Zwischen den Doppelhäusern Reisgrube 4a/b und der Theilheimer Kindertagesstätte liegen nur etwa vier Meter. Es ist ein Gartenbereich, der zu den rückwärtigen Haustüren führt. Mit Pool und Trampolin ist der schmale Streifen auch Freizeitgarten für die Kinder.
Dort liegen nun massive Trümmerteile vom Kita-Abbruch: Geröll bis vor die Haustür, Pflanzen und Schwimmbadtechnik sind beschädigt. Es habe keinerlei Vorinformation gegeben, dass der Bagger jetzt tatsächlich anrollt, beklagen die Mieter der beiden Häuser.
"Am Montagmorgen, kurz vor acht Uhr, als ich gerade zur Arbeit gehen wollte", so eine Bewohnerin, die nicht namentlich genannt werden möchte, "hat ein Mitarbeiter der Abbruchfirma geklingelt und gemeint, er müsse den Pool jetzt abbauen". Sie habe sich von der Situation völlig überfahren gefühlt und die Vorgehensweise als inakzeptabel abgelehnt.
"So einen Pool baut man nicht eben mal schnell ab"
"So einen Pool baut man nicht eben mal schnell ab", sagt sie. Vor allem, weil das Wasser wohl ins Haus laufen würde, habe sie den ganzen Tag dann die Sorge begleitet: "Hoffentlich steht das Wasser noch. Das wäre erst ein Schaden!" Es dreht sich um mehrere tausend Liter, die nicht einfach im Boden versickern. Derart bedrängt hatte sie Vermieter Erwin Pfeuffer eingeschaltet, der über den Bürgermeister eine geordnete Vorgehensweise einforderte.
Das Wasser stand Montagabend noch, weil aber Steine vom Teilabbruch des Daches im Garten liegen und die Truhe mit der Schwimmbadtechnik beschädigt ist, fordert Grundstückseigentümer Erwin Pfeuffer die Gemeinde per Mail zu einer Abstimmung bezüglich der Arbeiten auf: "Vorher kann nichts geschehen."
Der Grundstückseigentümer fordert Sicherungsmaßnahmen und einen Ausgleich
Er fordert Sicherungsmaßnahmen und einen Ausgleich für die Nachteile in der Nutzung seines Grundstücks". Dem Abbruchunternehmen habe er "deutlich gemacht, dass das Grundstück nicht mehr begangen werden darf", wie er erklärt.
Als die Abbrucharbeiten am Dienstag fortgeführt werden, ereignet sich, was Pfeuffer mit einer "extremen Gefährdung der Nachbarschaft mit Gefahr für Leib und Leben" einstuft. Massive, zentnerschwere Gesteinsbrocken fallen in die Nachbargärten. Pfeuffer: "Es sind massive Schäden. Man ist sprachlos. Es ist verantwortungslos bis zum Letzten". Er schaltet die Polizei ein, die das Geschehen protokolliert, sowie die Bauaufsicht.
Es fehlt eine Absicherung zu den Nachbargrundstücken
"Das ist wirklich Wahnsinn. Gott sei Dank ist nichts Schlimmeres passiert", sagt auch Bürgermeister Thomas Herpich. Es sei ein renommiertes Abbruch-Unternehmen, bestätigt Herpich, der am Mittwoch eine Begehung der Baustelle zusammen mit der Bauaufsicht des Landratsamts durchgeführt habe. Tatsächlich fehle aber eine Absicherung zu den Nachbargrundstücken. Es würden zweieinhalb bis drei Meter Abbruchzone benötigt, so die Einschätzung.
Er habe eine Sicherungsanweisung erlassen. Sie ordnet zum einen adäquate Sicherungsmaßnahmen an und beinhaltet zum anderen dafür ein Betretungsrecht für die Nachbargrundstücke, weil Gefahr im Verzug ist. Der Auftragnehmer habe die Baustelle mit einer sachkundigen Person zu führen. Ein Baustopp im Wortsinn wurde nicht ausgesprochen. Der weitere Fortgang der Abbrucharbeiten wurde aber an die Sicherungsmaßnahmen geknüpft.
"Es muss so abgesichert werden, dass nichts mehr passiert!"
Er gehe davon aus, dass dies zeitnah geschehe und dann weitergearbeitet werden könne, so Herpich. Eine Netzabspannung und gegebenenfalls ein anderes Abbruchkonzept könnten nach seiner Einschätzung nötig sein. Das sei aber den Fachleuten überlassen. "Es muss so abgesichert werden, dass nichts mehr passiert!"
Zum Vorwurf, die betroffenen Nachbarn seien nicht informiert worden, legt Herpich legt ein Schreiben vom 6. April vor, das die Nachbarn zu Beginn der Baumaßnahme generell über die Aufnahme der Arbeiten informiert. Der Demontage einzelner Bauelemente war nach Auskunft eines Nachbarn eine "mehrwöchige Pause" gefolgt.
Wann genau es weitergeht, hat auch der Bürgermeister nicht gewusst
Wann genau es weitergeht, habe auch er nicht gewusst, so Herpich. Die Bauleitung obliege dem ausführenden Architekturbüro, erklärt er auf Nachfrage. "Wir haben hierzu eine Untersuchung eingeleitet", um zu klären, was im Detail schief gelaufen ist, damit "so ein Zwischenfall nicht noch einmal passiert".
Das hat nix mit der Tatsache zu tun, dass die Grobmotoriker der Abbruchfirma so ziemlich alles falsch machen, was zu einem professionellen Arbeiten gehört.
Ein Anruf bei der BauBG und es kostet richtig Geld für die Verursacher.
Manch einer lernt es nicht, wenns keine drakonischen Strafen gibt.
Die Sache sollte etwas gründlicher von einer unabhängigen Stelle eruiert werden. Doch welche Krähe hackt der anderen schon eine Auge aus? Jemand von der Würzburger Staatsanwaltschaft? Ich lache jetzt schon, denn die ducken sich doch immer weg, wenns schwierig und kompliziert werden will.