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Würzburg
Bayern-Präsident Herbert Hainer über Würzburger Multifunktionsarena: "Ein solches Projekt muss realisiert werden"
Der 70-Jährige war zu einer Veranstaltung des Wirtschaftsclub Würzburg geladen. Dabei erklärte er, warum die neue Halle aus seiner Sicht gebaut werden muss.
Eine Visualisierung der geplanten Multifunktionsarena östlich der Grombühlbrücke in Würzburg. Sie ist das Ergebnis eines Gestaltungswettbewerbs, den die Projektgesellschaft ausgeschrieben hatte.
Foto: Brückner & Brückner Architekten | Eine Visualisierung der geplanten Multifunktionsarena östlich der Grombühlbrücke in Würzburg. Sie ist das Ergebnis eines Gestaltungswettbewerbs, den die Projektgesellschaft ausgeschrieben hatte.
Lukas Eisenhut
 |  aktualisiert: 14.04.2025 02:32 Uhr

Die geplante Multifunktionsarena für Würzburg hat einen neuen, prominenten Befürworter. "Ein solches Projekt würde der Stadt unheimlich guttun", sagte Herbert Hainer, Präsident des FC Bayern München, am Mittwochabend bei einer Veranstaltung des Wirtschaftsclub Würzburg (WCW) im Vogel-Convention-Center. "Es gibt nichts, das die Menschen besser zusammenbringt als Sport."

Allein schon aus gesellschaftlicher Sicht sei es richtig, den Sport zu fördern. "Wenn hier in Würzburg, wo es eine derart lange Basketball-Tradition gibt, ein solches Projekt auf der Hand liegt, dann bin ich der festen Überzeugung, dass es realisiert werden muss", betonte der 70-Jährige im Gespräch mit Achim Muth, stellvertretender Chefredakteur der Main-Post.

In München ist dies bereits geschehen. Vergangenen Herbst ist dort der SAP Garden eröffnet worden – eine Mehrzweckhalle, in der der Eishockeyverein EHC Red Bull München sowie die Basketballer des FC Bayern ihre Heimspiele austragen. "Ein neues Projekt kann einer Stadt unheimlich viel geben. Sowohl wirtschaftlichen Nutzen als auch was das Image betrifft", sagte Hainer, der vor seiner Präsidentschaft von 2001 bis 2016 Vorstandsvorsitzender des Sportartikelkonzerns Adidas war.

Bayern-Präsident Herbert Hainer (links, mit dem stellvertretenden Chefredakteur der Main-Post, Achim Muth) hat sich am Mittwoch zur geplanten Multifunktionsarena in Würzburg geäußert.
Foto: Patty Varasano | Bayern-Präsident Herbert Hainer (links, mit dem stellvertretenden Chefredakteur der Main-Post, Achim Muth) hat sich am Mittwoch zur geplanten Multifunktionsarena in Würzburg geäußert.

23 Heimspiele hätten die Bayern-Basketballer bisher in der neuen Arena gespielt. 23 Mal sei sie ausverkauft gewesen – je 11.500 Zuschauende sind gekommen. Zudem gebe es elf Logen, die an große, internationale Firmen vergeben worden seien. "Es ist mittlerweile ein unheimliches Netzwerk an Menschen da", sagte der Bayern-Präsident. Und beim Sport sei die Distanz zwischen Menschen geringer. Ergo kämen auch Wirtschaftsvertreter untereinander viel schneller ins Gespräch.

Dirk Nowitzki laut Herbert Hainer eine sehr gute Identifikationsfigur

Indes sieht Hainer auch eine Chance darin, den gebürtigen Würzburger Dirk Nowitzki in das Projekt einzubinden. Prinzipiell lebe der Sport von Helden, sagte der Bayern-Präsident. Der Ex-NBA-Profi und -Nationalspieler sei ein großer Star in Amerika und in der Basketball-Welt und habe eine sehr große Ausstrahlung. Daher sei Nowitzki sehr gut als Identifikationsfigur geeignet.

Bayern-Präsident Hainer richtete einen Appell an die etwa 200 Anwesenden, unter denen offenbar kein Vertreter der Stadt Würzburg war: "Tun Sie bitte alles in Ihrer Macht Stehende, dieses Projekt hier in Würzburg zu verwirklichen. Es würde der Stadt, ihren Bürgerinnen und Bürgern und den nächsten Generationen so viel geben. Davon bin ich absolut überzeugt." Und er betonte: "Wenn Sie die Halle bauen wollen, dann jetzt, weil sie in fünf Jahren sonst nur noch teurer wird." 

Die Multifunktionsarena in Würzburg ist ein Gemeinschaftsprojekt der Zukunftsstiftung Würzburg und der Stadt Würzburg. Die Tochtergesellschaft der Stiftung, die Arena Würzburg Projektgesellschaft, plant, baut und verpachtet die Halle. Die Projektkosten werden von der Stiftung auf rund 85 Millionen Euro beziffert, die Stadt Würzburg will sich mit rund 34 Millionen beteiligen. Die Verhandlungen für den Kauf des Grundstücks an der Grombühlbrücke sollen kurz vor dem Abschluss stehen, heißt es aus den Reihen der Zukunftsstiftung. 

