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Gerbrunn
Bürgerentscheid Gerbrunn: Eine Stimme bringt die Entscheidung
Die verschiedenen Seiten kämpften mit harten Bandagen für ihr Begehren: Industriegebiet oder Biotop? Die Abstimmung war spannend, eine Stimme brachte die Entscheidung.
Das Industriegebiet erweitern oder ein Biotop erhalten? Am Sonntag haben die Gerbrunner im Bürgerentscheid abgestimmt, wie hier in der Mehrzweckhalle der Gemeinde. 
Foto: Patty Varasano | Das Industriegebiet erweitern oder ein Biotop erhalten? Am Sonntag haben die Gerbrunner im Bürgerentscheid abgestimmt, wie hier in der Mehrzweckhalle der Gemeinde. 
Maria Lisa Schiavone
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:24 Uhr

 Am Sonntag kam es zum Bürgerentscheid, in dem die Gerbrunner über die Zukunft der Fluranlage nördlich von Gerbrunn entschieden haben. Die Gerbrunner konnten zwischen der Erweiterung des Industriegebiets oder dem Erhalt eines Biotops wählen. Entschieden hat die Stichfrage und die war knapp. Mit nur einer Stimme Vorsprung hat das Ratsbegehren gewonnen. 1267 stimmten dafür, 1266 stimmten hingegen für das Bürgerbegehren.

Was passiert mit der 1,2 Hektar großen Fläche "Am Äußeren Kirschberg" in Gerbrunn? Keine Frage hat dieses Jahr in der Gemeinde für so viel Diskussionsstoff gesorgt. Auf der einen Seite stand die Mehrheit des Gemeinderats um Bürgermeister Stefan Wolfshörndl mit ihrem Ratsbegehren "Ressourcenschutz, Sicherung lokaler Arbeitsplätze und Wertschöpfung vor Ort" (Bürgerentscheid 1). Die sich für die Erweiterung des Industriegebietes, auf dem das Transport- und Erdbau-Unternehmen Riegel ein neues Betriebsgelände bauen will, ausgesprochen haben.

Bürgerentscheid Gerbrunn: Eine Stimme bringt die Entscheidung

Auf der anderen Seite stand die Bürgerinitiative "Keine Erweiterung am Kirschberg", die im August mit ihrem Bürgerbegehren den Bürgerentscheid überhaupt erst auf den Weg gebracht hatte. Mit dem Bürgerbegehren "Biotop am Kirschberg erhalten" (Bürgerentscheid 2) wollten sie ein kartiertes Biotop, das zur Planungsfläche Am Kirschberg gehört, erhalten.

Ergebnis: Das Industriegebiet wird erweitert 

Die Wahlbeteiligung war hoch: Von den 5042 stimmberechtigten Bürgern und Bürgerinnen haben 2568 abgestimmt, das sind 50,92 Prozent. Davon wurde jeweils mehrheitlich mit "Ja" für das Ratsbegehren und das Bürgerbegehren gestimmt und das Quorum von 20 Prozent erreicht, so Abstimmungsleiter Markus Meyer.

Entschieden hat dann die Stichfrage: 1267 stimmten für das Ratsbegehren und somit für die Erweiterung des Industriegebietes. Für das Bürgerbegehren, Erhalt des Biotops, stimmten 1266.

Bürgermeister Stefan Wolfshörndl freut sich über den Ausgang der Abstimmung: "Nach langen Monaten der Unklarheit gibt es endlich ein Votum für das Ratsbegehren. Ich hätte mir eine deutlichere Entscheidung gewünscht, freue mich aber, dass die Bürgerschaft den Argumenten des Ratsbegehren gefolgt ist. Damit kann der Bebauungsplan weiterentwickelt werden." 

Am kommenden Mittwoch wird der Abstimmungsausschuss das amtliche Ergebnis feststellen.

 
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  • Helorn08020211
    Hier ging und geht es nicht um Arbeitsplätze. Kein Arbeitsplatz mehr wird durch die rein maschinell betriebene Anlage neu generiert. Hier werden sogar Arbeitsplätze des größten Arbeitgebers ( Nanoplus ) gefährdet. Es geht auch nicht um Gewerbesteuer-Mehreinnahmen, da die Firma Riegel erstmal lange keinen Cent zahlen wird. Hier geht es um Vetternwirtschaft vom Feinsten und um blinde Naturzerstörung. Bauschutt lässt sich überall recyceln, unsere Natur nicht. Ein Weiterso wäre für unsere junge Fridays-for-future-Generation ein Schlag ins Gesicht.
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  • ba.stark@web.de
    Laut Radio Gong nochmal ist es jetzt genau andersrum und werden nochmal nachzählen.

    https://www.radiogong.com/radio-gong-lokalnachrichten/?artikel=66358
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  • matthiasr
    Wie die Kommentare wohl aussehen würden, wenn das Biotop mit einer Stimmer Mehrheit gewählt worden wäre?
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  • marent1@hotmail.de
    Das stimmt, Hartmut. Ich würde mich schämen als Bürgermeister, dass als "Mehrheit" für mich zu verbuchen. Stadtnahe Arbeitsplätze? Ich wette es kommen wieder alle von sonst woher mit dem Auto zu diesen Arbeitsplätzen gefahren. Hr. Wolfshörndl sollte ehrlich sein und sagen, dass es ihm NUR um die Einnahmen geht. Gerbrunn wird immer häßlicher und versiegelter. Das ist keine zukunftsgewandte Politik! Ich hoffe es klagt jemand!
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  • dbuettner0815@gmail.com
    "Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann."
    Man muss immer wieder mal an diesen Spruch mit großem Wahrheitsgehalt erinnern ...
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  • hartmut
    Wir betreiben weiterhin Raubbau an der Natur. Jedes bisschen Grün wird vernichtet und zubetoniert. Danach aber wundern wir uns, wieso sich das Klima verändert.
    Der Mensch wird einfach nicht schlauer.
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