
Wo sonst eher harmonische Klänge die Ohren erfreuen, schrillten am Donnerstag scharfe Töne aus den Lautsprechern im Garten des Büttharder Musikheims: Die Wählergemeinschaft (WIR) hat vor einer Woche zur Gründung einer überparteilichen Bürgerinitiative eingeladen. Unter dem Motto "Kein Steinbruch in Bütthard" möchten rund 60 Büttharder dadurch ihren Unmut gegenüber einem geplanten Steinbruch der Firma Seubert kundtun und sich gegen das geplante Vorhaben organisieren.
Das Natursteinwerk Seubert aus Kleinrinderfeld plant auf einem Gelände am Ortsrand von Bütthard einen Steinbruch anzulegen. Erkundungsbohrungen hatten ergeben, dass es unter einem 6,4 Hektar großen Acker abbaufähigen Muschelkalk gibt. Das Problem: Die besagte Fläche liegt stellenweise nur 200 Meter entfernt vom Ortsrand, nordöstlich der Gemeinde auf dem Weg Richtung Wittighausen in direkter Nähe zu einem Wohngebiet.
Laut Regionalplan der Regierung von Unterfranken liegt Bütthard nicht im ausgewiesenen Vorranggebiet für Muschelkalkgewinnung. Dennoch möchte Maximilian Seubert, Geschäftsführer des Steinwerks, die Natursteine dort abbauen. "Muschelkalk ist einer der wichtigsten Bodenschätze unserer Region. Uns ist es wichtig, dass diese heimische Industrie auch in Zukunft erhalten bleibt", argumentiert Seubert. "Es ist doch gelebter Klimaschutz, die Produkte der Region zu nutzen, anstatt sie mit hohen CO2-Emissionen per Seeschiff aus China oder Südamerika zu importieren."
In einer Gemeinderatssitzung hatte der Geschäftsführer bereits versucht, Bedenken der Büttharder zu entkräften und Kompromissvorschläge einzubringen: Festgelegte Arbeitszeiten, einen zusätzlichen Lärm- und Sichtschutz, den nachhaltigen Unterhalt der benutzten Wege, eine Berücksichtigung des Radwegeausbaus und die Unterstützung örtlicher Vereine hatte er dabei in Aussicht gestellt.
Außerdem hatte er bis zu 40 000 Euro zusätzlicher Steuereinnahmen für die Gemeinde angekündigt. Auf die Frage, was er von der Gründung einer Bürgerinitiative halte, antwortet er: "Wir nehmen die Sorgen der Menschen in Bütthard ernst. Er möchte daher auch und gerade mit der Bürgerinitiative das Gespräch suchen, um Fragen zu beantworten und gemeinsame Lösungen zu entwickeln.
Das sagen die Initiatoren des Bürgerbegehrens
„Wir sind davon überzeugt, dass die Gründung einer Bürgerinitiative sinnvoll ist, um mit gebündelten Kräften gemeinsam gegen den Steinbruch vorzugehen“, betont der Sprecher der Initiative, Daniel Staffen-Quandt. Auch Bürgerinnen und Bürger aus der Nachbargemeinde Wittighausen und der Büttharder Gemeinderat, allen voran Bürgermeister Peter Ernst, hatten bereits öffentlich ihre Bedenken geäußert.
"Wir lassen uns nicht für dumm verkaufen", sagt Staffen-Quandt. Man verstehe, dass die Firma betriebswirtschaftlich arbeiten wolle, aber dann solle man auch reinen Tisch machen, fordert er. Denn die Bürgerinitiative befürchtet, dass es sich bei den Vorschlägen der Firma letztlich nur um leere Versprechen handle und Vereinbarungen umgangen würden, sollten sie nicht umzusetzen sein, weil sie nicht mit den Betriebsabläufen vereinbar sind. "Und dann hat die Gemeinde überhaupt keine Möglichkeiten mehr dagegen vorzugehen", erklärt Staffen-Quandt.

