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Würzburg/München
Bayerns Bischöfe sind gegen Ausgangssperre an Heiligabend
Während die Staatsregierung auch über Weihnachten die Corona-Regeln nur leicht lockern will, hofft man in der katholischen Kirche auf eine Ausnahme. Zumindest am 24. Dezember.
Gottesdienste werden in Corona-Zeiten nur mit Abstand gefeiert.
Foto: Daniel Peter | Gottesdienste werden in Corona-Zeiten nur mit Abstand gefeiert.
Benjamin Stahl
 |  aktualisiert: 08.02.2024 16:57 Uhr

Die katholischen Bischöfe in Bayern haben nur wenig Verständnis für die Entscheidung der Staatsregierung, dass die Ausgangssperre zwischen 21 und 5 Uhr auch an Heiligabend gelten soll. Die Vorgabe würde vor allem die Christmetten treffen, die in den meisten Pfarreien normalerweise erst am späten Abend beginnen – in der Regel erst nach 22 Uhr. Die Bischöfe, darunter der Würzburger Oberhirte Franz Jung, bitten die Staatsregierung nun in einer gemeinsamen Stellungnahme vom Dienstag "dringend darum, dass diese schmerzhafte Entscheidung der Ausgangssperre an Heiligabend eine einzige Ausnahme erfahren kann".

"So viele Gottesdienste wie möglich" sollen stattfinden

In den Pfarreien seien schließlich Konzepte entwickelt worden, die es "im Rahmen des beschränkten Platzangebotes vielen Gläubigen ermöglichen, eine weihnachtliche Liturgie an Heiligabend mitzufeiern". Zu den Maßnahmen zählten auch persönliche Platzkarten. Die Vorbereitungen seien weitgehend abgeschlossen, hieß es. Außerdem habe man "das Gottesdienstangebot über den ganzen Nachmittag und Abend erheblich erweitert und somit entzerrt". Im Gegensatz zu einer "Verdichtung in der Zeit vor 19.30 Uhr" würde eine Verteilung der Gottesdiensttermine "das Infektionsrisiko nach Auffassung der Bischöfe mindern".

Man sei sich dem "Ernst der Lage voll bewusst", heißt es in der Stellungnahme der Bischöfe weiter, und wolle alles daransetzen, "dass von den Weihnachtsgottesdiensten kein erhöhtes Infektionsrisiko ausgehen darf". Gleichzeitig wolle man, "dass am Heiligen Abend so viele Gottesdienste wie möglich gefeiert werden sollen".

Die Kritik der Bischöfe kommt durchaus überraschend. Noch am Montag hatte der Würzburger Generalvikar Jürgen Vorndran gegenüber der Redaktion erklärt: "Wir nehmen als Bistum Würzburg unsere Verantwortung in Corona-Zeiten wahr und halten uns sehr genau an die staatlichen Vorgaben." Und weiter: "Alle Christmetten im Bistum werden an Heiligabend zeitlich vorverlegt, dass die Gläubigen spätestens um 21 Uhr zuhause sein können."

Evangelische Landeskirche sagt späte Christmetten ab

Unterdessen sprach auch der evangelische Landeskirchenrat mit Blick auf die Ausgangssperren an Heiligabend von einem "schmerzlichen Eingriff", sagte aber dennoch alle zu später Stunde geplanten Christmetten und Vespern ab. Man sehe dies als Teil einer großen Kraftanstrengung, um auf die Pandemie entsprechend zu reagieren. Gleichzeitig betonte der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, dass "mit einem guten und erprobten Hygiene- und Schutzkonzept" das Feiern von Gottesdiensten "zu verantworten" sei.

Beide Kirchen betonten die Bedeutung von Weihnachten gerade in Corona-Zeiten. "Der große gemeinsame Wille zur Eindämmung des Virus ist in diesem Jahr Teil des Weihnachtsfestes und seiner Botschaft", so Bedford-Strohm. Die katholischen Bischöfe in Bayern betonten: "Der Besuch der Christmette trägt mit der religiösen Stärkung erheblich zur seelischen Gesundheit und Stabilisierung der Menschen in dieser Krisenzeit bei."

 
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  • F. Z.
    Die Symbolpolitik des bayerischen Ministerpräsidenten hat die (katholischen) Gottesdienste lange genug protegiert.

    Die Bischöfe sollten aufpassen, dass das Sprichwort:
    “ Wenn man dem Teufel den kleinen Finger gibt, nimmt er die ganze Hand.“

    nicht plötzlich auf sie zutrifft.
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  • k. e.
    denen werden die Ministranten fehlen, hinter die sie sich stellen können. Einfach krank diese Herren ...
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  • G. S.
    Hallo Bischöfe, gehts noch???
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  • T. V.
    Einer Coronaansteckung ist es egal um eine Weihnachtsmette mittags oder abends stattfindet! Wer kommt denn auf solche Schwachsinnsregeln!
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  • C. B.
    Die Bischhöfe sollten lieber an all die Alten und Gesundheitlich Gefährdeten denken!!! und deshalb lieber die Maßnahmen befürworten anstatt sich aufzuspielen den, 1. kann man im stillen auch zu Gott beten und an ihn denken; 2. sind es meist eh ältere die noch in die Kirche gehen die geschützt werden müssen...
    Und wenn man die anderen dinge sich noch anschaut wie viel Kirchensteuern kassiert aber kaum etwas an die Betroffenen gezahlt wird die Missbraucht wurden von ihren Leuten aber naja das ist ein anderes Thema
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  • G. W.
    Wer als Bischof der römischen Kirche
    dem Freistaat Bayern die Treue schwört,
    und verspricht, die verfassungsmäßig gebildete Regierung zu achten,
    der sollte gründlich nachdenken,
    bevor er rummotzt, weil's halt
    dieses Jahr, auch und sogar am Heiligabend ab 21 Uhr eine Ausgangssperre gibt.

