Die Corona-Pandemie hatte zwei Würzburger Seniorenheime besonders stark getroffen. Viele Infizierte und auch Todesfälle gab es in den Einrichtungen St. Nikolausheim (Stiftung Bürgerspital) und dem Hans-Sponsel-Haus der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Wegen der Todesfälle hatte die Staatsanwaltschaft Würzburg von Amts wegen Vorermittlungen aufgenommen. Zudem lagen Anzeigen von Angehörigen Verstorbener vor.
Nun hat die Staatsanwaltschaft Würzburg mitgeteilt: Die Vorermittlungen sind abgeschlossen. "Anhaltspunkte für strafrechtlich relevantes Verhalten haben sich nicht ergeben. Erhebliche Hygienemängel, die den Ausbruch der Erkrankungen begünstigten, wurden nicht festgestellt", so Oberstaatsanwalt Thorsten Seebach. Konkrete Vorwürfe könnten weder einzelnen Personen noch der Heimleitung gemacht werden. Die zuständigen Behörden, insbesondere das Gesundheitsamt, seien jeweils zeitnah durch die Heimleitungen über Erkrankungsfälle informiert.
Keine weiterführenden Ermittlungen
Diese Redaktion erreichten im Verlauf des Corona-Ausbruchs in den Heimen anonyme Briefe über die Zustände in einer der beiden Einrichtungen. Diese seien berücksichtigt und untersucht worden, teilt Seebach auf aktuelle Nachfrage mit. "Teilweise traten durch die Vielzahl der Fälle und einem Mangel an Pflegepersonal Engpässe auf, die jedoch niemandem konkret angelastet werden können. Vielmehr wurde im Rahmen der personellen Möglichkeiten bestmöglich agiert", so die Staatsanwaltschaft.
Dass es zu weiterführenden Ermittlungen kommt, sei derzeit nicht der Fall. Es lasse sich nicht feststellen, wie und durch wen die Erkrankungen in die Würzburger Heime getragen wurde. "Es handelt sich letztlich um eine schicksalhaft verlaufende Pandemie", resümiert Seebach.