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Versbach
Einstimmiger Beschluss des Würzburger Stadtrates: Auch das Bürgerhaus in Versbach wird zu einem "Dritten Ort
Nach Unstimmigkeiten zwischen Teilen des Stadtrats und dem Kulturreferat wurde der Planungsauftrag mit Verspätung, aber einstimmig erteilt.
Das Konzept der "Dritten Orte" wurde schon in anderen Stadtteilen realisiert. Dabei geht es darum, aus den Büchereien statt reiner Ausleih-Stationen echte Treffpunkte zu machen. Hier ist die Stadtteibücherei Versbach  zu sehen, die ein Dritter Ort werden soll.
Foto: Thomas Obermeier | Das Konzept der "Dritten Orte" wurde schon in anderen Stadtteilen realisiert. Dabei geht es darum, aus den Büchereien statt reiner Ausleih-Stationen echte Treffpunkte zu machen.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:42 Uhr

Die Erleichterung war deutlich zu spüren: "Vor ein paar Wochen hätte ich noch nicht gedacht, dass wir das einstimmig hinbekommen", sagte Bürgermeister Martin Heilig (Grüne) nach dem Beschluss des Stadtrats, den Planungsauftrag für die Umgestaltung des Bürgerhauses am Erwin-Wolf-Platz in Versbach zu erteilen.

Das von vielen Vereinen für Veranstaltungen genutzte Bürgerhaus, in dem die Stadtteilbibliothek und der Seniorentreff der AWO untergebracht sind, soll unter Berücksichtigung der Wünsche von Nutzerinnen und Nutzern nach dem Vorbild der Hubland-Bibliothek zu einem so genannten "Dritten Ort", also einer zentralen Begegnungsstätte für den Stadtteil werden.

Nachdem in den Haushaltberatungen im November 100.000 Euro für die Planungen zur Verfügung gestellt und in der März-Sitzung des Hauptausschusses auch freigegeben worden waren, kam es allerdings zu Unstimmigkeiten zwischen Teilen des Stadtrats und dem Kulturreferat, die zu Verzögerungen führten.

Aufenthaltsqualität soll verbessert werden

CSU, Freie Wähler und FDP/Bürgerforum wollten genau wissen, wofür die sechsstellige Summe ausgegeben werden soll. Nach ihrer Auffassung müssten 100.000 Euro ausreichen, um nicht nur die Umgestaltung der Innenräume des Bürgerhauses zu planen, sondern auch Verbesserungen der Aufenthaltsqualität zumindest im unmittelbaren Umfeld hergestellt werden können. Das sei Beschlusslage bei den Haushaltsberatungen gewesen, betonten unter anderem Josef Hofmann (Freie Wähler) und Wolfgang Roth (CSU).

Auch mit einem Bericht von Bibliotheks-Leiterin Martha Maucher in der April-Sitzung des Kulturausschusses waren die Kritiker nicht zufrieden, so dass eine für den 23. Mai in Versbach geplante Bürgerinformationsveranstaltung abgesagt werden musste. Erst am 25. Mai konnte sich der Stadtrat nach längerer Diskussion dazu durchringen, den Planungsauftrag zu erteilen. Insgesamt sollen dafür insgesamt 80.000 Euro ausgegeben werden.

Workshop am 17. Juni

Der neue Zeitplan: In einem Design-Thinking-Prozess mit der Bibliotheksexpertin Julia Bergmann aus Bremen sind zunächst die Bücherei, die AWO und das Quartiersmanagement des Sozialreferats eingebunden. Am 17. Juni findet ein Workshop mit den Versbacher Vereinen und weiteren Akteuren aus dem Stadtteil statt, auch ein Gespräch mit interessierten Stadträtinnen und Stadträten ist noch vor der Sommerpause vorgesehen.

Am 24. Oktober können die Bürgerinnen und Bürger bei einem Aktionstag im Bürgerhaus ihre Wünsche äußern. Danach wird das Innenarchitekturbüro includi BV aus Groningen in einer "Design Week" zusammen mit dem städtischen Baureferat und der Kerngruppe der Nutzer die konkrete Raumplanung erstellen und noch vor den Haushaltsberatungen im November die Kosten ermitteln. Die Planer aus den Niederlanden haben bereits die Stadtteilbücherei im Hubland-Tower konzipiert.

Ortsmitte soll gestärkt werden

Überplant werden rund 400 Quadratmeter des Bürgerhauses inklusive Foyer, an den Räumen der Kindertagesstätte wird sich nichts ändern. Ideen für eine Umgestaltung und Aufwertung des Vorplatzes sollen Teil des Planungsprozesses sein. Die Umgestaltung des Bürgerhauses und des gesamten Umfelds bis zur Pleichach zur Stärkung der Ortsmitte sind ein Ergebnis des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) für Versbach, das vor knapp zehn Jahren unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger entstanden ist und vom Stadtrat bereits 2015 verabschiedet wurde. Im vergangenen Oktober hat der Stadtrat außerdem beschlossen, alle Stadtteilbibliotheken in "Dritte Orte" umzuwandeln.

 
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