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Würzburg
Bis zu 18 Euro fürs Kilo: Warum ist fränkischer Spargel noch so teuer?
Zwischen 13 und 18 Euro kostet ein Kilo fränkischer Spargel derzeit ab Hof oder auf dem Markt. Warum ist das Gemüse aus der Region beim offiziellen Saisonstart so teuer?
Spargel aus Franken ist noch teuer: Am Montag eröffneten Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (rechts) und die Fränkische Spargelkönigin Christiane Reinhart in Grettstadt im Landkreis Schweinfort offiziell die Saison. 
Foto: Daniel Karmann, dpa | Spargel aus Franken ist noch teuer: Am Montag eröffneten Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (rechts) und die Fränkische Spargelkönigin Christiane Reinhart in Grettstadt im Landkreis Schweinfort offiziell die ...
Claudia Kneifel
 |  aktualisiert: 11.02.2024 08:17 Uhr

Gestochen wird auf den Feldern schon seit zwei Wochen, am Montag hat Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber die Spargel-Saison 2021 in Grettstadt im Landkreis Schweinfurt auch offiziell eröffnet. Doch wer fränkischen Spargel essen möchte, muss im Moment noch relativ tief in die Tasche greifen. Auf dem grünen Markt in Würzburg kostet ein Kilo weißer Spargel in Premium-Qualität derzeit knapp 18 Euro. "Es ist zu bald und zu kalt", sagt eine Marktfrau.

Zu Beginn der Saison sei Spargel "immer etwas teurer", sagt Georg Kuhn, Seniorchef des Spargelhofs Kuhn in Allersheim (Lkr. Würzburg). In seinem Hofladen und an seinen Verkaufständen in und um  Würzburg kostet ein Kilo 1a-Spargel im Moment 15,50 Euro.

Wenig Spargel, viel Aufwand

Ganz schön teuer? Der Spargel habe es aufgrund des nasskalten Wetters, teils sogar mit Schnee, bislang noch schwer, sagt Kuhn: "Die kalte Witterung bedeutet mehr Arbeit für uns. Es wächst derzeit noch wenig Spargel, der Aufwand ist extrem hoch." Damit die Stangen bei den niedrigen Temperaturen überhaupt wachsen, seien Mehrfachabdeckungen mit Vlies und Folie nötig. Erst wenn die Temperaturen steigen und die Sonne länger scheine, sei unterfrankenweit mit einem steigenden Angebot zu rechnen.

"Nach und nach sollten in den kommenden Wochen die Mengen zulegen, das drückt dann auch kräftig den Preis", sagt Jochen Neubert vom Spargel- und Beerenhof Neubert in Kaltensondheim (Lkr. Kitzingen). Bei ihm kostet ein Kilo Spargel 1a ab Hof und an den Verkaufsständen derzeit 13,40 Euro: "Wir sind mit den Preisen schon diese Woche etwas nach unten gegangen." 

Bis zu 18 Euro fürs Kilo: Warum ist fränkischer Spargel noch so teuer?

Nicht nur das nasskalte Wetter, auch die Corona-Auflagen machen den Spargelbauern  zu schaffen. Durch die Corona-Pandemie sind beim Spargelstechen strenge Hygieneauflagen einzuhalten, auch in dieser Saison eine logistische Herausforderung für alle Betriebe: "Wir sind in diesem Jahr besser vorbereitet und routinierter als im letzten Jahr, aber der bürokratische Aufwand ist extrem hoch", sagt Kuhn. Das schlage sich im Preis nieder. "Im Vergleich zum Vorjahr ist unser Spargel 50 bis 60 Cent pro Kilo teurer."

 "Wir sind sehr früh in die Saison gestartet", sagt Miriam Adel, Vorsitzende des Spargel-Erzeugerverbands Franken, deshalb sei das Angebot noch gering. "Aber sobald es wärmer wird, steigt das Angebot und der Preis wird fallen." In der Saison 2020 lag der Durchschnittspreis für ein Kilo fränkischer Spargel bei 10,50 Euro, im Jahr 2019 waren es 9,50 Euro. Beim Discounter gab es deutschen Spargel im vergangenen Jahr zeitweise für 7 Euro pro Kilo.

