Das Bürgerhaus am Erwin-Wolf-Platz in Versbach, das von vielen Vereinen für Veranstaltungen genutzt wird und die Stadtbibliothek sowie den Seniorentreff AWO beherbergt, soll umgestaltet werden. Vorbild dafür ist die Stadtteilbibliothek am Hubland, die als öffentliches Wohnzimmer zu einem Treffpunkt und sogenannten "Dritten Ort" für den Stadtteil geworden ist. Aber im Moment ist fraglich, wann es in Versbach damit los geht.
Noch im Mai beschloss der Würzburger Stadtrat einstimmig, den Planungsauftrag für die Umgestaltung zu erteilen und dabei die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger zu berücksichtigen. Für die Umgestaltung wurden Kosten von 80.000 Euro errechnet.
Der Planungsprozess zur Umgestaltung ist erfolgreich abgeschlossen
Im Juni fand ein Netzwerktreffen mit den Versbacher Vereinen und weiteren Gruppierungen aus dem Stadtteil statt. Schlusslicht bildete am 24. Oktober ein Aktionstag im Bürgerhaus, bei dem auch die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit hatten, ihre Wünsche für die Umgestaltung zu äußern. Doch eingeplant sind die Kosten für die Umgestaltung des Bürgerhauses im Haushaltsentwurf für 2024 von der Verwaltung jetzt nicht.
Auf Anfrage von Josef Hofmann (Freie Wähler) und Manfred Dürr (Grüne) dazu erklärte Kulturreferent Achim Könneke vergangenen Donnerstag im Stadtrat, dass die Planung inzwischen erfolgreich abgeschlossen sei und die Kosten innerhalb des vorgegebenen Rahmens lägen.
Vertrauensverlust bei den Bürgern
Die Bürgerinitiative "Pro Versbach – Natur und Mensch" hat sich inzwischen in einem Brief an Oberbürgermeister, Bürgermeister und die Mitglieder des Stadtrats für die Umgestaltung eingesetzt. "Unser Ziel ist es, dass der Dritte Ort in Versbach Wirklichkeit wird", sagt Klemens Radecker von Pro Versbach auf Anfrage der Redaktion.
In dem Brief beschreibt er, wie örtliche Vereine und Gruppierungen an mehreren Netzwerktreffen den "Dritten Ort" gemeinschaftlich entwickelt haben und ihn mit Leben füllen möchten. "Für ein Gelingen dieses Dritten Ortes wurde bereits vieles richtig gemacht", schreibt Radecker. Das Thema sei referatsübergreifend in der Verwaltung angegangen worden, professionelle Planer und die Bürger seien eingebunden worden.
Wenn der "Dritte Ort" in Versbach jetzt nicht käme, befürchtet Radecker einen "enormen, aber nachvollziehbaren Vertrauensverlust" bei den Versbacher Bürgern.
Das Anliegen der Bürgerinitiative findet im Stadtrat Unterstützung: Die Fraktionen SPD, ÖDP, Grüne, Die Linke und die Freien Wähler haben für die kommenden Haushaltsberatungen Anträge für Planungsmittel für die Umgestaltung des Bürgerhauses gestellt.