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Würzburg
Bayern überprüft Parkgebühren: Kostet das Anwohnerparken in Würzburg bald 360 Euro?
Parken in Bayern ist zu billig, meint die Deutsche Umwelthilfe. Jetzt erarbeitet Bayern einen Vorschlag, wie teuer Anwohnerparken zukünftig sein darf. Was das für Würzburg bedeutet.
In der Würzburger Rückertstraße stehen Anwohnern ausreichend Parkplätze zur Verfügung.
Foto: Thomas Obermeier | In der Würzburger Rückertstraße stehen Anwohnern ausreichend Parkplätze zur Verfügung.
Désirée Schneider
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:09 Uhr

30,70 Euro - so viel dürfen Kommunen in Bayern bislang maximal pro Jahr für das Anwohnerparken verlangen. Viel zu wenig, meint die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und kritisierte die Staatsregierung für zu geringe Parkgebühren im Freistaat.  Mindestens 360 Euro pro Jahr sollen Anwohnerparkausweise nach Ansicht der DUH zukünftig kosten und damit deutlich mehr als bisher erlaubt.

Seit einer Gesetzesänderung vor zwei Jahren dürfen die Länder selbst über ihre Gebührensätze entscheiden. Während etwa in Baden Württemberg viele Kommunen ihre Gebühren für das Anwohnerparken bereits deutlich erhöht haben, hielt Bayern bislang an der seit 1993 geltenden Deckelung auf 10,20 Euro bis maximal 30,70 Euro pro Jahr fest. Jetzt aber will die bayerische Landesregierung einen Vorschlag vorlegen, wieviel Anwohnerparken im Freistaat zukünftig kosten darf.

Stadt Würzburg will Individualverkehr in der Innenstadt reduzieren

Eine längst überfällige Entscheidung, sagt Würzburgs Klimabürgermeister Martin Heilig (Bündnis 90/Die Grünen). "Hier wird letzten Endes Parken subventioniert", sagt er über die bayerische Gebühren-Deckelung. "Es ist doch klar, dass es in einer Ära der Klimaerhitzung nicht mehr zeitgemäß ist, dass wir aus städtischem Haushalt das Parken auf wertvollen öffentlichen Flächen subventionieren", so Heilig.

Knapp 7.500 Bewohnerparkausweise gibt die Stadt Würzburg jährlich aus. Betroffene zahlen dafür zwischen 10,50 Euro für drei Monate und 61 Euro für zwei Jahre. "Die Gebühren-Obergrenze wird von der Stadt Würzburg seit Jahren ausgeschöpft", sagt Christian Weiß, Pressesprecher der Stadt Würzburg. In anderen größeren Städten in Unterfranken liegen die Gebühren ähnlich hoch. So verlangen etwa Bamberg, Schweinfurt und Bayreuth je 30,70 Euro, Aschaffenburg 30 Euro pro Jahr für das Anwohnerparken.

Doch gerade in Würzburg, wo man aufgrund der Kessellage zunehmend mit Hitzeperioden zu kämpfen habe, sei man auf Begrünung und Aufenthaltsflächen im Freien angewiesen, die in Bereichen entstehen könnten, die aktuell durch Oberflächenparkplätze belegt seien, meint Martin Heilig. Deshalb sei unter anderem ein Ziel des Klimaschutzkonzeptes der Stadt Würzburg, den motorisierten Individualverkehr in der Innenstadt zu reduzieren.

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Eine Erhöhung der Gebühren für Anwohnerparkausweise könnte dabei helfen und gerade Menschen mit Zweitautos oder Studierende, deren Autos zum Teil über Wochen auf Anwohnerparkflächen abgestellt würden, dazu anregen, über die Notwendigkeit des zweiten Autos nachzudenken oder das Fahrzeug außerhalb der Stadt abzustellen, hofft Heilig. Dadurch könnte in der Innenstadt wiederum mehr Platz geschaffen werden für Menschen, die wirklich auf einen Parkplatz angewiesen sind, wie etwa Pendelnde aus Gebieten mit unzureichender ÖPNV-Anbindung.

