Auch wenn der April gerade noch macht, was er will, ist zumindest die Bayerische Spargelsaison nun ganz offiziell eröffnet. Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und die Fränkische Spargelkönigin Christiane Reinhart stachen zum Auftakt einige Stangen Spargel in Untereuerheim. Ein wichtiger Termin für die Landwirtschaftsministerin, um den "Spargel in aller Munde zu bringen", schließlich warten viele Feinschmecker schon ungeduldig auf das "beliebteste Frühlingsgemüse" hierzulande. Etwa 1,3 Kilogramm jährlich verspeist jeder Deutscher durchschnittlich von dem gesunden Qualitätsgemüse, wie Kaniber bei der Eröffnung auf dem Spargelfeld der Familie Reinhart feststellte.
Die mittlerweile 10. Bayerische Spargelsaisoneröffnung hatte diesmal ein anderes Format: Statt großem Fest wurde der Termin coronakonform klein gehalten. Trotzdem "wurde das Beste daraus gemacht" betonte Kaniber, um die wichtige Unterstützung für das Frühlingsgemüse und deren Anbauer zu signalisieren. Wie die Landwirtschaftsministerin erläuterte, sind zum Spargelsaisonstart diesmal im Gegensatz zum letzten Jahr – Stichwort Erntehelfer – alle "gut gewappnet". So wurde ein Informations- und Maßnahmenpaket mit ausgetüftelten Hygiene- und Sicherheitskonzepten geschnürt, das dafür sorgen soll, dass alle Beteiligten gut durch die Pandemie kommen.
Das typische Saisongemüse wird in Bayern auf knapp 4000 Hektar angebaut, rund 60 Prozent der bayerischen Spargelbetriebe liegen in Franken; dort wird in den vielen Hofläden die regionale Devise "Frisch vom Feld auf den Tisch" praktiziert, gerne auch mit telefonischer Bestellung als "Click und Collect", wie die Fränkische Spargelkönigin Christiane Reinhart warb.
Seit einem Jahr ist sie im Amt. Die meisten ihrer Termine sind ausgefallen und so hat sie neue Wege beschritten und bewirbt nun den Spargel mit verschiedenen Accounts in den Sozialen Medien, informiert und gibt Rezepttipps. Trotzdem hofft sie natürlich, dass sie ihrer königlichen Rolle als Spargelbotschafterin vielleicht doch noch bei Präsenzterminen gerecht werden kann, sie bleibt "gespannt, was noch so kommt".
Eines kommt noch hinzu. Die Staatsregierung redet uns vehement ein, nicht absolut notwendige Kontakte zu reduzieren. Und dann reist eine Ministerin mal so zum Spaß quer durch Bayern, um Spargel zu stechen (das und nichts Anderes ist es halt in der heutigen Zeit).
Zählen wir doch mal zusammen: Ministerin, Spargelprinzessin, Fotografin MP, Fotograf Ministerium (kann man auf der HP des Ministeriums der Pressemitteilung entnehmen, dass die einen eigenen Fotograf dabei hatte). Ich gehe mal davon aus, dass da sicherlich ein Fahrer dabei war und wenn eine Ministerin kommt, dann wird da sicherlich auch noch eine Polizeistreife dort stehen. Sind wir schon bei 5 Personen, wer bietet mehr?
MUSS DAS SEIN?