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Bubble Tea in Würzburg: Woher der Hype um das Getränk kommt
Er ist süß, fruchtig und außergewöhnlich: Bubble Tea gilt als das Trendgetränk des Sommers. Auch in Würzburg eröffnen immer mehr Läden. Warum Bubble Tea boomt.
Das Trend-Getränk Bubble Tea ist zurück und in mehreren Läden auch in Würzburg zu haben.
Foto: Ivana Biscan | Das Trend-Getränk Bubble Tea ist zurück und in mehreren Läden auch in Würzburg zu haben.
Sophia Scheder
Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 09.02.2024 05:24 Uhr

Die Schlangen vor den Läden sind teilweise mehrere Meter lang. Immer öfter sieht man Jugendliche und junge Erwachsene mit den Plastikbechern durch die Straßen schlendern. Der Bubble Tea ist zurück und das auch in Würzburg. Bereits 2012 war das Tee-Getränk mit den mit Flüssigkeit befüllten Kugeln, die schon beim leichten Draufbeißen direkt im Mund zerplatzen, wortwörtlich in aller Munde. Doch nach und nach verschwanden viele der Läden. Woher kommt nun der erneute Hype?

Ursprünglich kommt der Bubble Tea aus Taiwan. Den Namen hat das Getränk den erbsengroßen Kügelchen aus Tapiokastärke oder Sirup zu verdanken, die zusammen mit dem Getränk über einen dicken Strohhalm aufgesogen werden. Die Perlen sind teilweise mit Sirup gefüllt und werden im Mund zum Platzen gebracht. Zwischen 2010 und 2012 erlebte das Getränk seinen Durchbruch in Deutschland. Doch dann stürzten Berichte über Gesundheitsgefahren das Getränk in eine Krise. Über Gefahren sich zu verschlucken oder von krebserregenden Inhaltsstoffen war die Rede. 

Nicht für Kleinkinder geeignet

Wie es nun genau jetzt, zehn Jahre später, zum  Comeback des Getränks kommt, kann Van Huy Duong nicht sagen. Er ist der Geschäftsführer von Yumi Milchtee im Inneren Graben in Würzburg und ist mit seinem Laden vor knapp vier Monaten auf den Bubble-Tea-Zug aufgesprungen. "Er ist einfach lecker und schmeckt den Leuten gut", weiß er. Dass der Tee besonders bei den jüngeren Generationen beliebt sei, könne daran liegen, dass er nicht so bitter schmeckt wie Kaffee, sagt er. Zwar stammt Duong ursprünglich aus Vietnam, seine Zutaten importiert er geschmacksgerecht jedoch alle aus Taiwan. Zudem seien sie alle "frisch und natürlich."

Dass Bubble Tea besonders für kleine Kinder gefährlich sein kann, weil sie sich an den Kugeln verschlucken können, das wisse er. Deshalb weist er seine Kunden auch darauf hin, dass das Getränk für Kinder unter fünf Jahren nicht zu empfehlen sei. Auch seinen Mitarbeitern hat er die Anweisung gegeben, Eltern immer noch einmal extra auf dieses Risiko hinzuweisen.

Warnung der Verbraucherzentrale Bayern

Doch das Getränk steht nicht nur wegen der Erstickungsgefahr in der Kritik. Bereits 2012 warnte die Verbraucherzentrale Bayern vor dem Mode-Drink. Er enthalte viel zu viel Zucker sowie zu viele Aromastoffe und Säuerungsmittel. Das weiß auch Susanne Hammes-Kempf. Sie ist Ernährungsberaterin in Würzburg und warnt vor den vielen Kalorien, die dieses Getränk enthält. "Bubble Teas sind hochkalorische Getränke ohne weitere Nährwerte", erläutert sie. Durch die stark zuckerhaltigen Zutaten liefere ein Bubble-Tea-Becher mit 0,3 Litern Inhalt zwischen 300 und 500 Kalorien. "Das kann dem Kaloriengehalt einer kleinen Hauptmahlzeit entsprechen."

LipHip Bubble Tea in der Dompassage.
Foto: Ivana Biscan | LipHip Bubble Tea in der Dompassage.

Bubble Teas sind also wahre Kalorienbomben und können sogar langfristige Schädigungen des Körpers begünstigen. "Kurzfristig kann ich mir gut vorstellen, dass der eine oder andere mit Verdauungsproblemen auf den Konsum dieser Getränke reagiert. Langfristig und dauerhaft kann das Trinken der Bubble Teas natürlich Übergewicht und Fettlebererkrankungen begünstigen." Der Körper sei nicht dafür ausgelegt, mit der Aufnahme hochkalorischer Getränke in kurzer Zeit konfrontiert zu werden. Es gebe kein natürliches Lebensmittel, das eine solche Zuckermenge kurzfristig liefern würde. Jedoch: "Wer ausnahmsweise mal einen Bubble Tea trinkt, wird vermutlich keinen Schaden nehmen", betont Hammes-Kempf.

Besonders bei Jugendlichen beliebt

Lara Isemann sind die Nachteile des süßen Tees egal. Die 15-jährige Schülerin hat sich gerade einen Bubble Tea in knalligem Orange mit braunen Perlen gekauft. Wie sie auf das Getränk aufmerksam geworden ist? "TikTok und Instagram", erzählt sie und zählt mehrere Persönlichkeiten auf, die über die sozialen Netzwerke regelmäßig zeigen, wie gerne sie die süßen Tees trinken. "Mir schmeckt es und solange ich nicht fünf Bubble Teas am Tag trinke, sehe ich auch kein Problem darin", erzählt die Schülerin. Wie ihr gehe es auch vielen ihrer Freundinnen. Zwei bis drei Mal pro Woche holen sie sich in der Stadt einen Bubble Tea. 

Dass die Kundschaft überwiegend aus Jugendlichen besteht, das hat auch Sang Mai bemerkt. Er betreibt seit zwei Monaten den Laden LipHip Bubble Tea in der Dompassage. 60 Prozent seiner Kunden seien im jugendlichen Alter, erzählt er. Seine Familie betreibt auch den Straßenverkauf mit asiatischem Essen nebenan, doch "in der Corona-Zeit läuft das nicht so gut." Deshalb habe er sich dazu entschlossen, mit dem Trend mitzugehen und zusätzlich Bubble Tea zu verkaufen. Er zeigt sich zufrieden mit dem Geschäft und hofft, dass der Hype nicht wieder so schnell verschwindet, wie es vor zehn Jahren geschehen ist. 

 
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