Teureres Anwohnerparken gerade für Geringverdienende eine Herausforderung

"Es muss einen Anreiz geben, das Auto abzuschaffen, wo es nur geht", so der Klimabürgermeister, "und es muss ein fairer Preis dafür verlangt werden, wenn man es auf öffentlichem Platz abstellt". Es könne nicht sein, dass ein privater Parkplatz in der Würzburger Altstadt im Monat rund 80 Euro koste, ein Anwohnerparkausweis für zwei Jahre aber schon für 61 Euro zu haben sei, meint Heilig. "Das ist letztlich nicht fair und auch nicht mehr zeitgemäß." Die Einnahmen der Gebührenerhöhung könnte man dann unter anderem für den Bau von Quartiersgaragen sowie den Ausbau des Car-Sharing-Angebots und des ÖPNV nutzen, so der Klimabürgermeister.

Dass teurere Anwohnerparkausweise gerade vor dem Hintergrund der aktuell allgemein steigenden Preise bei Betroffenen auf wenig Begeisterung stoßen dürften, dafür habe Heilig zwar Verständnis, dennoch sei er überzeugt, "dass mittelfristig kein Weg daran vorbeiführt, dass wir lieber Dinge wie den ÖPNV subventionieren und stärken und dafür dem eigenen Auto einen fairen Preis zuordnen." Gerade bei Geringverdienenden und Menschen, die auf Sozialhilfe angewiesen sind, müsse man jedoch über Maßnahmen nachdenken, die erhöhten Gebühren abzufangen, gerade wenn diese beruflich auf ihr Auto angewiesen seien, sagt Heilig. Eine mögliche Gebührenerhöhung müsse man mit Fingerspitzengefühl angehen und die Kosten beispielsweise nach und nach anheben, so Heilig.

