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Würzburg
Bund Naturschutz kritisiert Stellungnahme des Landkreises Würzburg zu Zeller Quellen: "Brisanz beim Wasserschutz nicht erkannt"
Warum Umweltschützer die Position des Landkreises Würzburg zur geplanten Erweiterung des Trinkwasserschutzgebietes Zeller Quellen kritisieren.
Das Trinkwasserschutzgebiet der Zeller Quellen westlich von Würzburg soll von acht auf 66 Quadratkilometer erweitert werden. Das Vorhaben ruft Widerstände im Landkreis Würzburg hervor.
Foto: Patrick Pleul, dpa | Das Trinkwasserschutzgebiet der Zeller Quellen westlich von Würzburg soll von acht auf 66 Quadratkilometer erweitert werden. Das Vorhaben ruft Widerstände im Landkreis Würzburg hervor.
Angelika Kleinhenz
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:12 Uhr

"Bestürzt" sei man beim Bund Naturschutz darüber, wie sich die politisch Verantwortlichen zum geplanten Trinkwasserschutzgebiet der Zeller Quellen westlich von Würzburg positionieren. Das schreiben die Umweltschützer in einer Pressemitteilung. "Ein Trinkwasserschutz light kann nicht funktionieren", sagt Steffen Jodl, Regionalreferent für Unterfranken. Damit verkenne man die Dramatik der zurückgehenden Grundwasserspiegel und die damit verbundene Unsicherheit bei der Versorgung mit sauberem Trinkwasser, so der Geschäftsführer der Kreisgruppe Würzburg weiter.

Der Bund Naturschutz kritisiert damit die Stellungnahme, die die 16 Mitglieder des Umweltausschusses im Namen des Landkreises Würzburg zum geplanten Trinkwasserschutzgebiet Zeller Quellen abgegeben haben. Die Politikerinnen und Politiker forderten unter anderem ein Dutzend Ausnahmen in der künftigen Wasserschutzgebietsverordnung.

Untertägiger Bergbau soll in Schutzgebiet erlaubt bleiben

Der Schutz des Trinkwassers solle mit einer "uneingeschränkten Entwicklung des Landkreises" einhergehen, heißt es in ihrer Stellungnahme. Und weiter: Biogasanlagen ohne Mengenbeschränkung, Geothermie, untertägiger Bergbau, die Ablagerung von Abfällen und Windkraftanlagen mit besonders tiefen Gründungen sollten generell erlaubt sein, wenn eine Gefährdung oder Beeinträchtigung des Trinkwassers ausgeschlossen werden könne. Der Ausbau und die Sanierung von Kreisstraßen dürfe nicht "unnötig erschwert" werden.

Damit sei klar: Trinkwasserschutz spiele bei den politischen Vertretern des Landkreises Würzburg mehrheitlich nur eine untergeordnete Rolle. Dies sei nicht akzeptabel, schimpfen die Umweltschützer. Wasserschutz müsse in Anbetracht der Klimakrise absoluten Vorrang haben. Der Bund Naturschutz ruft die Gemeinden dazu auf, sich ohne Wenn und Aber hinter den "dringend nötigen Trinkwasserschutz" zu stellen.

 
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Wäre es nicht eine gute Idee

    "die Wirtschaft" im Gegenzug zu den ganzen Ausnahmen darauf zu verpflichten, den evtl. von kontaminiertem Grundwasservorkommen betroffenen Einwohnern das Trinkwasser aus der Flasche eines namhaften Großkonzerns zu bezahlen?

    Es geht (jetzt) ans Eingemachte.

    Und dann wundern sich die Damen und Herren Hochmögenden in der Politik auch noch, dass immer mehr Leute, die sich ohnmächtig und untergebuttert fühlen, "Protest!" wählen.
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  • Il Vo
    In Lindelbach geht es zwar nicht um eine Trinkwasserquelle, sondern "nur" um eine Quelle mit anschließenden großen Biotop in dem viele Tiere die auf der roten Liste stehen leben. Auch hier hat der Landkreis wohl zugestimmt, dass bei einem geplanten Steinabbau die Quelle versiegt. Sehr zum wirtschaftlichen Vorteil des zukünftigen Steinbruchbetreibers, gegen die Natur und Anwohner.
    Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fisch gefangen, der letzte Fluss vergiftet ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.
    In diesem Sinne...
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  • Klaus Fiederling
    "II VO" aus Nimmerland!?

    Wenn schon Klarnamen von der MP gefordert sind, dann bitte aber verpflichtend für ALLE!

    Maske also bitte abnehmen....
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  • Il Vo
    Ihren Klarnamen können Sie von unserem Kundenservice (0931/6001 6001 oder kundenservice@mainpost.de) eintragen lassen - wir bitten Sie, dies auch zu tun, da die Kommentarfunktion nur mit vollständigem Klarnamen zur Verfügung steht.
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  • Klaus Fiederling
    Herr Jodl, nachdem Sie erneut vehement zu fordern wissen: Erklären Sie den offensichtlich erheblich einfältigen Dörflern, dass Wasser in Würzburg spottbillig bleibt, während die Kosten für Strom jetzt förmlichst ins Kraut schießen dürfen, nachdem die Ampel-Strompreisbremse jetzt zu platzen droht.