Handarbeit kostet

Man dürfe nicht vergessen, dass Spargelstechen absolute Handarbeit sei, sagt Christine Müller, Fachberaterin am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Kitzingen: "Jede Stange wird einzeln aus dem Boden geholt, das hat seinen Preis." Die Verbraucher können dafür zwischen  mehreren Handelsklassen wählen: So sind bei Klasse 2 die Stangen weniger gerade gewachsen, die Köpfe weniger fest geschlossen. Dafür sei hier der Preis niedriger, sagt Müller: "Am Spargelstand ist sicher für jeden Geldbeutel etwas dabei."

Spargelwissen

Rund 1,2 Kilogramm Spargel hat in Deutschland jeder Verbraucher im Jahr 2020 im Durchschnitt verzehrt - vorzugsweise weißen Spargel. Dafür zahlte er einen durchschnittlichen Kilopreis von 8,82 Euro. Immerhin: gut 83,5 Prozent des in Deutschland gekauften Spargels wurde auch in Deutschland angebaut.
Und das Gemüse ist zunehmend beliebt: Wurden 2010 insgesamt 89 800 Tonnen Spargel in Deutschland geerntet, waren es im Rekordjahr 2018 ganze 133 000 Tonnen und im Corona-Jahr 2020 immerhin 107 000 Tonnen. Niedersachsen ist dabei der absolute Spitzenreiter: Allein von dort kamen im vergangenen Jahr fast 27 000 Tonnen der geernteten Stangen. Brandenburg und Nordrhein-Westfalen folgen mit je rund 19 000 Tonnen, Bayern kommt auf etwa 15 500 Tonnen.
Insgesamt beträgt in Deutschland die Anbaufläche rund 22 000 Hektar , davon sind 3990 Hektar in Bayern. Franken kommt auf 881 Hektar. 
Quelle: Statistisches Bundesamt
 
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  • Clager18251002
    Ich freue mich darüber, dass der Preis für die Anbauer nicht sofort wieder im Keller ist. Der Preiskampf war in früheren Jahren enorm, v.a. wenn das Angebot zu Beginn der Saison sehr hoch ist. Die Saison hat sich deutlich verlängert aufgrund der Verfrühung. Was ökologisch sinnvoller ist, also Import oder Verfrühung, dazu gibt es viele Aussagen aber ich kenne keine Rechnung dazu.

    Die Mehrkosten durch Corona sind deutlich höher, im Schnitt waren es aufgrund der Auflagen zu Unterbringung und Einreise 2020 800€/ SaisonAK, der Mindestlohn, der auch für SaisonAK gilt, ist gestiegen. Und dann ist es eben mal nicht so warm und das Angebot dadurch geringer. Der Mehraufwand durch Folien und Vliesabdeckung ist gegeben, wird aber im Artikel als Ursache für den Marktpreis überproportional betont.
    Wer direkt ab Hof kauft, hat oft die Wahl von 1a bis Bruchspargel und das Geld geht direkt an den Erzeuger.
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  • bauri
    Warum bauen Sie als offensichtlicher Erzeuger den Spargel nicht gleich im beheizten Glashaus an, dann können Sie schon im Januar ernten und für´s Kilo noch mal 30 % mehr verlangen, da Sie ja erhöhten Aufwand haben. Vielleicht auch ein Anreiz für alle anderen Anbauer von Gemüse?
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  • mppthi
    Frage an die besserwisser wird der spargel vom supermarkt umweltfreundlicher angebaut?
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  • ra.kellermann@gmx.de
    überteuert und völlig überbewertet, mir schmeckt Blumenkohl genauso gut, wenn nicht besser...
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  • Albatros
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • poetry2000@web.de
    Sorry dann eben nicht. Ich hätte jetzt gedacht, dass die Arbeiter besser bezahlt werden oder besser versorgt (Einzelunterkünfte etc.) aber ich zahl doch nicht für mehr Plastik auf den Feldern und den Verwaltungsaufwand der Bauern. Dann eben keinen Spargel. Ist auch ok.
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  • bauri
    Deutscher Spargel - bald nur noch Luxusgemüse für wirklich Reiche! 18 Euro für 1 kg aktuell auf dem Markt - dafür kaufe ich mir doch lieber beim Discounter das Kilo Spargel für 7,80 Euro. Auch wenn er aus Griechenland kommt. Der Aufwand, der für den frühzeitigen Genuss deutschen Spargels betrieben wird, ist ökologisch weitaus sinnloser als der Transport aus Griechenland. Folien, soweit das Auge reicht (übrigens halten diese auch nicht ewig), "Fußbodenheizung" für die ganz Eiligen und schlecht bezahlte "Spargelstecher. Immer weniger Spargelanbauer werden immer schneller zu Millionären. Zum Nachrechnen: 1 Spargelstecher "erntet" pro Stunde ca. 10 kg Spargel ...
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  • anton.mueller
    Sieht immer reichlich albern aus, wenn Politiker Werkzeuge der arbeitenden Bevölkerung in die Hand nehmen und so tun also ob...

