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Würzburg
Bündnis gegen Rassismus und AfD: Diese Versammlungen finden am Jahrestag des Messerangriffs in Würzburg statt
Ein Bündnis gegen Rassismus gedenkt am Jahrestag des Messerangriffs am Würzburger Barbarossaplatz. Auch die AfD hat eine Versammlung mit 100 Personen angekündigt.
Mehrfach wurde in den vergangenen Jahren wegen des Messerangriffs am Würzburger Barbarossaplatz demonstriert. Im Bild: das Versammlungsgeschehen im Jahr 2023
Foto: Daniel Peter (Archiv) | Mehrfach wurde in den vergangenen Jahren wegen des Messerangriffs am Würzburger Barbarossaplatz demonstriert. Im Bild: das Versammlungsgeschehen im Jahr 2023
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 28.06.2024 02:46 Uhr

Der Würzburger Barbarossaplatz ist seit dem brutalen Messerangriff im Jahr 2021 auch ein Ort politischer Symbolkraft. Wie in den vergangenen Jahren haben zahlreiche Interessensgruppen dort auch anlässlich des dritten Jahrestages Versammlungen angemeldet.

Nach Auskunft der Stadt wollen sich das Würzburger "Aktionsbündnis gegen Rassismus und Faschismus" (10 bis 20 Uhr), die Jusos (9.30 bis 12 Uhr) und die Omas gegen rechts (14 bis 18 Uhr) am Barbarossaplatz zum Gedenken versammeln. Die Grüne Jugend hat eine Versammlung am unteren Markt (13 bis 17 Uhr) angekündigt.

Als Versammlungsfläche ist demnach der Bereich um den Ort der Tat vor dem Kaufhaus Woolworth vorgesehen. Die erwarteten Teilnehmerzahlen liegen tagsüber laut Stadt jeweils im niedrigen bis mittleren zweistelligen Bereich. "Wir wollen, dass der Getöteten und Verletzten angemessen gedacht werden kann und die Tat nicht rassistisch instrumentalisiert wird", sagt Anmelder Konstantin Mack.

Auch AfD will sich am Würzburger Barbarossaplatz versammeln

Die AfD hat laut Auskunft der Stadt ebenfalls eine Versammlung am Barbarossaplatz geplant (18 bis 20 Uhr). Anlass sei das Gedenken an den Messerangriff. Gerechnet wird mit 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Angedacht ist – wie in den vergangenen Jahren – die Fläche zwischen Oberthürstraße und Barbarossaplatz. Innerhalb der Versammlungsfläche ist laut Stadt eine Kranzniederlegung geplant.

Der unterfränkische AfD-Chef Richard Graupner und Christina Baum, Bundestagsabgeordnete aus dem Main-Tauber Kreis, sollen teilnehmen. Mit der Teilnahme des rechtsextremen Thüringer AfD-Chefs Björn Höcke wird nach Angaben der Stadt in diesem Jahr nicht gerechnet.

Björn Höcke war in den vergangenen Jahren wegen des Messerangriffs mehrfach in Würzburg. Der Gegenprotest war jeweils groß. Im vergangenen Jahr wollte er dazu auf dem Würzburger Marktplatz sprechen, war jedoch mit einer Sitzblockade aufgehalten worden. Die Polizei hatte vorsichtig versucht, die Blockade aufzulösen, jedoch ohne Erfolg.

So blickt die Polizei auf das Versammlungsgeschehen am Dienstag

Dagegen hatte die AfD im Anschluss vor dem Würzburger Verwaltungsgericht geklagt – und Recht bekommen. Die Polizei habe sich nicht ausreichend bemüht, die Versammlungsfreiheit der AfD durchzusetzen, argumentierte das Gericht sinngemäß. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Die Polizei will das Urteil akzeptieren, wie das Präsidium auf Anfrage mitteilt: "Wir sehen unsere Sichtweise in dem Verfahren hinreichend dargestellt, können gleichwohl die Argumentation des Verwaltungsgerichts Würzburg nachvollziehen", so Sprecher Martin Kuhn. Auf das Geschehen am Dienstag sei die Polizei vorbereitet. Man werde die Dynamik "im Einzelfall" bewerten.

 
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  • Norbert Meyer
    Über dieses Bündnis freuen sich ganz besonders die Polizei u. die Opfer der "Messeropfer" !
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  • Wolfgang Keller
    Von der CSU ist nichts vorgesehen? Kein Prodest gegen die AfD?
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  • Manfred Englert
    Entschuldigung, Herr Keller, war dieser Mörder vom Barbarossa Platz einer aus der AfD?
    Diese Aufmärsche von Jusos usw machen doch diese Partei nur noch interessanter und damit wahlfähiger!
    Hinzu kommt die strafbare Sitzblockade einiger dieses Bündnisses vom letzten Jahr, für die wegen Nichträumung auch noch die Polizei den Kopf hinhalten muß.
    Eine Partei wie die CSU wird höchstwahrscheinlich an dem Gedenken an die Opfer und deren Familien teilnehmen.
    Aber weshalb sollte sie gegen die ungeliebte AfD protestieren?
    Machen Sie die AfD doch nicht noch stärker als diese schon ist.
    Und denken Sie mal an "correctiv", welche gewisse Behauptungen lt Gericht nicht mehr äußern dürfen, weil sie so nicht getätigt wurden aber zur weiteren Stärkung dieser Partei führte; siehe Europawahl!
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