 
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  • TS1977
    Der Vergleich mit den privaten Parkplätzen passt nicht. Da zahle ich natürlich erheblich mehr, aber das ist dann meiner. Bei den Bewohnerparkplätzen muss man oft sehr lange nach einem Platz suchen und hoffen, dass man etwas findet. Ich nutze mein Auto nicht ständig, weil ich oft mit der Straba fahre. Aber ich muss ab und zu einkaufen, den Sohn zum Training oder selbst mal zur Familie aufs Land fahren oder mal in den Urlaub. Daher behalte ich mein Auto und möchte in meinem Viertel parken. Vor der Tür wie auf dem Land ist das sowieso nicht, sondern mit ordentlichem Weg. Wenn es teurer wird, möchte ich, dass Fremdparker ohne Ausweis konsequent verwarnt werden, damit nur wir Anwohner dort parken können, wo wir dürfen.
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  • Mainheini
    Die "Deutsche Umwelthilfe" mit ihrem Guru J.Resch fungiert wieder mal unter dem Deckmäntelchen Umwelt als Abmahnverein. Und die Autogegner machen wieder eifrig mit. Die Debatte ist unnötig wie der berühmte Kropf.
    Wenn der Anwohnerparkplatz ein fester garantierter Platz wäre, den dann auch nur ich nachts benutzen darf, wäre die Gebühr okay. Bis dato ist es nur eine Abzocke ohne Garantie auf einen Parkplatz.
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  • mainpost@swamp.franken.de
    Die DUH ist auch mir unsympatisch. Aber können Sie sich vorstellen, daß Autler ohne Anwohnerparkausweis deutlich mehr zahlen und auch keine Garantie auf einen freien Platz haben?
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  • asazyma
    Wenn ich nur das Wort "Klimabürgermeister" lese, schwillt mir der Kamm. Mit einem kostenlosen Parkplatz und einem Dienstwagen könnte ich mir es auch leisten, über die Verteuerung der Anwohnerparkplätze zu sinnieren. Wenn man sich immer die Personengruppen rauspickt, die zur Argumentation passen, braucht ja in Würzburg zum Glück niemand mehr ein Auto und alle schaffen das ab. Dass die meisten damit zur Arbeit fahren und ihr Auto irgendwo abstellen müssen, ist solchen Schwätzern natürlich fremd.
    Ich bin so heilfroh, nicht mehr in Würzburg zu leben, das ist wirklich irre, wie hier grüner Mist völlig unbeirrt durchgedrückt werden soll. Die DUH interessiert nur Geld, ganz viel Steuergeld. Deren Forderungen sind meist weltfremd und vor allem menschenfeindlich.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Sie haben noch nicht erklärt wie sie jedem - Anwohner, Dauerparker, Kunden - einen kostenlosen Parkplatz zur Verfügung stellen würden?
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Was hat die CSU Landesregierung geritten, ihr jahrelange Blockehaltung gegen höhere Anwohner Parkgebühren aufzugeben?
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  • aljoscha.labeille@vcd-bayern.de
    Heilig und die Deutsche Umwelthilfe haben Recht: Das Parken muss endlich einen angemessenen Preis bekommen. Gar nicht nur aus Umweltgründen sondern einfach aus aus Gerechtigkeitserwägungen: Wer im öffentlichen Raum parkt, nutzt diesen Platz exlusiv und schließt alle anderen von der Nutzung auch. Dafür muss er zahlen. Ich kann auch nicht einfach mein Gartenhäuschen im öffentlichen Raum abstellen und den Platz für mich beanspruchen. Woher kommt der Anspruch, dass Autos (private Haushaltsgegenstände) nahezu kostenfrei abestellt werden können ? Stadtraum ist wertvoll und hat einen Preis. Da können wir ruhig etwas mehr "Marktwirtschaft wagen" und die krasse Subventionierung des Autos beenden. In anderen Ländern (und auch z.B. in Baden-Württemberg) sind mehrere Hundert Euro im Jahr ganz normal.
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  • holle4es
    Hab ich mir schon vor etlichen Jahren gedacht. Für meinen TG Stellplatz im Frauenland musste ich damals 60 Euro im Monat an meinen Vermieter berappen, die anderen parken für lau bspw. auf der Erthal-Straße. Einen kleinen Schuppen oder Container als Erweiterung meines zu kleinen Kellerabteils hätte ich gerne auch einfach am Straßenrand abgestellt. Zahle schließlich (Kfz-)Steuern, wie alle anderen auch.
    Statt 360 Euro/a wären auch die Hälfte erst mal OK als Anwohnerparkausweis-Gebühr.
    Und ob der Sprit gerade 2 Euro kostet ,ist bei der Diskussion egal, denn wie hoch auch immer der Spritpreis gerade ist, Widerstand gegen Erhöhungen hätte es sowieso gegeben.
    Inwiefern eine DHU an erhöhten Anwohnerparkgebühren verdient, hätte ich gerne mal erklärt bekommen von dem ein oder anderen Kommentator hier.
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  • stadtkind
    @VCD-Mitglied
    Mit Ihrer Argumentation wird es aber dann auch Zeit, dass das Abstellen von Fahrrädern im öffentlichen Raum Parkgebühren kostet.
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  • Bezirksrat Gerhard Müller
    Wir subventionieren klimaschädliche Mobilität im Hitzekessel - das ist nicht zukunftsorientiert - Würzburg sollte langsam den Anschluss an andere Städte hinbekommen - Klimabürgermeister bleib am Ball grinsen
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  • hartmut
    Ganz einfach außerhalb der Stadt parken ….sagt der KlimaClown , der seinen mega spritfressenden und CO2 ausstoßenden Vw Bus mit Sondergenehmigung direkt vors Rathaus ins eigentliche Halteverbot stellt!
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  • Oreus
    Schon, wenn ich das Kürzel "DUH" höre, bekomme ich Pickel!
    Denn wirklich geholfen haben die nie!
    Die haben alles immer nur noch schlimmer gemacht, aufgrund von Gerüchten und Falschaussagen...
    Man sollte diesen Verein endlich mal als politisch extreme Partei einstufen...
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  • familie.diener@gmx.net
    Die Institution " D U H " braucht kein Mensch , kostet nur Geld und wird hoffentlich nicht von uns Bundesbürger gefördert oder bezahlt !
    Und der Bürgermeister H. Heilig redet immer nur davon was verboten gehört , aber noch keine Erleichterungen bis jetzt in die Reihe bekommen und fällt nur durch seine Bilder und Kommentare in der Main Post auf. Man könnte diese Personalkosten sparen und dafür wirklich mehr in die ÖPNV investieren . Da ist außer leeren Versprechungen und Pläne auch noch nichts erfolgt !
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  • klafie
    schön dass ich nicht in wü wohne und nicht oft rein muß. das ganze rumgeeiere mit den parkplätze würde mich sowas von aufregen. sollte man sich lieber das kickersstadion sparen, dann könnte man in wü auch viel günstigere parkplätze finden. alles nur schaumwäscherei
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  • aljoscha.labeille@vcd-bayern.de
    Wenn die Stadt Würzburg ihrer Bevölkerung mit dem Anwohnerparken einen privilegierten Zugriff auf knappe Parkplatzkapazitäten im öffentlichen Raum ermöglicht -gut und richtig so- und die dafür erhobenen Gebühren so absurd niedrig sind, dass nicht einmal ansatzweise der Verwaltungs- und Überwachungsaufwand gedeckt werden kann, dann stimmt was nicht mit den Rahmenbedingungen. Mit dem Erwerb eines Autos ist eben NICHT die automatische Berechtigung verbunden, dieses nach Belieben gratis in den öffentlichen Raum stellen zu dürfen - im Schnitt 23 Stunden pro PKW und Tag. Jede andere Sondernutzung des öffentlichen Raums (z.B. Freiluftgastronomie) ist weitaus teurer. Schon erstaunlich: Menschen bezahlen klaglos für ihren Wohnraum, da fordert niemand "gratis wohnen für alle", für einen Schrebergarten, den Urlaub, einen Restaurantbesuch, für was-auch-immer, aber wenn für die vierrädrigen Mitbürger auch nur der Hauch einer Gebühr erhoben werden soll, gehen sie an die Decke ...
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  • kej0018@aol.com
    @vcd-mitglied