    Ich bevorzuge den grünen Spargel. Grüner Spargel ist wegen des geringeren Anbau- und Ernte-Aufwands in der Regel günstiger, er hat ein kräftiges Aroma und wesentlich mehr wertvolle Inhaltsstoffe. Der Einsatz von Folien ist allerdings abartig hoch. Laut NABU werden je Hektar im Schnitt sieben laufende Kilometer Folie verwendet. Vielleicht dann doch lieber warten, bis die Wetterbedingungen für die Spargelernte geeignet sind...
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  • Reiner.Kortmann@t-online.de
    Es gab eine Zeit, da war Saison für Spargel im Mai und auf den Feldern flatterten nicht quadratmeterweise Folien im Wind...
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  • Souldream
    @kortmann_nes
    Genauso schaut es aus und nicht anders. Diese Lügenmärchen der Landwirte gehen mir schon längst auf dem Wecker.
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  • haba2908
    Der Spargel sollte gestochen und gegessen werden, wenn er natürlich wächst. Dann braucht es den ganzen unsinnigen Aufwand davor nicht.....
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  • mppthi
    man sollte auch DEMOS hinterfragen(nutzlos) ohne FFP2 maske
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  • fuereinefreiemeinung
    Warum fährt die Frau Landwirtschaftsministerin zu einem PR-Termin nutzlos durch die Gegend?

    Und dazu noch ohne FFP2-Maske mit einem zweifelhaft geringen Abstand?

    Ich dachte bisher immer, dass auf "nicht notwendige Reisen" verzichtet werden solle. Die Notwendigkeit eines solchen Fototermins muss mir mal jemand erklären.

    Gleiches Recht für alle. Aber manchmal sind manche eben ein bisschen gleicher als andere.
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  • Lebenhan1965
    @ füreinefreiemeinung

    Und wieviele sogenannten "Querdenker" sind sinnlos quer durch die Republik nach Stuttgart oder Leipzig gefahren und ohne Abstand und Maske zu zig tausenden durch die Stadt gezogen und haben nur unsinnig von einer Diktatur gefaselt.

    Notwendig war das definitiv auch nicht.

    Aber manche sind eben blöder als andere und kapieren nicht was sie tun.
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  • Ironic
    Repräsentation gehört schon auch zu den Aufgaben der Politiker. Wie öft waren vor Corona Politiker mit Schoppen- oder Sektglas bei irgendwelchen Einweihungen, Firmenjubiläen... in der Zeitung zu sehen.
    Der Stich mit Abstand und Maske geht hier völlig ins Leere. Auf dem Bild ist der Abstand gewahrt - und außerdem befinden sich die beiden Damen im Freien. Da haben wir schon ganz andere Bilder gesehen. Zum Beispiel ca. 9 Leute (incl. Landrat und Bundestagsabgeordneter im Raum hinter der gerade geimpften Oma)
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  • Blum66
    Gert-raud. Richtig. Die Gefahr der Ansteckung findet im Inneren statt. Im Freien und ohne Maske wurde doch gerade durch die Aerosol Wischenschaftler bestätigt das es nicht so ist. Sonst hätten wir ja nach jeden extrem sonnigen Wochenende allein in Würzburg tausende Infizierte gehabt. Also hört auch Mal auf diese Wissenschaftler. Ihr Maßnahmen Befürworter.
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  • rasputin32
    Die Franken sollten doch froh sein, wenn es Bayrische Staatslenker zu uns zieht.
    Irgendwas (€) bleibt mittelfristig immer hängen.
    Und "nicht notwendige Reisen", die noch viel mehr Steuergeld kosten, macht unser Außenminister, wenn er im Januar innerhalb 10 Tagen 3 x fliegt, Türkei, Jordanien, Ägypten.
    Noch besser unser EU-Präsident und als "Sofagate-Skandel-Initiator" entlarvte Charles Michel, der in den letzten Monaten Ruanda, Libyen, Tunesien, Kenia, Georgien, Moldawien besucht hat.
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