Am Quietschen der Bremsen und der Staubwolke sind sie schon von weitem wahrzunehmen: Tonnenschwere Traktoren, die mit Erdaushub beladene Anhänger hinter sich herziehen. In einem weitläufigen Ringverkehr von Rimpar aus pendeln die Gespanne von einem befristeten Zwischenlager nach Güntersleben und zurück. Bis zu 80 dieser Transporte sind am Tag auf der Strecke unterwegs. Mindestens 2200 Touren sind nötig, um die etwa 60.000 Tonnen schweren Erdmassen zu transportieren. Sie sind Teil eines spektakulären Bauprojekts, das nun seinem Ende entgegengeht: der Erweiterung der Erdgas-Verdichterstation in Rimpar.
Im Ort hat jedoch die Großaktion für gehörig Wirbel gesorgt: Günterslebens Bürgermeisterin Klara Schömig berichtet von Beschwerden über Dreck und Lärm, vor allem über das laute Scheppern der leeren Anhänger auf dem Rückweg. "In ehemals ruhigen Straßen ist nun schwerer Verkehr unterwegs und das gefällt natürlich nicht jedem", zeigt sie Verständnis für den Ärger. Zwischenzeitlich hat die Gemeinde reagiert und leitet nun die Traktoren weitgehend um den Ort herum. Doch auch dies hatte Folgen. Die überwiegend asphaltierten Flurbereinigungswege scheinen die Last noch gut zu verkraften, doch zwei Teilstücke, die vor 60 Jahren aus Betonplatten hergestellt wurden, sind stellenweise in Einzelteile zerbrochen.
Auch CSU-Rat Michael Freudenberger fürchtet um die Flurwege, die für den Schwerlastverkehr nicht ausgelegt seien. Im Gemeinderat forderte er daher kürzlich den sofortigen Stopp der Transporte. "Unsere Straßen sind kaputt, der einzelne Bürger hat davon nichts", stellte er fest. Es sei Aufgabe der Rimparer, den Boden zu entsorgen, nicht der von Güntersleben. Auf Nachfrage dieser Redaktion erklärt Bürgermeisterin Schömig, dass sie für einen Stopp keine rechtliche Handhabe sehe. Für die Günterslebener Flurwege gelte keine Gewichtsbeschränkung. Eine solche sei auch nicht sinnvoll, da die Landwirte ebenso mit schweren Geräten arbeiten. Es handele sich um einen privatrechtlichen Vertrag zur Bodenverbesserung mit fruchtbarem Rimparer Löß. Für den ordnungsgemäß gestellten Bauantrag habe auch das Landratsamt sein Einvernehmen erteilt.
Mit den Transporten beauftragt ist das Lohnunternehmen Balling aus Gaurettersheim. Dort versucht man offen, mit den Arbeiten umzugehen. Es gibt einen über Mobiltelefon erreichbaren Ansprechpartner und Informationen in der Günterslebener "Dorf-Zeitung". Dennoch gebe es immer wieder Bürger, die sich sorgen oder die Bauarbeiten fotografieren, ist vor Ort zu erfahren. Zu verbergen habe man freilich nichts, erklärt Peter Balling am Telefon. "Wir hatten etliche Anrufe." Die meisten hätten jedoch Verständnis. Man versuche "Mehrbelastungen" für die Anwohner zu vermeiden. In Wohngebieten beschränkten die Fahrer die Geschwindigkeit auf 20 Stundenkilometer. Eine Kehrmaschine stehe bereit.
Auch für die Schäden an den Wegen sei vorgesorgt: Abgefahrene Bankette würden instand gesetzt, ein Waldweg sei bereits neu geschottert worden. Zerbrochene Betonstücke würden ausgebaut, entsorgt und die Abschnitte wiederhergestellt, zum Teil neu asphaltiert. "Es muss am Ende alles so sein, dass keine Schäden bleiben", versichert er. Die Landesgewerbeanstalt habe als neutrale Stelle Filmaufnahmen der Fahrbahn angefertigt. Für die Reparaturkosten komme der Bauherr auf. Aufgabe des Unternehmens ist es, die für die Baustelle in Rimpar benötigten Flächen so zurückzubauen, dass sie wieder wie früher als Acker genutzt werden können.
Arbeiten sollen Ende März beendet sein
Der fachgerechte Umgang mit dem "Schutzgut Boden" sei, erklärt Balling, eine Auflage der Baugenehmigung. Von insgesamt 78.000 Kubikmeter Erdaushub ist knapp die Hälfte zum Abtransport vorgesehen. Hierfür seien 16 Traktoren im Einsatz, die in einem zeitlich exakt abgestimmten Rundkurs jeweils bis zu 17 Tonnen Erde transportieren. Auch bei der Bodenverbesserung sei einiges zu beachten. Der Unterboden werde aufgelockert, der angelieferte Boden mit dem Radlader in Schichten aufgetragen und das Bodenprofil passend hergestellt. "Ich denke, wir haben die Situation ganz gut im Griff", ist er trotz allem mit dem bisherigen Gang der Arbeiten zufrieden. Diese würden wohl noch im März beendet.
Die Rimparer Erdgas-Verdichterstation ist ein bedeutender Knotenpunkt im deutschen Ferngasnetz. Hier trifft die Mittel-Europäische Gasleitung (MEGAL), die russisches Gas über eine Doppelerdgasleitung von der tschechischen Grenze bis nach Frankreich befördern soll, auf Nord-Süd-Leitungen. Nach Angaben des Unternehmens wurden im Zuge der Baumaßnahme unter anderem drei erdgasbetriebene Gasturbinen mit einer Leistung von insgesamt 103,5 Megawatt installiert, die drei ältere und schwächere Turbinen ersetzen.
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Ich, ich ich..,
Am 1.April ist seine Zeit eh vorbei.
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Den Frustspiegel…