Wolfgang Heyder hebt Standortvorteil für Würzburg hervor

Wolfgang Heyder, Gesellschafter des Basketball-Bundesligisten FIT/One Würzburg Baskets, hob eine Aussage Hainers noch einmal besonders hervor: nämlich eine zum Anstieg der Zuschauerzahlen beim Basketball. Sehr deutlich sei der Wert der Arena in der Hinsicht, "dass der SAP Garden erst seit Herbst geöffnet ist und sich die Zuschauerzahlen verdreifacht haben. Der ehemalige Dome war mit einem Fassungsvermögen von 6000 Zuschauenden selten ausverkauft, der SAP Garden ist bei 11.500 Zuschauenden immer ausverkauft." Das zeige die Attraktivität und die Reichweite, die Firmen erreichen könnten. "Das ist sicherlich ein großer Standortvorteil für eine Stadt und eine Region."

Der ehemalige Main-Post-Geschäftsführer David Brandstätter, der den WCW berät und koordiniert, war mit dem Besuch Herbert Hainers sehr zufrieden.
Foto: Patty Varasano | Der ehemalige Main-Post-Geschäftsführer David Brandstätter, der den WCW berät und koordiniert, war mit dem Besuch Herbert Hainers sehr zufrieden.

Auch die Veranstalter waren mit dem Abend sehr zufrieden. "Mit Herbert Hainer hatten wir für die Auftaktveranstaltung des Würzburger Wirtschaftsclubs nicht nur einen äußerst kompetenten und unterhaltsamen Gast auf unserer Bühne, sondern auch einen inspirierenden Mutmacher. Seine überzeugende positive Bilanz zum SAP Garden hat sich wie Rückenwind auf unserem Weg zu einer neuen Multifunktionshalle in Würzburg angefühlt", sagte einer der WCW-Initiatoren und Ex-Main-Post-Geschäftsführer David Brandstätter.

 
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  • Michael Kreißig
    Wie wäre es, wenn Dirk Nowitzki und der FC Bayern einen ordentlichen Zuschuss geben würden.
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  • Detlef Kammermeier
    Zuschuss muss ja nicht sein. Ein Zinsloser Kredit täts auch scho
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  • Detlef Kammermeier
    Ein zinsloser Kredit wäre auch schon gut.
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  • Paul Schüpfer
    Hat sich Herr Hainer bereit erklärt auch privat hier zu investieren? Dann darf er so reden. Ansonsten ist das nur leeres Gerede, das niemanden weiter bringt. Geld ist, was fehlt und das fällt nicht einfach vom Himmel, schon gar nicht für eine Stadt wie Würzburg.
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  • Gunder Kluge
    Tolle Veranstaltung, wo alle Wirtschaft verantwortliche aus der Region zugegen waren.
    Unerklärlich das kein Vertreter der Stadt anwesend war, gabs etwa kein Essen ?
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Kann ich mir schon vorstellen -

    die Allgemeinheit soll den Geldbeutel aufmachen, damit ein paar Privilegierte noch mehr verdienen können, egal ob in WÜ die Schulen, der ÖPNV oder was auch immer das Geld bitter/er nötig hätten... da würde ich höchstens zustimmen, wenn endlich mal eine Regelung käme, die auch die Superreichen angemessen an der Finanzierung der öffentlichen Aufgaben beteiligt, statt auch noch angewandte Unsolidarität z. B. in Form von Cum-Cum- oder Cum-Ex-Geschäften weithin ungestraft zu tolerieren!
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  • Jürgen Gittel
    Man darf nicht nur die reinen Kosten sehen, sondern auch den Mehrwert für Würzburg. Was ist denn in Würzburg außer CCW, Posthalle (wer weiß wie lange) und Tectake-Arena, die auch in die Jahre gekommen ist. Kein Wunder, dass in Würzburg kaum große Künstler auftreten. Wenn dann mehr Leute zu den Veranstaltungen kommen, hat auch die Stadt was davon, wie Gastronomie, Hotels und Geschäfte. Allerdings wäre es gut, wenn sich Sponsoren finden würden.
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Der Mehrwert für Würzburg - @ Jürgen Gittel -

    wurde in diesem Forum an anderer Stelle schon mal überschlagen (s. z. B. https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/multifunktionsarena-wuerzburg-was-bringt-sie-der-stadt-und-der-region-finanziell-art-11462378). Dabei wurde mMn schon recht optimistisch gerechnet, was die möglichen jährlichen Erträge angeht bzw. wo die Kosten hängenbleiben, wenn das alles nicht so kommt wie erhofft...

    Kein Wunder, dass es bei der "Pflicht" mit der Finanzierung klemmt, wenn man ständig Nice-to-have's mit negativer Bilanz auf den Weg bringt.
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