Verspätungen hier, Streiks dort: Bahnfahrer hatten zuletzt nicht allzu viel Spaß. Für den Zugverkehr in Mainfranken indes kündigt der Freistaat Verbesserungen an. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regional- und S-Bahn-Verkehr im Auftrag des Verkehrsministeriums plant, finanziert und kontrolliert, hat jetzt den Betrieb einiger Strecken im sogenannten E-Netz Mainfranken für die Zeit von Dezember 2021 bis Dezember 2027 neu ausgeschrieben. Bislang fahren dort Züge der DB Regio AG.
Würzburg-Nürnberg
Auf der Strecke Würzburg-Nürnberg sollen die Sitzplatz-Kapazitäten in den Zügen ausgeweitet werden. So werden in einem Großteil der Wagen fünf Sitzplätze statt bisher vier in einer Reihe (getrennt durch den Gang) gefordert. Eine Idee, die der Fahrgastverband Pro Bahn kritisiert. Die Erfahrung anderer Strecken zeige, dass der mittlere Platz auf einer Gangseite häufig leer bleibe. "Die Pendler stehen lieber, als sich einquetschen zu lassen", sagt Pro-Bahn-Vize Lukas Iffländer. Mehr Komfort schaffe die Bahn so nicht, da werde am falschen Ende gespart. Stattdessen fordert er den Einsatz von Doppelstockzügen wie auf der Strecke Würzburg-Frankfurt oder längere Züge.
Würzburg-Lauda
Seit dem 9. Dezember dieses Jahres bedienen moderne Elektrozüge alle Bahnhöfe entlang der Strecke Würzburg- Lauda (Main-Tauber-Kreis) montags bis freitags im Ein-Stunden-Takt. Ab Dezember 2021 soll dieser Takt dann auch am Wochenende gelten.2023 soll laut BEG in Würzburg ein neuer Haltepunkt "Heidingsfeld West" eröffnet werden.Dieser bietet Pendlern einen günstigen Übergang direkt ins Würzburger Straßenbahnnetz.
Würzburg-Marktbreit
Der Halb-Stunden-Takt auf der Strecke Würzburg-Marktbreit (Lkr. Kitzingen) soll werktags in den Nachmittag hinein erweitert werden. Ende 2021 wird laut BEG der Haltepunkt "Heidingsfeld-Ost" in Betrieb genommen beziehungsweise reaktiviert. Finanziert werden die neuen Haltepunkte vom Freistaat Bayern und der DB Station&Service AG. Die Stadt Würzburg sei für die Gestaltung des Umfelds zuständig, so die BEG.
Würzburg-Bamberg
Auch für die Strecke Würzburg-Bamberg schreibt die BEG einen "durchgehend täglichen Stundentakt" aus. Heute gibt es diesen nur werkstags sowie am Wochenende zwischen Würzburg und Schweinfurt sowie zwischen Bamberg und Haßfurt (Lkr. Haßberge).
Würzburg-Gemünden-Jossa-Schlüchtern
Zwischen Würzburg und Jossa (Main-Kinzig-Kreis) verkehrt die Regionalbahn stündlich. Ab Jossa geht es zweistündlich weiter bis Schlüchtern (Main-Kinzig-Kreis), allerdings existiert an Werktagen eine vierstündige Lücke am frühen Nachmittag. Außerdem fährt nach 20 Uhr kein Zug mehr. Ab Dezember 2021 besteht dann ein täglicher lückenloser Zwei-Stunden-Grundtakt zwischen Jossa und Schlüchtern, auch nach 20 Uhr. Für Ausflügler sind am Wochenende zusätzliche Früh-Verbindungen geplant.
Barrierefreie Hauptbahnhöfe
Der Schweinfurter Hauptbahnhof soll nach Angaben der BEG bis Ende dieses Jahres barrierefrei umgebaut sein. Am Hauptbahnhof Würzburg sind die ersten vier Bahnsteige seit diesem Frühjahr barrierefrei erreichbar, bis Juli 2019 soll das auch für die anderen Gleise gelten.
Die "Fachleute" der BEG, die sowas entscheiden, nutzen sicher einen Dienstwagen.
Juhu, alle 2h nach Schlüchtern! ernsthaft?
Vielleicht hat die mainpost nur über Auszüge berichtet. Aber diese marginalien lassen leider keine Entlastung vom Pkw und keine echte Stärkung des öpnv erwarten.