Normalerweise rollt in der kalten Jahreszeit die Grippewelle durch Deutschland. Spätestens im Januar beginnt meist das kollektive Husten, Niesen, Heisersein. In diesem Jahr aber ist alles anders: Corona scheint die Influenza bislang auszubremsen. Bundesweit spricht das Robert Koch-Institut (RKI) mit Blick auf Atemwegserkrankungen von einem "vorher nie erreichten, niedrigen Niveau in den Wintermonaten". So wurden von Herbst bis Anfang Februar insgesamt knapp 400 labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle gemeldet. Im Vorjahreszeitraum waren es fast 100 Mal so viele. Ist das ein positiver Nebeneffekt der Pandemie? Und wie sieht es in Bayern aus?
Die Statistik meldepflichtiger Infektionskrankheiten beim Landesamt für Gesundheit (LGL) in Erlangen zeigt: Bayern ist derzeit quasi grippefrei. Im Freistaat wurde für die fünfte Woche des Jahres kein einziger Influenzafall gemeldet, also auch aus Unterfranken nicht (Stand 8. Februar). Insgesamt registrierte das LGL seit Jahresbeginn nur 23 Grippefälle – 2020 waren es im gleichen Zeitraum bayernweit 10 281.
Robert Koch-Institut: "Weltweit ungewöhnlich niedrige Influenza-Aktivität"
Grundsätzlich sei im Vergleich zu den Vorjahren ein Rückgang bei einigen gemeldeten Infektionskrankheiten zu beobachten, bestätigt eine LGL-Sprecherin. Das gilt zum Beispiel auch für Darmerkrankungen durch Norovirus, Rotavirus und Salmonellen. Sie treten deutlich seltener auf.
Die ausbleibende Grippewelle ist jedoch kein deutsches Phänomen. Laut RKI wird sogar weltweit "über eine ungewöhnlich niedrige Influenza-Aktivität berichtet, die deutlich unter den Ergebnissen im vergleichbaren Zeitraum der Vorjahre liegt". Woran liegt das? Für Deutschland sehen Experten eine mögliche Ursache in der hohen Impfrate. So haben sich im Herbst 2020 mehr Menschen gegen Grippe impfen lassen als in früheren Jahren.
Daneben sind laut LGL mehrere Gründe denkbar, zum Beispiel ein durch Corona verändertes Verhalten. Generell hat sich das Hygienebewusstsein erhöht, Hände werden öfter gewaschen, Mund-Nasen-Bedeckungen sind Pflicht. Zudem könnten "systemisch bedingte Änderungen" eine Rolle spielen, wie etwa geschlossene Schulen, Kindergärten, Restaurants und Kantinen sowie das vermehrte Arbeiten im Homeoffice. Allerdings: Im Einzelnen könne der Einfluss der jeweiligen Maßnahmen auf die Meldezahlen nicht ausgewertet werden.
Lerneffekte aus der Pandemie: Maskentragen nach Corona?
Auch in Unterfranken fällt die Grippesaison bisher aus. In den ersten vier Wochen des neuen Jahres wurden nach Angaben des LGL nur zwei Influenzafälle gemeldet (Stand 15. Februar). Vor einem Jahr waren es 142. Und während der extrem harten Influenzawelle 2018 konnten im Februar einzelne Kliniken in der Region zeitweise keine Grippekranken mehr aufnehmen.
Das ist derzeit ganz anders: "Wir haben nur vereinzelte Grippepatienten in diesem Jahr. Das ist extrem auffällig", bestätigt Dr. Matthias Held, Lungenspezialist und Ärztlicher Direktor am Klinikum Würzburg Mitte. Der Mediziner sieht als Ursache "mit Sicherheit die Hygienemaßnahmen – und das gibt zu denken", sagt Held.
Natürlich wollen "wir alle Corona hinter uns lassen" und den Ausnahmezustand beenden. Aber wenn andere Infektionskrankheiten quasi als "Nebenprodukt der Schutzmaßnahmen" zurückgingen und so schwere Krankheitsverläufe verhindert würden, sollte man überlegen, ob man nicht manches aus der Pandemiebekämpfung lernen könne, so Held. "Da stellt sich schon die Frage, ob man einfache Hygieneregeln im Krankenhausalltag oder im gesellschaftlichen Leben künftig viel früher anwenden sollte – etwa bei einer Erkältung eine Maske zu tragen."
man müsste mal spasseshalber ganz laut husten, denke, da hätte man ganz schnell platz im einkaufsladen. schaden kann es nicht, wenn auch nach ende der maskenpflicht man diese dinger noch ne weile trägt und vor allem behält! mer wes ja nid, was widder auf em zukümt!
mit Maske einkaufen...
kann ja nix schaden
wenn man nicht die Rotzerei hat
wäre schön
wenn sich auch auf Arbeitnehmerseite was tun würde
und nicht jeder krank auf Arbeit geht
und sich für unersetzbar hält...