
Es war eine Institution im Würzburger Nachtleben gewesen, das Brauhaus in der Burkarder Straße. Beliebt waren die Studentenmontage mit halben Preisen für Fladen und selbstgebrautes Bier. Bekanntschaften wurden dort geknüpft, aus denen Freundschaften, manchmal sogar Ehen wurden. Die Kieznächte im Fasching waren legendär und wurden wie der Studentenmontag gerne kopiert.
Doch 2016 war nach über 25 Jahren Schluss. Brauhaus-Chef Michael Will kehrte dem Feiervolk den Rücken, nach einem Umbau wurde aus dem Brauhaus wieder das Wirtshaus zur Goldenen Gans, das es bis 1990 schon gewesen war.
Anfang Oktober 2019 war auch damit Schluss. Will konzentrierte sich auf seinen Biergarten der Goldenen Gans an der Schleuse unter der Alten Mainbrücke, den er seit Juli 2010 bereits betrieb. Er verpachte den Keller, doch den Nachfolgern war mit ihrem Braupub kein Glück beschieden. Die Lockdowns während Corona machte ihnen einen Strich durch die Rechnung, seit Herbst vorigen Jahres war es im Keller ruhig und dunkel.
Seit ein paar Wochen brennt im Brauhaus-Keller wieder Licht, es wird umgebaut
Doch seit ein paar Wochen brennt wieder Licht, es wird umgebaut. Der 26-jährige Julius Thyssen aus Würzburg will das Brauhaus schon bald als American Bar wieder zum Leben erwecken.
Der neue Wirt bringt Gastro-Erfahrung mit ins Brauhaus
Julius Thyssen hat bringt zwar etwas Gastro-Erfahrung mit, wie er sagt. Aber alleine darauf will er sich nicht verlassen: "Mir stehen zur Unterstützung und Beratung auch Profis zur Seite", so der 26-Jährige beim Pressetermin.
Über Wolfgang Weier, den Geschäftsführer des Stadtmarketingvereins "Würzburg macht Spaß", wurde er auf den Keller der Goldenen Gans in der Burkarder Straße aufmerksam, berichtet Thyssen. "Und mir war klar, da muss wieder eine Cocktailbar rein."
Geplant ist eine Bar mit Küche für Publikum 18plus
Die wird wieder das "Brauhaus" im Namen führen. "Weil es ein guter Laden war und es für die Würzburger auch wieder werden soll", sagt Thyssen. Geplant ist eine Bar mit Küche für Publikum 18plus, aber nach oben offen. Es soll wieder den Studentenmontag mit besonderen Angeboten geben, aber auch Ü-40- genauso wie Motto-Partys und die legendären Kiez-Nächte im Fasching. Die Musik wird an den Wochenenden von Resident-Dj Elo, alias Ole Bott, kommen, der gerade ein neues Album herausgebracht hat.
Auf der Karte werden Mini-Smash-Burger aus Büffelfleisch mit Toppings stehen ebenso wie vegetarische und vegane Gerichte oder Zupfbrot mit Dips. "In der Küche steht auch ein Grill, es wird also auch Grillfackeln und andere Spieße geben. Das gibt es sonst nirgends" sagt Thyssen.
"Es soll eine Bar werden, wo man sich trifft und kennenlernen kann"
Das Bier kommt aus der Brauerei der Goldenen Gans, die Weine aus den Weingütern Menz und Leo Lang aus Volkach, dazu Cocktails, Longdrinks und Martinis. "Es soll eine Bar werden, wo man sich trifft und kennenlernen kann, so wie es das das Brauhaus schon einmal war", berichtet Thyssen.
Soft-Opening am Stadtfest und Bierausschank auf der Alten Mainbrücke
Am Stadtfestwochenende, 16./17. September, soll schon einmal zu einem "Soft Opening" geöffnet werden, ein Bierausschank auf der Alten Mainbrücke wird auf die Wiedereröffnung hinweisen. Richtig los geht es dann am Montag drauf, dem 19. September, mit dem ersten Studi-Montag, und auch ein weiterer Termin ist laut Thyssen schon fix: Am 5. November wird im Keller in der Burkarderstraße die offizielle Abschlussveranstaltung des Honky-Tonk-Kneipenfestivals stattfinden.