    Wegen einer Virus - Pandemie.

    Corona.

    Sicher auch schon davon gehört.

    Kann tödlich enden.
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  • K. F.
    ach alfisti, keine Ahnung aber dampfblaudern!
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  • D. K.
    Some are more equal than others.
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  • K. F.
    ich habe keine Probleme mit den früheren "Mettenzeiten". Sind diese Zeiten doch wohl von Altersher aus den Klöstern
    übernommen worden, die "wachend und betend" dem Fest der Geburt Christi gefeiert haben.
    Bin sogar einerseits froh, dass dies alles früher stattfindet. Als Organist bin ich normaler Weise am Hl. Abend von 14.30
    bis 23.30 unterwegs, da ja überall die Zeiten in den Ortschaften auch zwecks Priestermangel anders gefeiert werden
    müssen. Heuer bin ich halt von 15 bis 21 00 Uhr im Einsatz. Hab dann wenigstens noch etwas vom Abend. Und: ich denke
    so manch Älteren über 70 macht es auch nichts aus, wenn in ihrer Gemeinde um 17 18 oder 19 Uhr die Metten stattfinden. Können sich dann ja noch mit einem Haushalt dannach zusammensetzen. Da halte ich das Gemosere unserer
    Bischöfe für etwas überzogen. Man kann ja in den "Domen" auch von 17 - 20 Uhr 3 Metten anbieten, es müssen ja nicht
    immer 8 oder nochmehr Zelebranten am gleichn Ort stehn.
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  • G. M.
    Dieser Kommentar trägt nicht zur Diskussion bei und wurde daher gesperrt.
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  • K. F.
    mir sind in diesem Jahr sogar die früheren Mettenzeiten recht! Habe als Organist sonst von
    15.00 - 24.00 an 4 Gemeinden durch die Gegend fahren müssen, bei Regen, Schnee.... DiesesJahr hab ich 16, 17.30 u. 19.30 Mette und kann dann gemütlich meine Füße hochlegen. In meinen Augen wird da wieder wegen unnötigen Zeitverständnis gejammert.
    Wissen wir eigentlich genau wann Jesus geboren wurde? Ob um 17 , 19, 22 Uhr? Im Advent
    haben wir ja unsere Rorategottesdienste auch am frühen Morgen zwischen 5 und 7 Uhr, da
    jammert auch niemand, dass diese zu früh oder zu späht sind. Versteh auf dieser Seite die
    Proteste der Bischöfe nicht. Denke, so manch älterer geht lieber früher "in sei Kirch" wie
    erst nach 21.00 Uhr
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  • J. G.
    Dürfte kein Problem sein, die Mette früher zu machen. Ist bei uns schon geschehen. Da stehen die Leute halt früher zusammen. Ansonsten reine Machtdemonstration vom Söder, Motto: Ich halte die Bürger klein! Aber dem sei auch gesagt: Man muss ja künftig nicht mehr christlich wählen.
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  • A. B.
    Wie ich sehe bleibt ihnen der Zeitansatz einer Christmette verborgen. Es nicht eben um mehr als sie was so vor sich hindenken. "Weihnachten ist, wo wir uns und Gott begegnen..." auch so ein allgemein dahin gesagter Satz mit dem man - nur scheinbar - alles begründen kann. Weihnachtliche Liturgie ist wahrlich mehr!
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  • A. B.
    Glauben sie wirklich, dass das Entscheidende für eine Christmette im Geld liegt? Ich denke da geht es wirklich um etwas anderes.
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  • E. H.
    das Thema für den Samstagsbrief der Main-Post an den Bischof ist somit schon gesetzt!
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  • U. A.
    Wie immer:

    Alle Menschen sind gleich.

    Aber (katholische) Kirche gehört zum Himmelreich.
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  • E. V.
    Wo Zwei oder Drei in meinem Namen versammelt sind, da ist das Virus mitten unter Ihnen.
    Haben die Kirchen nicht erst kürzlich wegen den verminderten Kirchensteuereinnahmen gejammert? Und nun locken sie die Gläubigen trotzdem noch in die Kirchen, aus Prinzip.
    An Ostern (was das heiligere Kirchenfest ist) waren doch auch die Kirchen zu, warum jetzt nicht, Herr Söder???
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Das Beste wäre, die Kirchen komplett zu schließen.
    Das sich dort singende Menschenmassen treffen, passt einfach nicht in die Zeit.
    Ist natürlich verfassungsrechtlich kaum möglich.
    Wer noch ein Gewissen hat, geht aber ohnehin nicht hin.
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  • W. W.
    Bevor Sie einen Schmarrn schreiben sollten Sie sich mal in eine Kirche begeben. Seid es wieder Gottesdienste gibt ist die Teilnehmerzahl begrenzt, es wird die ganze Zeit Maske getragen, Abstand gehalten und jetzt bei Verschärfung nicht mal gesungen, das wird grundsätzlich überwacht! Also erst Mal überlegen bevor man hetzt!
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  • D. K.
    Menschen brauchen erst einmal einfache verständliche Regeln.
    Wenn Das dann funktioniert kann man Ausnahmen genehmigen.
    Viele Gastronomen, Einzelhändler und Dienstleister müssen obwohl sie sehr große Anstrengungen unternommen haben trotzdem schließen. Die sind in vielen Fällen in ihrer Existenz bedroht.

    Möglicherweise ist auch die Kirche in ihrer Existenz bedroht, jedoch hat dies völlig andere Gründe.
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