Die Sehnsucht vieler nach Kultur-Veranstaltungen ist groß – die Unsicherheit, ob bereits geplante Auftritte aufgrund der Corona-Lage tatsächlich stattfinden können, auch. Eine Open-Air-Reihe bei Rottendorf, deren Gesamtprogramm seit dieser Woche steht, soll Abhilfe schaffen: Unter dem Motto "Biergarten meets Kabarett & Musik" sollen dort vom 19. Juli bis 9. August erstmalig die "Kulturtage auf Gut Wöllried" stattfinden. Diese setzen sich zusammen aus 16 Veranstaltungen von 15 Künstlern und Bands, darunter zum Beispiel die Brass- und HipHop-Band Moop Mama, Comedian Markus Krebs und Musikkabarettist Bodo Wartke. Als Veranstalter haben sich Wolfgang Thiel (Programmgestaltung, c.o.p-concerts), Sebastian Bayerl und Oliver Ponnath (Gutshof-Betreiber) sowie Wolfgang Roth (Eigentümer Gut Wöllried) zusammengefunden.
"Wir haben bewusst diesen Zeitraum gewählt, da es sehr wahrscheinlich ist, dass dann Veranstaltungen stattfinden können", sagt Thiel. Seine Mitstreiter und er hätten ihre jeweilige Expertise bereits im Sommer 2020 spontan gebündelt, um ein Hygiene- und Bühnenkonzept für vier Open-Air-Veranstaltungen auf Gut Wöllried zu entwickeln. Was 2020 laut Thiel "aus der Not heraus" binnen kürzester Zeit auf die Beine gestellt wurde und viel positives Feedback erhalten habe, soll ab 2021 nun zur jährlich festen Institution im Kulturkalender der Region werden.
"Die Kulturtage auf Gut Wöllried werden auch nach Corona weitergehen", so Thiel. Eine Besonderheit an der Veranstaltungsreihe sei, dass viele Künstler auftreten, die normalerweise größere Bühnen bespielen. Während in Rottendorf aktuell mit maximal 400 Besuchern pro Abend geplant wird, habe zum Beispiel Comedian Markus Krebs normalerweise ein Publikum von drei- bis viertausend Leuten, erklärt Thiel. "Die Kulturtage bieten ein sehr intimes Ambiente – es ist etwas Besonderes, die Künstler so zu erleben."
Viele seien froh, zur Zeit überhaupt auftreten zu können, sagt Thiel, der das Programm als eine Mischung aus etablierten Künstlern und solchen, die gerade Bekanntheit erlangen, beschreibt: "Wir wollen ihnen eine Plattform geben." Falls ein Auftritt nicht stattfinden könne, gebe es für einzelne Künstler Ausweichtermine. Ansonsten gelte eine "Geld zurück"-Garantie, Gutscheine würden nicht ausgestellt. Dies soll den Besuchern eine gewisse Sicherheit beim Ticketkauf geben, ebenso wie das Hygienekonzept, das bereits beim personalisierten Ticketverkauf beginnt.
Bunt gemischtes Publikum erwartet - je nach Veranstaltung
"Der Biergarten ist mit Biertischgarnituren bestuhlt, an denen zwischen zwei und acht Leute aus maximal zwei Haushalten Platz finden", erklärt Thiel. Bis sie ihren Platz erreichen, sollen die Besucher Masken tragen, die sie dort voraussichtlich abnehmen können. Ob es vor dem Einlass auf Gut Wöllried Corona-Schnelltests geben wird oder man alternativ die Bestätigung einer Impfung vorlegen kann, will Thiel zunächst offen lassen. "Wir behalten das Pandemiegeschehen im Blick und entscheiden dann."
"Fränkisches Biergarten-Flair im historischen Gutshof und ein Höchstmaß an Sicherheit", das wollen die Macher der Veranstaltungsreihe laut Thiel dem Publikum bieten. Das Programm richte sich an verschiedene Zielgruppen: Bei den Bands "Moop Mama" und "Dicht und ergreifend" erwartet Thiel ein eher studentisches, an den Abenden mit Kabarett ein eher gesetztes Publikum.
Musik und Gastronomie als Einheit
Einlass bei allen Veranstaltungen ist um 17.30 Uhr, damit die Gäste eine Brotzeit oder warme Speisen aus der Gutshausküche zu sich nehmen können, bevor ab 19.30 Uhr die Künstlerauftritte beginnen. Diese enden jeweils um 22 Uhr; die Musik sei von der Lautstärke her gemäßigt: "Wir wollen keine Belastung für die umliegenden Häuser darstellen", betont Thiel. Ziel sei, den Gästen "ein paar schöne Stunden" zu bereiten, was auch durch die Verbindung von Kultur und Gastronomie passieren soll. Das jeweilige kulinarische Angebot sei auf die Auftritte abgestimmt: "Zu Django Asyl etwa wird es Weißbier und eine Brotzeit geben – für ein bisschen Nockherberg-Atmosphäre."
Mit dem bisherigen Vorverkauf sind die Veranstalter zufrieden: "Die Nachfrage ist sehr ordentlich, vor allem Tickets für Michl Müller, Abba Fever und Markus Krebs werden sehr stark nachgefragt."