europäischen Nachbarländern per Internet.
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  • H. S.
    @so dumm sind manche....bezahlen mehrere Hundert Euro für eine Fälschung und machen sich strafbar damit, dagegen gibt es das Original sogar kostenlos grinsen
    Herr wirf Hirn vom Himmel.....
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  • D. M.
    Das Bußgeld ist lächerlich. Wer 300 Euro zum Betrügen ausgibt, dem kommt es auf 50 Euro nicht an.

    Das müsste unbedingt in den 4 stelligen Bereich gehen
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  • H. S.
    55,- € Bußgeld?
    Soll das ein Witz sein?
    Die Wahrscheinlichkeit, dass man da erwischt wird, geht in einen winzigen Promillebereich.
    Diese 55,- € gibt mancher am Abend auf der Piste aus, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Da gehört mindestens eine Null hintendran!
    Und bei gefälschten Impfpässen sollte noch ein Strafverfahren, wegen Urkundenfälschung eingeleitet werden, das mit einer Haftstrafe bis zu 5 Jahren bewehrt ist. Bis zum 24.11 war das noch "nur" eine Dokumenten-Fälschung, für die es maximal nur ein Jahr gab...
    Ich kann daher nur jedem, der so ein Gift-Dokument in Besitz hat, raten, das schleunigst zu vernichten, und sich wirklich impfen zu lassen! Denn wenn er damit erwischt wird kann es echt heftig werden...
    Wer sich mal informieren möchte, sollte dies hier lesen und gründlich darüber nachdenken:
    https://www.wbs-law.de/allgemein/gefaelschte-impfpaesse-gesetzgeber-muss-strafbarkeitsluecke-schliessen-57123/
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  • J. H.
    Zur Strafe gleich die Spritze in den Oberarm, das wär's doch, oder? Und noch eine saftige Geldstrafe obendrauf.
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  • M. W.
    Wenn er einen Strafzettel bekommt, weil er zu schnell gefahren ist, wird der gleiche bescheuerte Kommentar kommen. Die Polizei hat die Gesetze und Vorschriften des Staates durchzusetzen und dazu gehören im Moment auch Corona-Regeln.
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  • S. K.
    sowas ist echt das Letzte. Nicht impfen lassen und dann noch betrügen... traurig
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  • S. K.
    Werden denen dann die Pässe weggenommen oder wird dann Geimpft, damit die Papiere korrekt sind?
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  • R. K.
    Diese Idee finde ich sehr gut!
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  • S. F.
    Ich würde vorschlagen:

    1. Impfung
    2. gültige Papiere

    Dann ist doch alles gut und die Impfquote steigt auch ein bissl…🤣
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  • I. F.
    @ Inschenioer, fehlt nur...

    ...3. mindestens eine saftige Geldstrafe für die Urkundenfälschung
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  • A. M.
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  • H. A.
    Ich hab schon immer gesagt das wenn jemand trotz Impfung Corona hat, solche Aussagen mit Vorsicht zu genießen sind. Falsche Von falschen Impfpässen war ja schon immer Sommer die Rede wenn auch nur am Rande.
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