    Werte Bund-Vordenker, wie stellen Sie sich die künftigen Nahwärmekonzepte rund um unsere Dörfer jetzt vor, schließlich verurteilen Sie die dortigen Biogasanlagen quasi zum Tode. Ein maßgebliches Puzzleteil im Energiewendekonzept wird von Ihnen einfach ausgeknockt, ganz ohne Not! - Dieser Tage noch medial gefeiert!?

    „Wir zehren immer auf Rechnung der Zukunft. Kein Wunder, daß sie Konkurs macht.“ (Friedrich Hebbel)

    Derzeit gibt der Bund vor, eine Zukunftspolitik im Sinne unserer Kinder und Kindeskinder ausgestalten zu wollen, die diese schlussendlich aber selbst bezahlen müssen. Die Frage muss erlaubt sein, können diese Generationen die riesige Blackbox stemmen!?
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  • Klaus Fiederling
    Ca. 65.000 Stadtbewohnern billigt man den Zugang zu qualitativ bestem Trinkwasser auf erweiterten 6.600 Hektaren zu, in überwiegenden Mengen genutzt für die WaschMasch, zur Entsorgung des „täglichen Geschäfts“, zur Vorgartenbewässerung, für wöchentliche Streicheleinheiten der Edelbleckkarossen etc.pp. - Ist Ihnen dafür realiter jedes nur erdenkliche Mittel recht!?

    Bedarf pro Kopf um die 130 l täglich in Trinkwasserqualitäten, demgegenüber der tagtägliche Verbrauch zu Trinkwasserzwecken NUR 2-3 Liter pro Verbraucher:
    Warum arbeiten Sie nicht an eben diesen Missverhältnissen!?
    Sehen Sie sich dahingehend nicht gefordert!?
    Ist es in Würzburg noch nicht angekommen, dass wir im Umfeld ein ausgewiesener Hitzehotspot Bayerns sind!?
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  • Klaus Fiederling
    Der gesamte Forderungskatalog hier in der Thematik muss noch einmal grundehrlich transparent hinterfragt werden. - Wissen muss punkten, eine starrköpfige Meinung ablösen.
    Bodentemperatur, die Bodenfeuchte, die Biodiversität und der Kohlenstoffgehalt im Boden durch die Erderwärmung verändern....“; und weiter: „Bisher gibt es in ganz Bayern nur eine Handvoll Stationen zur Messung der Bodenfeuchte. Das muss sich dringend ändern!“

    Als Diplom-Biologe sollte Herr Jodl in persona eigentlich mittlerweile verinnerlicht haben, dass eine glaubhafte Wissenschaft in erster Linie mit Wissen und nicht mit Ideologien punkten sollte. Das führt allenfalls zu Fehlentscheidungen, die im Nachgang katastrophale Weiterungen erfahren könnten. - Wollen wir das!?

    Nahwärmekonzepte, die auf der einen Seite dieser Tage noch medial gefeiert werden, darf der Bund Naturschutz rigoros sofort wieder zerstören an anderer Stelle!?

    Herr Jodl, Sie enteignen/entmündigen die Dörfler nicht.
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  • Klaus Fiederling
    Nun, ein Herr Jodl beherrscht daselbst offensichtlich die Quadratur des Kreises:

    Auf der einen Seite die allumfängliche grüne „Verbieteritis“, die jeden Otto Normalbürger ganz empfindlich in seinen persönlichen Belangen trifft, demgegenüber die euphorisch gehypte Energie- und Nahrungsmittelwende-Politik, wo das Perpetuum mobile in Würzburg vom Bund Naturschutz offensichtlich endlich entdeckt zu sein scheint. Revolutionär, wie unsere Vordenker hier als alles entscheidende Vorreiter zu agieren wissen.

    Ich frage mich, ob der Bund Naturschutz das 60-Mrd-Haushaltsloch in der Staatskasse geflissentlich bereits zur Kenntnis genommen hat; wohl erst der Anfang einer exorbitant einschneidenden Streichliste, die dem nachfolgen könnte; wovon der Bund Naturschutz offenbar aber nicht tangiert zu sein scheint. Bei der aktuellen Haushaltssperre sollte alles auf den Prüfstand kommen, so wie das Herr Lindner bereits angekündigt hat...
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  • Sebastian Hansen
    Man sollte aber schon festhalten, dass die Abstimmung im Umweltausschuss nicht einstimmig war und somit nur 13 Mitglieder (plus Landrat) diese Stellungnahme abgegeben haben.
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  • Klaus Fiederling
    So funktioniert Demokratie, werter Herr Hansen...
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  • Sebastian Hansen
    Selbstverständlich. Mehrheit ist Mehrheit, aber man muss genau sein, wer an dieser Mehrheit beteiligt war und wer nicht.
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