Ziemlich genau drei Jahre ist es her, dass die 26 Jahre dauernde Ära des Brauhauses in der Burkarder Straße zu Ende ging. Anfang Dezember 2016 hatte dort Brauhaus-Betreiber Michael Will als Nachfolge die Gasthausbrauerei Goldene Gans eröffnet. Drei Jahre mit Burger, Steak und fränkischer Küche sind nun vergangen, nun ist auch hier wieder Schluss. Offiziell geschlossen ist das Gasthaus schon seit Anfang Oktober, wegen "betrieblicher Umstrukturierung", wie ein Zettel an der Tür verkündet. Nur die bereits gebuchten Weihnachtsfeiern, rund 40 an der Zahl, fanden noch statt. Seit Freitag morgen wird ausgeräumt, Platz gemacht für die künftigen Pächter.
"Aus familiären Gründen" sagt Will, habe er sich entschlossen, das gut laufende Lokal mit rund 200 Sitzplätzen abzugeben. "Ich möchte mehr Zeit haben für meine vier Kinder", begründet er den Entschluss, den er im Laufe des Jahres gefasst habe. "Die Entscheidung wurde mir letztendlich leicht gemacht, weil es kaum noch möglich ist, gutes Personal zu finden, vor allem für die Küche." Eine Klage, mit der er in der Würzburger Gastronomie nicht alleine steht. "Den Stress wollte ich mir nicht mehr antun, ich musste in letzter Zeit immer öfter selbst mit anpacken und will mir nach 25 Jahren Brauhaus und drei Jahren Brauereigasthof nicht mehr die ganze Nacht um die Ohren schlagen", sagt er. "Ich habe ja auch noch eine Familie."
Die Brauerei, ebenfalls seit Jahrzehnten im Besitz der Familie Will, wird er weiter betreiben. Ebenso den Biergarten Goldene Gans direkt an der Schleuse. Da verlässt er sich auf seinen Betriebsleiter Heiko Fleischmann, seit Jahren fester Bestandteil der Goldene-Gans-Familie. "Da bleibt alles gleich und ändert sich nichts", versichert der. Der Pachtvertrag zwischen Will und der Stadt Würzburg sei kürzlich um zehn Jahre verlängert worden, sagt Will. "Wir haben ja jetzt wieder ziemlich viel dort investiert." Und so habe man Planungssicherheit für die nächsten Jahre. Im April soll es dort mit einem neuen Küchenchef weitergehen. Das Bier wird nach wie vor im Untergeschoss der Burkarder Straße gebraut. Aber nicht nur das.
"Der Pächter und sein Kompagnon sind gute und bekannte Gastronomen"
Drei oder vier Biersorten wird er dort künftig für den neuen Pächter brauen, der den Betrieb mit einem Partner führen wird. Es werden andere Biere sein, als es im Biergarten gibt, sagt Will, aber alle nach dem bayerischen Reinheitsgebot gebraut. "Der Pächter und sein Kompagnon sind gute und bekannte Gastronomen, die in der Branche einen Namen haben", lobt er, "da kann man sich darauf verlassen, dass es weiterläuft." Hinzu kämen mindestens drei "Fremdbiersorten", eines von der Augustinerbräu aus München zum Beispiel.
Nach seinen Infos wollen die beiden das Publikum für ihren "Bierpub" verjüngen, wobei große Teile der erst drei Jahre alten Einrichtung erhalten bleiben sollen. Die Speisekarte soll kleiner werden, dafür gibt es künftig bis zu acht Sorten Bier vom Fass. Während der Keller bislang im Sommer geschlossen hatte, soll es ab diesem Jahr wie bei den Gastronomen nebenan eine Außenbestuhlung geben. Wann das Lokal in der Burkarder Straße unter der neuen Leitung wieder eröffnen wird, konnte Will nicht sagen. Für die Redaktion waren die "Neuen" trotz wiederholter Versuche nicht zu erreichen.
nun ja, ich denke, Sie und lanalando, Sie haben beide ein wenig Recht, was die Gastronomie angeht. Es werden in genau der Branche, nicht überall, aber doch oft, immer noch Löhne bezahlt, die zum Teil unterirdisch sind, aber es ist tatsächlich so, daß die Arbeitszeiten nur wenig Arbeitssuchende animieren, dort einen Job wahrzunehmen.
Gerade in der Gastronomie ist nicht nur Kartoffelschälen angesagt, als Servicerkraft braucht man Leute, die sich zu benehmen wissen, für die Freundlichkeit kein Fremdwort ist und die zuverlässig sind - und genau die entscheiden sich lieber für angenehmere Jobs.
Wie Sie allerdings auf die Idee kommen, daß man als Hilfskraft in der Landwirtschaft oder als Zusteller gut verdient, ist mir ein Rätsel. Schon mal da geschafft???