Interessen sind inhaltlich miteinander unvereinbar
Auch möglichen Spenden an örtliche Vereine, Initiativen oder eine finanzielle Beteiligung am geplanten Radwegbau, wie von der Firma Seubert vorgeschlagen, stehen die Initiatoren skeptisch gegenüber." Aus unserer Sicht kann die Firma Seubert den Menschen in Bütthard und den Vereinen gar nicht so viel Geld spenden, dass der Verlust an Lebensqualität, der durch den Steinbruch zu erwarten ist, ausgeglichen wird", sagt Staffen-Quandt.
Auch die besagten 40 000 Euro Steuereinnahmen hält die Bürgerinitiative für unrealistisch. "Selbst wohlwollende Berechnungen von Steuerexperten kommen nicht annähernd auf diese Summe", sagt Staffen-Quandt. Sollte die Gemeinde dennoch Gewerbesteuern einnehmen, wirkten sich diese wiederum mindernd auf die Schlüsselzuweisungen des Freistaats aus. "Unterem Strich profitiert die Gemeinde, wenn überhaupt nur minimal", schätzt der Sprecher der Bürgerinitiative.
Unter den Gegnern ist auch Günther Glos. Er hat sich der Initiative angeschlossen, weil sein Wohnhaus im nahegelegenen Wohngebiet Ziegelhütte steht. Er befürchtet einen massiven Verlust von Lebensqualität und Staub, Lärm und Dreck, der durch den Abbruch entstehe und direkt in die Wohngebiete getragen werde. "Wir haben dort bis jetzt unsere Ruhe, Natur, Wald und ein angenehmes Leben. Mit dem Steinbruch wäre das alles weg."
Aber das ist eh egal.
Es macht keinen Sinn zu argumentieren! Die Positionen sind zementiert und an Unsachlichkeit und Falschinformationen nicht zu überbieten!
Es wird mit Platittüden, Pauschalisierungen und Falschaussagen gearbeitet. Es wird Angst geschürt und ein Keil reingetrieben!
Am Ende wird noch ein Goldhamster ausgesetzt, der als seltene Rasse gefunden wird.
Arbeitsplätze, Einnahmen, Geld, Regionales, usw zählt alles nix. Einige fangen das Schüren an und daraus wird ein Großfeuer!
Schlimm ist nur, dass auch der Bürgermeister pressewirksam und aus persönlichen Profilierungs- und Mitläufergründen mitzündelt!
das ist nicht nur der Sprecher der Initiative, Daniel Staffen-Quandt, sondern offensichtlich der Gemeinderat mit dem Bürgermeister!
Der Bürgermeister und der GR haben einen Eid geschworen Schaden abzuwenden! Das ist auch finanzieller Schaden! Zudem empfehle ich eine Schulung zum Thema Gewerbesteuer und Schlüsselzuweisungen! Wer bewusst auf Gelder verzichtet weil er sich dadurch Geld aus dem Finanzausgleich erhofft (auch saldiert), der hat im Gemeinderat nichts zu suchen!
Herrn Staffen-Quandt empfehle ich, sich mit den anderen Betreibern von Schotterwerken bzw. den Kommunen zu verständigen, dann wüsste er was an Steuern fließt. Diese bewusste Falschinformation und auch Unterstellungen, dass Vereinbarungen nicht eingehalten werden, sind schon arg Grenzwertig zu Rufmord!
Der Verlust von Lebensqualität ist sehr weit hergeholt, Einschränkungen ja, aber durchaus vertretbar!
Aber Arbeitsplätze und Produktion in der Nähe wollen Sie nicht.
Es Lebe die Doppelmoral
Und Geld vor Gesundheit und Zufriedenheit ohne Lärm und Staub... Nein Danke.
Und wo wurde Ihre Kleidung genäht? Woher kommen die Rohstoffe für Ihr Handy oder PC?
Mir persönlich geht es in dem Fall um meine/unsere Lebensqualität und um die Art und Weise, wie so etwas einfach beschlossen werden könnte. Dass es Steinbrüche gibt und geben muss - selbstverständlich! Aber bitte nicht so nah am Ort, mit sovielen Nachteilen für Anwohner, bzw. ganze Gemeinden. Und auch bitte nicht einfach so, die lang geplanten Projekte der Gemeinde quasi zunichte machen.