Schon von weitem sind die Baukräne auf einer Anhöhe bei Rimpar zu sehen. Hier wird derzeit mit voller Kraft gearbeitet, um die Versorgung mit Erdgas in Europa auch künftig sicherzustellen. Die Marktgemeinde ist ein Knotenpunkt des europäischen Erdgasnetzes. Hier treffen mehrere wichtige Gaspipelines aufeinander, darunter Megal, die Mittel-Europäische-Gasleitung, die Erdgas aus Sibirien nach Westeuropa transportiert. Von Rimpar aus wird das Gas über Fernleitungen weiter verteilt.
Der Netzbetreiber Open Grid Europe ist derzeit dabei, unmittelbar neben den bestehenden Anlagen eine neue Verdichterstation zu bauen. Die Arbeiten sind Teil des Netzentwicklungsplans Gas, den die Bundesnetzagentur aufgestellt hat. Die Station soll Ende 2023 ihren Betrieb aufnehmen. Sie soll dann aus drei von Gasturbinen angetriebenen Verdichtereinheiten bestehen sowie einem Versorgungsgebäude. Die Turbinen sind mit jeweils zwölf Megawatt mechanischer und 34 Megawatt Feuerungsleistung wahre Kraftprotze und erfüllen dennoch die aktuellen Anforderungen an die Abgaswerte. Zum Vergleich: Ein Windrad hat heutzutage etwa drei Megawatt Leistung.
Die Anlage ist von Äckern umgeben und vom Ort ein gutes Stück entfernt. Bei der Genehmigung der Anlage gab es daher keine Schwierigkeiten. Dennoch sind die Turbinen jeweils von einer Schallhaube umgeben, um den Lärm möglichst gering zu halten. Die Abgase werden über drei 18 Meter hohe Kamine abgegeben. Ein Katalysator filtert das Kohlenmonoxid heraus.