Und wieder verlässt ein bekanntes Gesicht die Würzburger Kneipenszene: Am 14. Februar wird Hermann Ströbel, Betreiber des Café Journal in der Würzburger Juliuspromenade, das letzte Mal sein Lokal öffnen. Das bestätigte der 65-Jährige auf Anfrage der Redaktion am Telefon.
In einem Posting im sozialen Netzwerk Facebook am Dienstagabend hatte er seine Absicht angekündigt. Seit 1989 hatte er das Café Journal betrieben, erzählt er. Laut Online- Nachschlagewerk "wuerzburgWiki" zählt das Lokal zu den "Institutionen" in der Stadt. Die 31 Jahre seien schön, aber auch anstrengend gewesen, jetzt solle das Lokal wieder in jüngere Hände kommen, sagt Ströbel. Ganz will er sich aber noch nicht aufs Altenteil zurückziehen. "Ich finde bestimmt noch etwas, womit ich mich beschäftigen kann", sagt er mit einem Lächeln in der Stimme.
Einen Nachfolger gebe es bereits, der das Lokal betreiben wolle, weiß Ströbel. Er will aber nicht verraten, wer das sein wird. "Ich will ihm nicht vorgreifen, nur soviel: Er ist als Gastronom in Würzburg nicht ganz unbekannt", sagt Ströbel. Neuer Mieter des Lokals und damit Vermieter für den neuen Betreiber sei eine Brauerei aus der Umgebung Würzburgs, auch da will er noch keinen Namen nennen.
Es ist in der Gastronomie nicht einfacher geworden
Neben seinem Alter sei auch der Grund, dass es in der Gastronomie nicht einfacher geworden ist, ein Grund für seinen Rückzug. Es sei extrem schwierig, Personal zu finden, speziell für die Küche. Deswegen habe man im vergangenen Jahr schon an mehreren Tagen die Küche nicht mehr öffnen können. "Aber das ist kein reines Würzburger Problem, das gibt es bundesweit", sagt Ströbel.
Er hätte es gerne gesehen, wenn die Nachfolge aus den Reihen des eigenen Personals gekommen wäre. "Da hätte es schon eine junge Frau gegeben, der hätte ich es zugetraut. Die hat aber mit zwei Kindern das Risiko nicht eingehen wollen" berichtet er. Die Juliuspromenade werde von der Stadt auch etwas "stiefmütterlich" behandelt, klagt er zudem. "Das ganze Geld wird in die neuen Fußgängerzonen gesteckt und hier wird nichts investiert", sagt der Gastronom.
Medienberichte: Burgerkette Hans im Glück steht kurz vor dem Verkauf
Auch vom erst im November 2018 eröffneten Burgerlokal "Hans im Glück" im Greifensteiner Hof in der Marktgasse mit 240 Sitzplätzen innen und 90 Plätzen draußen gibt es Neues. Nach Medienberichten steht die Burger-Kette kurz vor dem Verkauf. Der Grund seien laut Handelsblatt eine „kritische Liquiditätssituation“. "Hans im Glück" hat 81 Filialen, 26 davon werden vom Unternehmen selbst betrieben, weitere 55 von Franchisenehmern.
Gegenüber Spiegel-Online betätigte das Unternehmen, Gründer Thomas Hirschberger befinde sich in weit fortgeschrittenen Gesprächen über den Verkauf seines 90-Prozent-Anteils. Ein Abschluss könne noch im Laufe der Woche erfolgen. "Hans im Glück" sei aber ein "gesundes Unternehmen". Potentielle Käufer sind laut Hirschberger der bisherige "Hans-im-Glück"-Minderheitseigner und die Gründer der Essener Brötchenkette "Backwerk", die auch eine Filiale im Würzburger Hauptbahnhof betreibt.
In der Würzburger Filiale von "Hans im Glück" bleibt alles, wie es ist
Auf Anfrage dieser Redaktion hieß es aus der Geschäftsführung der Würzburger Filiale, die direkt von "Hans im Glück" betrieben wird: "Es ändert sich nur der Gesellschafter, der Rest bleibt so wie es ist. Niemand muss sich um seine Reservierungen oder Gutscheine sorgen."