    Von einem Anspruch auf kostenlosen Parkraum kann wohl kaum die Rede sein, in der Innenstadt ist das gros der Flächen bewirtschaftet und die wenigen Anwohnerparkplätze reichen ohnehin nicht aus - ganz davon abgesehen, daß die Stadt mit Sicherheit mehr Ausweise verkauft als sie Anwohnerparkplätze zur Verfügung stellen kann.

    Wenn es einzig darum gehen sollte die Verbrenner-Stinker aus der Stadt zu vergraulen darf ich darauf aufmerksam machen, daß auch abgasfreie E-Autos Parkraum beanspruchen.

    Noch eine Anmerkung: eine Sondernutzung wie z.B. in der Gastronomie dient einem gewerblichen Zweck zur Gewinnerzielung und ist schon von daher anders einzustufen, aber ihrer Logik nach müssten ja dann auch all die anderen die Nutzer öffentlichen Raums zur Kasse gebeten werden, Radfahrer, Rollifahrer und sogar die Fußgänger...
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  • reutjo
    hahaha........

    ich trage mein Autole als "Charivari" am Bauchgurt. Wenn ich es brauche, blase ich es auf, und
    lach mich schlapp. Mei nächstes Modell wird e aufblasbarer Hubschrauber. Mit den land ich dann im Rathausinnenhof und hole die Rückvergütung ab.
    Da klappert sogar "Seppele" mit den Zähnen. Richtig ist...., " da gehört was dagegen ge-
    macht!" Wir schreiten voran.... ! Steht eigentlich noch " die Schreitende" in Kleinnizza ` ?
    Boah..... des war Eine..... gusseiserne..!
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  • mainpost@swamp.franken.de
    Komisch. Als es noch um die Kosten für die Auswärtigen (und Anwohner mit Zweitwohnsitz) ging, klang das irgendwie anders ...
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  • Radler15402510
    Wie meinen sie das ?
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  • mainpost@swamp.franken.de
    Als es darum ging, daß die Talavera nicht mehr kostenlos sein soll und Parkhäuser und -Plätze um 30 % teurer werden sollen, fanden viele Städter das gut. Schließlich müssen die Auswärtigen ja nicht mit dem Auto in die Stadt. Da war es toll, daß endlich was passiert.

    Jetzt, wenn es vorraussichtlich an den eigenen Geldbeutel geht, klingt es plötzlich ganz anders.
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